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Unter '''Anomie''' (von griech. anomia: Gesetzlosigkeit) wird im allgemeinen ein Zustand mangelnder gesellschaftlicher Integration verstanden. In der Kriminologie | Unter '''Anomie''' (von griech. anomia: Gesetzlosigkeit) wird im allgemeinen ein Zustand mangelnder gesellschaftlicher Integration verstanden. In der Kriminologie spielt Anomie in der [[Anomietheorie]] und in der [[Theorie der institutionellen Anomie]] eine zentrale Rolle. | ||
Damit wird eine gesamtgesellschaftliche Situation beschrieben, in welcher herrschende Normen auf breiter Front ins Wanken geraten, bestehende Werte und Orientierungen an Verbindlichkeit verlieren, die Gruppenmoral eine starke Erschütterung erfährt und die soziale Kontrolle weitgehend unterminiert wird ([[Durkheim]]). Mit dem Niederbruch dieser Normen entsteht ein Zustand unbegrenzter Aspirationen. Da diese nicht gesättigt werden können, ist andauerndes soziales Unbehagen die Folge, das sich in statistisch meßbaren Störungen negativer sozialer Akte ausdrückt (Selbstmord, Kriminalität, Ehescheidungen etc.).<br> | Damit wird eine gesamtgesellschaftliche Situation beschrieben, in welcher herrschende Normen auf breiter Front ins Wanken geraten, bestehende Werte und Orientierungen an Verbindlichkeit verlieren, die Gruppenmoral eine starke Erschütterung erfährt und die soziale Kontrolle weitgehend unterminiert wird ([[Durkheim]]). Mit dem Niederbruch dieser Normen entsteht ein Zustand unbegrenzter Aspirationen. Da diese nicht gesättigt werden können, ist andauerndes soziales Unbehagen die Folge, das sich in statistisch meßbaren Störungen negativer sozialer Akte ausdrückt (Selbstmord, Kriminalität, Ehescheidungen etc.).<br> |