Drogenpolitik im Dritten Reich: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Hellmuth Vetter''', ehemaliger Angestellter der ''Beyer-Gruppe der I.G. Farben'' testete als SS-Arzt des Konzentrationslagers Auschwitz neue Präparate der ''Beyer-Gruppe'' an Häftlingen und nahm den Tod der Probanden seiner Versuchsreihen in Kauf. Ähnliche Versuche führten auch die SS-Ärzte '''Dr. Kurt Plötner''' und '''Walter Neff''' im KZ-Dachau durch.  
'''Hellmuth Vetter''', ehemaliger Angestellter der ''Beyer-Gruppe der I.G. Farben'' testete als SS-Arzt des Konzentrationslagers Auschwitz neue Präparate der ''Beyer-Gruppe'' an Häftlingen und nahm den Tod der Probanden seiner Versuchsreihen in Kauf. Ähnliche Versuche führten auch die SS-Ärzte '''Dr. Kurt Plötner''' und '''Walter Neff''' im KZ-Dachau durch.  


Es wurden jedoch nicht nur Experimente mit medizinischen Präparaten, sondern auch und vor allem wurden Drogenexperimente mit KZ-Häftlingen durchgeführt. Neben der Erforschung der tödlichen Dosis von verschieden Drogen wurden zahlreiche Experimente zur Erforschung eines geeigneten Wahrheitsserums für Verhöre durchgeführt. Hier wurden vor allem ''Barbiturate'', ''Morphinderivate'' und ''Meskalin'' verabreicht, um die Wirkung eines gefügigen und gesprächigen Häftlings zu erzielen. Die Versuche endeten nicht selten mit tödlichen Folgen für die KZ-Häftlinge. Hier waren in Auschwitz vor allem '''Dr. Bruno Weber''' und '''Dr. Viktor Capesius''' beteiligt. Die Suche nach einem geeigneten Wahrheitsserum war wenig erfolgreich, wenn auch vereinzelt intimste Geheimnisse unter dem experimentellen Drogeneinfluss preisgegeben wurden.
Es wurden jedoch nicht nur Experimente mit medizinischen Präparaten, sondern auch Drogenexperimente mit KZ-Häftlingen durchgeführt. Neben der Erforschung der tödlichen Dosis von verschieden Drogen wurden zahlreiche Experimente zur Erforschung eines geeigneten Wahrheitsserums für Verhöre durchgeführt. Hier wurden vor allem ''Barbiturate'', ''Morphinderivate'' und ''Meskalin'' verabreicht, um die Wirkung eines gefügigen und gesprächigen Häftlings zu erzielen. Die Versuche endeten nicht selten mit tödlichen Folgen für die KZ-Häftlinge. Hier waren in Auschwitz vor allem '''Dr. Bruno Weber''' und '''Dr. Viktor Capesius''' beteiligt. Die Suche nach einem geeigneten Wahrheitsserum war wenig erfolgreich, wenn auch vereinzelt intimste Geheimnisse unter dem experimentellen Drogeneinfluss preisgegeben wurden.


Bemerkenswert hierzu ist, dass, trotz dieser unmenschlichen Experimente, die US-Geheimdienste spätestens ab 1945 intensiven Gebrauch von den erbeuteten Forschungsunterlagen bezüglich der Drogenexperimente in Konzentrationslagern machten. Auch warben sie einen großen Teil der damals im Dritten Reich an den Experimenten beteiligten Forscher an, um sich dessen Wissen zu Nutze zu machen und Experimente bezüglich der Suche eines geeigneten Wahrheitsserums fortzuführen.
Bemerkenswert hierzu ist, dass, trotz dieser unmenschlichen Experimente, die US-Geheimdienste spätestens ab 1945 intensiven Gebrauch von den erbeuteten Forschungsunterlagen bezüglich der Drogenexperimente in Konzentrationslagern machten. Auch warben sie einen großen Teil der damals im Dritten Reich an den Experimenten beteiligten Forscher an, um sich dessen Wissen zu Nutze zu machen und Experimente bezüglich der Suche eines geeigneten Wahrheitsserums fortzuführen.
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