Sinnprovinz: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Alltagswelt liefert den „Archetyp unserer Erfahrung der Wirklichkeit“ (Schütz 1972 I: 267). Sie ist unsere ausgezeichnete Wirklichkeit. Die Alltagswelt wird mit einem spezifischen kognitiven Stil erlebt, der durch besondere Wachheit und völlige Aufmerksamkeit auf die Wirklichkeit gekennzeichnet ist. Dadurch hebt sich die Alltagswelt zum Beispiel von der Welt des Traumes ab. In der Alltagswelt erleben sich Menschen zudem als Realisten, die an der Existenz der Welt nicht zweifeln und sich in der Welt als Handelnde erleben. Die Alltagswelt ist zudem eine soziale Welt: sie ist auf Kommunikation und soziales Handeln ausgerichtet. Hinzu kommen Selbsterfahrung und Zeitperspektive. „Jede Welt besitzt während man ihr zugewandt ist, ihre eigene Art von Wirklichkeit: nur verringert sich ihr Wirklichkeitsgehalt mit dem Nachlassen der Aufmerksamkeit“ (James in der Darstellung von Schütz 1972: 393).
Die Alltagswelt liefert den „Archetyp unserer Erfahrung der Wirklichkeit“ (Schütz 1972 I: 267). Sie ist unsere ausgezeichnete Wirklichkeit. Die Alltagswelt wird mit einem spezifischen kognitiven Stil erlebt, der durch besondere Wachheit und völlige Aufmerksamkeit auf die Wirklichkeit gekennzeichnet ist. Dadurch hebt sich die Alltagswelt zum Beispiel von der Welt des Traumes ab. In der Alltagswelt erleben sich Menschen zudem als Realisten, die an der Existenz der Welt nicht zweifeln und sich in der Welt als Handelnde erleben. Die Alltagswelt ist zudem eine soziale Welt: sie ist auf Kommunikation und soziales Handeln ausgerichtet. Hinzu kommen Selbsterfahrung und Zeitperspektive. „Jede Welt besitzt während man ihr zugewandt ist, ihre eigene Art von Wirklichkeit: nur verringert sich ihr Wirklichkeitsgehalt mit dem Nachlassen der Aufmerksamkeit“ (James in der Darstellung von Schütz 1972: 393).


Für Schütz ist die Alltagswelt ein geschlossener Sinnbereich, dem die Menschen aber einen besonders starken 'Wirklichkeitsakzent' verleihen. Wie Tanja Hackenbruch (2005: 47) erläutert: "Die Wirklichkeiten werden nach Schütz nicht von ihrer ontologischen Struktur, sondern vom Sinn unserer Erfahrung konstituiert. Innerhalb der geschlossenen Sinnbereiche sind alle Erfahrungen in sich stimmig und verträglich, auch wenn sie mit der Sinnstruktur des Alltags nicht verträglich sind. Schütz beschreibt die Wirklichkeit des Alltags, die so genannte ausgezeichnete Wirklichkeit, in vier Punkten: *a) Durch unseren Leib sind wir an diese Wirklichkeit gebunden, wir nehmen immer körperlich an ihr Teil
Für Schütz ist die Alltagswelt ein geschlossener Sinnbereich, dem die Menschen aber einen besonders starken 'Wirklichkeitsakzent' verleihen. Wie Tanja Hackenbruch (2005: 47) erläutert: "Die Wirklichkeiten werden nach Schütz nicht von ihrer ontologischen Struktur, sondern vom Sinn unserer Erfahrung konstituiert. Innerhalb der geschlossenen Sinnbereiche sind alle Erfahrungen in sich stimmig und verträglich, auch wenn sie mit der Sinnstruktur des Alltags nicht verträglich sind. Schütz beschreibt die Wirklichkeit des Alltags, die so genannte ausgezeichnete Wirklichkeit, in vier Punkten:
*a) Durch unseren Leib sind wir an diese Wirklichkeit gebunden, wir nehmen immer körperlich an ihr Teil
*b) Die ausgezeichnete Wirklichkeit setzt uns mit ihren Gegenständen und Gesetzen Grenzen, wie dies keine andere Wirklichkeit tut und
*b) Die ausgezeichnete Wirklichkeit setzt uns mit ihren Gegenständen und Gesetzen Grenzen, wie dies keine andere Wirklichkeit tut und
*c) wir können in die ausgezeichnete Welt körperlich eingreifen und sie verändern und gestalten.
*c) wir können in die ausgezeichnete Welt körperlich eingreifen und sie verändern und gestalten.
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