Kriminalprävention im Städtebau: Unterschied zwischen den Versionen

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Eine hohe Bedeutung wird dem Quartier bzw. Wohngebiet zugeschrieben. Relevante Faktoren auf dieser Ebene sind Wahrnehmung, Orientierung, Zustand, Mobilität, Frequentierung, Mischung, Image, soziale Netzwerke, Segregations- und Benachteiligungsprozesse sowie die Infrastruktur - sie wirken auf Bewohner, Nutzer sowie tatgeneigte Personen, erzeugen Rückkoppelungseffekte und können benachteiligende Prozesse sowie Devianz beeinflussen.
Eine hohe Bedeutung wird dem Quartier bzw. Wohngebiet zugeschrieben. Relevante Faktoren auf dieser Ebene sind Wahrnehmung, Orientierung, Zustand, Mobilität, Frequentierung, Mischung, Image, soziale Netzwerke, Segregations- und Benachteiligungsprozesse sowie die Infrastruktur - sie wirken auf Bewohner, Nutzer sowie tatgeneigte Personen, erzeugen Rückkoppelungseffekte und können benachteiligende Prozesse sowie Devianz beeinflussen.


Die Analyse wird als wesentlicher Bestandteil des Prozesses der Entwicklung einer Präventionsstrategie für eine Stadt/Gemeinde betrachtet (EU-Forum, Leitfaden für lokale Sicherheitsanalysen, S. 16). Wenn die Polizei einmal erkannt habe, dass sie Sicherheit nur in Kooperation mit sozialen und städtebaulichen Einrichtungen erfolgreich bearbeiten kann, dann müsse sie sich auch für eine ebenso breite Kriminalstrukturanalyse öffnen (Stummvoll, 2007). Ob und in welchem Umfang Indikatoren auf [[Kriminalität]] begünstigende Umstände bzw. Benachteiligungen deuten, wird in bestimmten Planungsfällen nach kleinräumigen Analysen  bzw. geografische Kriminalstrukturanalysen in einem  '''kriminalpräventiven Lagebild zur städtebaulichen Kriminalprävention''' - einer erweiterten Form einer  [[Kriminalgeographie]] - dargestellt.
Die Analyse wird als wesentlicher Bestandteil des Prozesses der Entwicklung einer Präventionsstrategie für eine Stadt/Gemeinde betrachtet (EU-Forum, Leitfaden für lokale Sicherheitsanalysen, S. 16). Wenn die Polizei einmal erkannt habe, dass sie Sicherheit nur in Kooperation mit sozialen und städtebaulichen Einrichtungen erfolgreich bearbeiten kann, dann müsse sie sich auch für eine ebenso breite Kriminalstrukturanalyse öffnen (Stummvoll, 2007).  


Es gilt als durch die kriminologische Forschung nachgewiesen, dass sowohl spezial- als auch generalpräventive Maßnahmen ihre Grenzen haben, dass weder mit Behandlung und Therapie, noch mit Abschreckung und Repression Kriminalitätsprobleme zu lösen sind und auch die Erhöhung der Entdeckungswahrscheinlichkeit nur bedingt realisierbar ist bzw. oft zu einer räumlichen oder deliktischen Verlagerung von Problemen führt. Die Reduktion von Tatgelegenheiten und individuelles Schutzverhalten führen nicht oder zumindest nicht immer bzw. nicht auf Dauer zu einer echten Reduzierung von Kriminalität. So hat das Konzept "Defensible Space" oder das des "Social Engineering" über Kontrollnetzwerke sich nicht durchsetzen können. Ein kommunales Sicherheitskonzept muss demzufolge ein maßgeschneidertes Sicherheitskonzept sein, ein genaues "Maß-Nehmen", eine Bestandsaufnahme von Problemen, Schwierigkeiten, aber auch Chancen einer bestimmten Kommune (vgl. Feltes 2001: 127, 128).
Ob und in welchem Umfang Indikatoren auf [[Kriminalität]] begünstigende Umstände bzw. Benachteiligungen deuten, wird in bestimmten Planungsfällen nach kleinräumigen Analysen  bzw. geografische Kriminalstrukturanalysen in einem  '''kriminalpräventiven Lagebild zur städtebaulichen Kriminalprävention''' - einer erweiterten Form einer  [[Kriminalgeographie]] - dargestellt.


===='''3. Ebene: Baugebiet bzw. Wohnumfeld'''====
===='''3. Ebene: Baugebiet bzw. Wohnumfeld'''====
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