Kriminalprognose: Unterschied zwischen den Versionen

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Es gibt temporäre und grundsätzliche Zuverlässigkeitsprobleme der Prognoseinstrumente. Und es gibt das Problem, dass Gutachter die vorhandenen Qualitätskriterien nicht kennen oder aus Schlampigkeit nicht erfüllen.
Es gibt temporäre und grundsätzliche Zuverlässigkeitsprobleme der Prognoseinstrumente. Und es gibt das Problem, dass Gutachter die vorhandenen Qualitätskriterien nicht kennen oder aus Schlampigkeit nicht erfüllen.


Zu den temporären Zuverlässigkeitsprobleme gehören diejenigen, die mit der Erprobung von neuen Prognoseinstrumenten zusammenhängen. Für viele der in großer Zahl jetzt neu entwickelten aktuarischen Verfahren gilt, dass ihre Erprobungsphase noch andauert. Die systematische Validierung steht oft insbesondere dort noch aus, wo angloamerikanische Instrumente auf deutsche Verhältnisse angepasst werden sollen. Darüber hinaus ist mangels Kreuzvalidierungen in unabhängigen Stichproben bei den quantitativen Verfahren die richtige Gewichtung einzelner Prädiktoren keineswegs gesichert.
Zu den temporären Zuverlässigkeitsproblemen gehören diejenigen, die mit der Erprobung von neuen Prognoseinstrumenten zusammenhängen. Für viele der in großer Zahl jetzt neu entwickelten aktuarischen Verfahren gilt, dass ihre Erprobungsphase noch andauert. Die systematische Validierung steht oft insbesondere dort noch aus, wo angloamerikanische Instrumente auf deutsche Verhältnisse angepasst werden sollen. Darüber hinaus ist mangels Kreuzvalidierungen in unabhängigen Stichproben bei den quantitativen Verfahren die richtige Gewichtung einzelner Prädiktoren keineswegs gesichert.


Grundsätzliche Probleme wirft hingegen bei den statistischen Verfahren deren "Tendenz zur Mitte" auf. Die meisten Probanden werden sich dank der Normalverteilungskurve in der Mitte wiederfinden, wo sie keine eindeutige Prognose erhalten. Das hilft für die juristische Entscheidungsfindung im Sinne eines Ja oder Nein dann nicht viel weiter. Der Nutzen statistischer Verfahren ist damit für die große Zahl "mittlerer Fälle" eher gering.  
Grundsätzliche Probleme wirft hingegen bei den statistischen Verfahren deren "Tendenz zur Mitte" auf. Die meisten Probanden werden sich dank der Normalverteilungskurve in der Mitte wiederfinden, wo sie keine eindeutige Prognose erhalten. Das hilft für die juristische Entscheidungsfindung im Sinne eines Ja oder Nein dann nicht viel weiter. Der Nutzen statistischer Verfahren ist damit für die große Zahl "mittlerer Fälle" eher gering.  
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