Powerpoint-Karaoke

Power-Point Karaoke ist eine 2006 von Berliner Studierenden der Zentralen Intelligenz Agentur (u.a. Holm Friebe) erfundene Art der ironischen Auseinandersetzung mit der Präsentationsform "PowerPoint", die sich als Unterart der Situationskomik bzw. der Standup-Comedy verstehen lässt. In einem Club halten Teilnehmer aus dem Publikum aus dem Stegreif Vorträge zu (von den Veranstaltern zuvor aus dem Internet heruntergeladenen) schlimmen Beispielen völlig misslungener Präsentationen. Danach werden sie von einer Jury bewertet: "Je abstruser das Thema, je schlechter die Grafiken, je abwegiger die Texte, desto mehr jubelt das Publikum" (Wagner 2009).

Einigen geht es dabei um die Kritik an PowerPoint als Präsentationsform schlechthin (vgl. Tufte 2003), anderen geht es um die Kritik am falschen, z.B. bluffenden oder extrem simplifizierenden Umgang mit den Folien.

In mancher Hinsicht ist Powerpoint-Karaoke verwandt mit dem in Japan ausgedachten Format Pecha-Kucha, bei dem allerdings die Teilnehmer ihre eigenen ernsthaften Slideshows in maximal 20 Bildern à 20 Sekunden vortragen, um der Langeweile üblicher Powerpoint-Präsentationen zu entgehen, bzw. anregendere Arten des kompakten Vortrags zu üben: "Pecha-Kucha-Abende finden regelmäßig in vielen großen Städten statt und sind unter Künstlern und Freiberuflern sehr beliebt, weil sie auf diese Weise Projektideen oder Gedanken einem Publikum in konzentrierter Form vorstellen können" (Wagner 2009).


Quellen

  • Wagner, Marie Katharina (2009) Der große Powerpoint-Bluff. FAZ 15./16. August 2009: C 1.

Weblinks