Phil Spector

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Harvey Phillip Spector (* 26.12.1940 in New York City, Bronx), von 1958 bis in die späten siebziger Jahre ein außergewöhnlich erfolgreicher Musiker und Musikproduzent (laut einer Liste in der Musikzeitschrift "Rolling Stone" aus dem Jahre 2004 Nr. 63 der 100 Größten Künstler aller Zeiten), wurde 2009 wegen Mordes verurteilt.

Leben

Nach dem Suizid seines Vaters zog die Mutter mit Phillipp nach Los Angeles, wo dieser noch in der High School Gitarre lernte und eine erfolgreiche Band, The Teddy Bears, gründete. Gefördert u.a. vom Musikproduzenten Stan Ross (Gold Star Studios in Hollywood) und inspiriert von der Inschrift auf dem Grab seines Vaters komponierte Spector den Song "To Know Him Is to Love Him", der 1958 über eine Millionen Mal verkauft wurde und Nummer 1 der Billboard's Hot 100 Singles Chart wurde. Nachdem er sich der Musikproduktion zugewandt hatte, erzielte Spector eine Reihe von großen Erfolgen. So war er Mitautor von Ben E. Kings Hit "Spanish Harlem", erhielt aber auch viel Anerkennung für seine Kooperationen mit den Beatles, mit Leonard Cohen, Ike and Tina Turner und Cher.

Spector entwickelte die Produktionstechnik des "Wall of Sound", d.h. eine Produktionstechnik, deren dichter, überlagernder Effekt sich gut für das Radio und für die Jukebox eignete. Nötig dafür waren große Gruppen von Musikern (die u.a. auch Instrumente spielten, die für Ensembles nicht typisch waren, wie z.B. elektrische und akustische Gitarren) für Orchesterteile, die einen "vollen Sound" hervorbrachten: "a Wagnerian approach to rock & roll: little symphonies for the kids" (Spector).

Zwischen 1960 und 1965 produzierte er mehr als 25 Top-40-Hits. Der von ihm mitgeschriebene und produzierte Song "You've Lost That Lovin' Feelin'" (The Righteous Brothers, 1965) führt die BMI-Liste der 100 meistgespielten Songs in den USA im 20. Jahrhundert an.

1963 veröffentlichte Spector die Langspielplatte "A Christmas Gift for You", ein Paradebeispiel für den Wall of Sound, die zwar zunächst verhalten aufgenommen wurde, die aber viele Songs enthielt, die sich als Evergreens erweisen sollten. ional ideas about musical and recording techniques. In den 1970er zog sich Spector vom öffentlichen Leben zurück - u.a. vielleicht wegen eines nahezu tödlichen Autounfalls im Jahre 1974, bei dem er durch die Windschutzscheibe geschleudert worden war.


Der Fall Lana Clarkson

Die Kellnerin und Schauspielerin Lana Clarkson, die Spector in der Tatnacht des 03.02.2003 in einem Nachtlokal kennen gelernt hatte, war am Morgen danach in seiner Villa aufgefunden worden. Sie war durch einen Revolverschuss in den Mund gestorben. Laut Spector durch Suizid. Die Anklage vermutete hingegen Mord. Im Jahre 2007 ging ein Strafprozess ohne Ergebnis zu Ende. In einem zweiten Prozess wurde er im April 2009 schuldig gesprochen. Zeugen zufolge soll Spector schon seit Jahrzehnten ein Waffennarr gewesen sein, der seine Umwelt tyrannisierte. Zeuginnen sagten aus, dass er sei mit Waffen bedroht habe. Mehrfach habe er das Leben von Frauen mit "russisch Roulette" aufs Spiel gesetzt. Spector selbst sollte einem Taxifahrer in der Tatnacht gesagt haben: "Ich glaube, ich habe jemanden getötet". DNA-Spuren Spectors konnten an der Tatwaffe nicht gefunden werden.


Quellen