Stéphane Hessel

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Der ehemalige französische Widerstandskämpfer, KZ-Häftling (Buchenwald) und Diplomat Stéphane Hessel (* 20.10.1917 in Berlin), Unesco-Preisträger (2008) und Eugen-Kogon-Preisträger (2009), veröffentlichte mit 93 Jahren die Streitschrift "Indignez-vous" (Empört Euch), der die junge Generation zur Wiederaufnahme der Widerstandstradition gegen Menschenrechtsverletzungen und gegen die Diktatur des Finanzkapitals aufrief.

Sein Vater Franz Hessel wurde als "Jules" durch Truffauts Film "Jules und Jim" (in dem seine Mutter von Jeanne Moreau verkörpert wurde) bekannt.


Leben

Die Familie Hessel (Vater Franz, Schriftsteller aus dem assimilierten polnisch-jüdischen Bürgertum, Mutter Helen Grund aus protestantischer Familie, der 1914 geborene Bruder Ulrich und Stephan) zog 1924 nach Paris, wo Stephan 1939 französischer Staatsbürger wurde. Im Mai 1941 schloss er sich der Résistance an. 1944 wurde er von der Gestapo verhaftet. Im Konzentrationslager Buchenwald lernte er Eugen Kogon kennen, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verband. Hessel überlebte das Konzentrationslager nur, weil er die Identität eines bereits verstorbenen Gefangenen annahm, der unter seinem Namen dann verbrannt wurde. 1945 gelang ihm die Flucht aus dem Zug auf dem Weg nach Bergen-Belsen.

Im Oktober 1945 wurde Hessel Vertreter Frankreichs bei den Vereinten Nationen in New York und war im Dezember 1948 Mitunterzeichner der Charta der Menschenrechte. Im Auftrag der UNO und des französischen Außenministeriums arbeitete er sodann für die Entkolonialisierung und in der Konfliktregulierung. 1962 gründete er in Frankreich die Vereinigung für die Ausbildung von afrikanischen und madagassischen Arbeitnehmern (Association de formation des travailleurs africains et malgaches, AFTAM). Er war auch Mitglied der französischen Sektion der Nationalen Menschenrechtskommission. Vom französischen Staat erhielt er den Titel „Ambassadeur de France“.


Publikationen von Stéphane Hessel

  • Tanz mit dem Jahrhundert, Arche Verlag, 2002, Memoiren.
  • O ma memoire. La poésie, ma nécessité, Paris: Le Seuil, 2006.
  • "Citoyen sans frontières. Conversations avec Jean-Michel Helvig", Verlag Fayard, 2008, Témoignages pour l'Histoire.
  • Indignez vous! („Empört euch!“), Verlag Indigene, 2010.

Weblinks

  • Altwegg, Jürg (2011) Bestseller Empörung. FAZ online. 6.1.2011 [[1]]
  • Indignez-Vous auf YouTube [[2]]
  • Proche-Orient [[3]]


Dieser Beitrag im basiert auf: [[4]]