Roman Herzog

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Roman Herzog (* 05.04.1934 in Landshut) ist ein deutscher Jurist, der als CDU-Mitglied Ministerämter in Baden-Württemberg (1978-1983) innehatte, dann Bundesverfassungsrichter (und Präsident des Bundesverfassungsgerichts) sowie schließlich von 1994-1999 (siebter) Bundespräsident wurde. Seine Zeit als Bundespräsident wird weithin mit seiner sog. Ruck-Rede vom 26.04.1997 verbunden, in welcher er meinte, es müsse ein Ruck durch Deutschland gehen, um verkrustete Strukturen zu überwinden - auch in bezug auf den "Wust von wohlmeinenden Vorschriften" des Staates. Ausdrücklich lobte er "eine gezielte Strategie neuartigen Wachstums" in den USA - die "Deregulierungen" - und erwähnte dabei auch die "Finanzdienstleistungen".

Demgegenüber sollte sein Nachfolger Horst Köhler, der schon als Chef des Internationalen Währungsfonds wiederholt (vergeblich) gegen die Deregulierung zu Felde gezogen war, auch als Bundespräsident wiederholt auf die Risiken der ungebremsten Finanzmärkte, insbesondere der Hedge-Fonds und ihrer obskuren neuen Finanz-"Produkte" - hinweisen. Schon im September 2000 versuchte er, die G-7-Staaten dazu zu bringen, ihr vordem gegebenes Versprechen einzulösen, die Finanzmärkte zu überprüfen.

1996 führte Herzog als Bundespräsident den "Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus" ein. In seiner Proklamation erklärte er: „Die Erinnerung darf nicht enden; sie muss auch künftige Generationen zur Wachsamkeit mahnen. Es ist deshalb wichtig, nun eine Form des Erinnerns zu finden, die in die Zukunft wirkt. Sie soll Trauer über Leid und Verlust ausdrücken, dem Gedenken an die Opfer gewidmet sein und jeder Gefahr der Wiederholung entgegenwirken.“


Publikationen

  • Grundrechtsbeschränkung nach dem Grundgesetz und Europäische Menschenrechtskonvention, Dissertation, 1958.
  • Die Wesensmerkmale der Staatsorganisation in rechtlicher und entwicklungsgeschichtlicher Sicht, Habilitation, 1964.
  • Kommentar zum Grundgesetz „Maunz-Dürig-Herzog“ (Mitherausgeber), seit 1964.
  • Evangelisches Staatslexikon (Mitherausgeber), seit 1966.
  • Allgemeine Staatslehre, 1971.
  • Staaten der Frühzeit. Ursprünge und Herrschaftsformen, 1988.


Weblinks