Feministische Kriminologie: Unterschied zwischen den Versionen

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Als Juristin richtet Frommel ihren Fokus in diesem Artikel auch auf das Strafjustizsystem, dass ihrer Meinung nach zwar selektiv sei, aber nicht ''"systematisch schichtdiskrimierend"''(Kriminologie im 21. Jh., S. 110). Es fände keine Willkür der Instanzen statt, jedoch eine mittelbare Diskriminierung, denn Delinquenten ohne sichtbare soziale Integration würden durchweg härter/konsequenter bestraft werden, d.h. Strafrecht unterstützt soziale Ungleichheit nicht, benachteiligt jedoch unkooperative Delinquenten. Schlussendlich fordert Frommel, dass der Staat angemessen auf asymmetrische Gewaltverhältnisse reagieren müsse.  
Als Juristin richtet Frommel ihren Fokus in diesem Artikel auch auf das Strafjustizsystem, dass ihrer Meinung nach zwar selektiv sei, aber nicht ''"systematisch schichtdiskrimierend"''(Kriminologie im 21. Jh., S. 110). Es fände keine Willkür der Instanzen statt, jedoch eine mittelbare Diskriminierung, denn Delinquenten ohne sichtbare soziale Integration würden durchweg härter/konsequenter bestraft werden, d.h. Strafrecht unterstützt soziale Ungleichheit nicht, benachteiligt jedoch unkooperative Delinquenten. Schlussendlich fordert Frommel, dass der Staat angemessen auf asymmetrische Gewaltverhältnisse reagieren müsse.  


=== Anina Mischau ===
=== Anina Mischau ===
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Mischau ist vor allem durch ihr bekanntes und in Bereichen der feministischen Kriminologie viel zitiertes Werk ''Frauenforschung und feministische Ansätze in der Kriminologie''. Mischau kritisiert, dass in fast allen Arbeiten, die sich mit den Eigenheiten von Frauenkriminalität beschäftigen, diese ausschließlich am biologischen Geschlecht 'weiblich' fest gemacht werden. Aus dieser Kritik heraus versucht sie neue theoretische Ansätze einer feministischen Kriminologie zu entwickeln.  
Mischau ist vor allem durch ihr bekanntes und in Bereichen der feministischen Kriminologie viel zitiertes Werk ''Frauenforschung und feministische Ansätze in der Kriminologie''. Mischau kritisiert, dass in fast allen Arbeiten, die sich mit den Eigenheiten von Frauenkriminalität beschäftigen, diese ausschließlich am biologischen Geschlecht 'weiblich' fest gemacht werden. Aus dieser Kritik heraus versucht sie neue theoretische Ansätze einer feministischen Kriminologie zu entwickeln.  


In ''Geschlechterverhältnis und Kriminologie'' wurde ein Aufsatz von Mischau mit dem Titel "Einige Gedanken über die Chancen einer feministischen Wissenschaft(skritik) in der kritischen Kriminologie". Hier versucht Mischau zu verdeutlichen, dass eine feministische Perspektive für die Kriminologie ganz entscheidend ist. Denn es müssten nicht nur die alten patriarchischen Strukturen aufgezeigt, erkannt und durchbrochen werden, sondern man müsse sich auch viel intensiver mit der Geschlechterfrage auseinander setzen.  
In ''Geschlechterverhältnis und Kriminologie'' wurde ein Aufsatz von Mischau mit dem Titel "Einige Gedanken über die Chancen einer feministischen Wissenschaft(skritik) in der kritischen Kriminologie". Hier versucht Mischau zu verdeutlichen, dass eine feministische Perspektive für die Kriminologie ganz entscheidend ist. Denn es müssten nicht nur die alten patriarchischen Strukturen aufgezeigt, erkannt und durchbrochen werden, sondern man müsse sich auch viel intensiver mit der Geschlechterfrage auseinander setzen.
 


== Literatur ==
== Literatur ==
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