Musikindustrie

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Die Musikindustrie leidet unter den (illegalen) Downloads aus dem Internet, die z.B. in den USA dazu geführt haben, dass der Anteil des legalen Verkaufs von Musik nur noch 19 Prozent beträgt. Die Musikindustrie hat alleine in den USA seit 2003 fast 35000 Personen auf zum Teil mehrere hunderttausend Dollar Schadensersatz verklagt - darunter unter anderem alleinerziehende Mütter, ein dreizehnjähriges Mädchen und einen Verstorbenen, was dem Image der Musikindustrie mehr schadete, als es deren Kassen nützte. 2008 begann die Musikindustrie ihre Strategie zu ändern. Die Recording Industry Association of America (RIAA) handelte ein provisorisches Abkommen mit den großen Internet-Anbietern aus, demzufolge Verstöße gegen das Urheberrecht nicht sofort zu einer Klage gegen die Musikliebhaber führen sollen: stattdessen mahnen die von der Industrie benachrichtigten Internetanbieter ihre Kunden ab oder sperren deren Zugang zu den Plattformen. Klagen sollen nur noch in Ausnahmefällen erhoben werden.

In Deutschland wurden 2007 und 2008 rund 60 000 Strafanzeigen wegen Urheberrechtsverletzungen bei Musik gestellt. Hinzu kamen 50000 bis 100 000 Strafverfahren, die von der Film- und Buchbranche eingeleitet wurden. Seit Beginn der intensiven Verfolgung 2004 sei die Zahl der illegalen Musikdownloads von mehr als 600 000 000 auf 312 000 000 im Jahre 2007 zurückgegangen.


Quellen

  • Weniger Klagen. Musikindustrie warnt Raubkopierer. FAZ 22.12.08: 34.