Roberto Bergalli

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Roberto Bergalli
Roberto Bergalli, der am 24. Januar 2016 mit Flamenco und vielen Gästen seinen 80. Geburtstag feierte

Roberto Bergalli (*23.01.1936 in Buenos Aires), der ältere Bruder des Jazztrompeters und Bandleaders Gustavo Bergalli (*14.12.1940), ist ein (jetzt emeritierter) Kriminologe und Strafrechtssoziologe an der Universität Barcelona mit erheblichem Einfluss auf die Ausbildung und die kriminologische Diskussion in Lateinamerika. Er war von 1993-95 wissenschaftlicher Direktor des International Institute for the Sociology of Law (ILSL) in Oñati, Guipúzcoa (Spanien). Er war und ist als Gastprofessor an einer Vielzahl von Universitäten tätig (gewesen): in Venezuela (Universitäten von Zulia, Merida, Central), Kolumbien (Externado, National, Libre), Mexiko (UNAM, UAM), Argentinien (Rosario, Santa Fé, Cordoba, Buenos Aires), Italien (Padua, Bologna, Mailand und Rom), Deutschland (Frankfurt a.M., Saarbrücken, Berlin) und Großbritannien (Cambridge, Oxford und Cardiff). 2011 wurde Bergalli von der Universität von Buenos Aires mit der Ernennung zum Profesor Honorario gewürdigt.


Ausbildung

Nach einer Tätigkeit als Richter in Buenos Aires (1963-66) erwarb Bergalli Diplome in Kriminologie in Cambridge (1967) und Rom (Strafrecht und Kriminologie 1969). 1969 besuchte er erstmals die Kriminologische Forschungsstelle in Köln. 1973-1975 begann er als Stipendiat der Alexander von Humboldt Stiftung seine Dissertation in Köln. 1976 "verschwand" er in Buenos Aires während der Militärdiktatur. Nach sechs Monaten wurde er offiziell als politischer Gefangener festgehalten. Mitte 1978 wurde er aufgrund der Interventionen von Hilde Kaufmann, Günther Kaiser, Armin Kaufmann und anderen ohne Reisepass nach Deutschland abgeschoben. Er erhielt eine Stelle bei Hilde Kaufmann und konnte an der Universität von Salamanca seine juristische Promotion abschließen.

Beruf

Als Studiengangsleiter für Kriminologie und Kriminalpolitik nahm Bergalli an der juristischen Fakultät der Universität von Barcelona (UB) Leitungs- und Koordinierungsfunktionen in verschiedenen nationalen wie übernationalen Studiengängen wahr. Insbesondere leitete er den europäischen Masterstudiengang "Penal System and Social Problems", den europäischen Masterstudiengang in "Criminology and Criminal Justice" sowie einen internationalen Masterstudiengang über vergleichende Strafrechtssysteme und soziale Probleme an den Universitäten Autònoma de Mexico (UAM, Azcapotzalco) und Autònoma de Hidalgo (Mexiko).

Publikationen von Roberto Bergalli

Zu den wichtigsten von Bergallis Publikationen (die über 20 Bücher und 200 Aufsätze umfassen) gehören folgende Werke, bei denen er als (Mit-) Herausgeber und Mitautor fungierte:

  • Control Social punitivo. Sistema penal y sus instancias de aplicación (Policía, Jurisdicción y Cárcel). Barcelona 1996.
  • Soberanía: Un principio que se derrumba. Principios metodológicos y jurídico-políticos. Barcelona 1997.
  • Social Control and Political Order. London-Thousand Oaks-New Delhi 1997.
  • Derecho y Sociedad. Valencia 1998.
  • Hacia una cultura de la jurisdicción. Ideología de Jueces y Fiscales (Argentina, Colombia, España e Italia ). Buenos Aires 1999.
  • Sistema Penal y Problemas Sociales. Valencia 2003.

Bergalli ist auch Herausgeber der Schriftenreihe "Sociedad-Estado" (Barcelona: PPU) sowie Mitherausgeber der Zeitschriften "Dei delitti e delle pene" (Abele) und "Theoretical Criminology" (Sage).

Quellen