Nusakambangan

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Nusakambangan ist eine 30 km lange und im Durchschnitt 7 km breite Gefängnisinsel vor der Küste Javas im Indischen Ozean, die auch als "execution island" bekannt ist. In den sieben genutzten Hafthäusern namens Besi, Batu, Kembang Kuning, Narkotik, Pasir Putih, Permisan and Terbuka, die jeweils vier Kilometer voneinander entfernt liegen, befinden sich insgesamt meist deutlich über 1500 Inhaftierte. Die alten Hafthäuser der holländischen Kolonialherren sind nicht mehr in Benutzung und können von Touristen besichtigt werden.

Hinrichtungen

Regeln

Die Hinrichtungen werden von 12-köpfigen Erschießungskommandos auf den speziellen Erschießungsplätzen Nirbaya und Li-musbuntu im Freien und meist kurz nach Mitternacht durchgeführt.

72 Stunden vor der Hinrichtung werden die Todeskandidaten in Isolationszellen verbracht, wo sie zu warten haben, bis sie - gefesselt und auf Wunsch auch mit verbundenen Augen - zu dem für sie vorgesehenen Erschießungsplatz gebracht werden. Angeblich dürfen die Verurteilten wählen, ob sie stehen, sitzen oder knien möchten.

Under Indonesian law, the death penalty is carried out by a 12-man firing squad, although only three guns are loaded with live ammunition.- Prisoners are given the choice of whether to stand or sit, and whether they want to wear a blindfold, hood or nothing. The shots -- aimed at the heart -- are fired from between 5 and 10 meters (16 to 33 feet), according to Amnesty International.

Fälle

  • 2008: Im November wurden die sog. Bali-Bomber Imam Samudra (38), Amrozi (47) und Mukhlas (48) auf Nusakambangan hingerichtet.
  • 2015: Im Januar wurden sechs Gefangene hingerichtet (aus Brasilien, Malawi, Nigeria, Vietnam, den Niederlanden und Indonesien)
  • 2015: Im April (Kurz nach Mitternacht zu Beginn des 29. April). Geplante Hinrichtung von 9 Drogenhändlern: zwei Australier, vier Nigerianer, ein Indonesier, ein Brasilianer und eine Filipina. Der Sprecher des Generalstaatsanwalts, Tony Spontana, wird mit den Worten zitiert: "I think it will happen this week as the preparations are 100 percent ready now."
  • Montag, 27.04.15: der Australier Andrew Chan (31) heiratet seine indonesische Freundin Febyanti Herewila und wird im Gefängnis getraut. Sein Bruder Michael Chan bat Staatschef Joko Widodo um Gnade. Der aber hatte wiederholt erklärt, für zum Tode verurteilte Drogenhändler gebe es keine Nachsicht. Auch einen Appell von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon beschied Indonesien abschlägig.
  • Auf den Philippinen und unter philippinischen Gastarbeiterinnen in Hongkong erregte der Fall der 30jährigen Mutter zweier Kinder Mary Jane Veloso großes Aufsehen. Auch der philippinische Profiboxer (anerkannter Boxweltmeister in sieben Gewichtsklassen) und Politiker Manny Pacquiao, forderte am Montag, Velosos Leben zu schonen. Veloso war 2009 mit 2,6 Kilogramm Heroin festgenommen worden, die in ihren Koffer eingenäht waren. Sie beteuert, Drogenhändler hätten ihr das Heroin untergeschoben, als sie auf der Suche nach einer Arbeit als Haushälterin nach Indonesien gereist war. Mary Jane Veloso hatte dem sechsjährigen Mark Darren und ihrem ältesten Sohn, dem zwölfjährigen Mark Danielle, schon einmal behutsam erklärt, dass sie nicht mehr nach Hause kommen werde. Laut ihrer älteren Schwester hatte Mary Jane Veloso ihren Kindern erklärt: „Wenn Mama nicht nach Hause kommt, denkt einfach, dass sie im Himmel ist.“ Der große Bruder habe seiner Mutter außerdem versprochen, dass er auf den Jüngeren aufpassen werde und dass beide in der Schule fleißig sein würden. - Der Sechsjährige macht einen verwirrten und verängstigten Eindruck, als er durch das Gedränge der Reporter auf der Gefängnisinsel geführt wird.
  • Der von indoneischen Medizinern als schizophren diagnostizierte Brasilianer Rodrigo Gularte (42) war 2004 auf dem Flughafen von Jakarta mit einem Surfbrett verhaftet worden, in dem 6 kg Kokain versteckt waren.
  • Bei ihren letzten Besuchen am Montag, den 27.04.15, mussten sich Angehörige der Todeskandidaten ihren Weg durch bellende und schnappende Polizeihunde und einen Pressepulk bahnen. In Sichtweite: 12 Krankenwagen mit leeren weißen Särgen. Auch weiße Kreuze mit dem vorher eingetragenen Todesdatum der Hinzurichtenden waren schon angefertigt. Bilder davon mussten die Angehörigen ebenfalls passieren.
  • Ein früherer Anwalt der Gefangenen namens Muhammad Rifan erklärte, wie es zu den Todesurteilen gegen die beiden Australier gekommen sei. Richter hätten über $100,000 für eine Strafe unter 20 Jahren Gefängnis gefordert. Zu dem Deal sei es dann aber nicht mehr gekommen. Richter hätten ihm gesagt, dass sie von "senior legal and government members in Jakarta" die Order erhalten hätten, Todesstrafen auszusprechen. Die Australier waren im April 2005 auf Bali mit 8,3 kg Heroin erwischt worden, das sie nach Australien schmuggeln wollten. Die Festnahme erfolgte nach einem Hinweis der australischen Polizei.


Weblinks und Literatur