Kriminaltechnik

Kriminaltechnik ist (die Lehre von der) Nutzung wissenschaftlich-technischer Mittel zur Analyse und Auswertung von kriminalistischen Spuren (Spurenkunde). So werden etwa mittels DNA-Analyse, Biometrie, Mikrospurenauswertung, chemischer und physikalischer Verfahren usw. vielfach Straftaten aufgeklärt und Personen identifiziert.

Formspuren

In diesem (größten) Bereich der Kriminaltechnik geht es um Schließtechnik (Schloss, Schlüssel, Schließzylinder), Werkzeug-, Schuh-, Reifen- oder Handschuhspuren, um die Wiedersichtbarmachung entfernter Prägezeichen, um das Erkennen von Verfälschungen von Kfz-Schildern, Spurenanalyse bei der Überwindung von Wegfahrsperren, um Passspuren, Glasbruch, Bissspuren, Bekleidungsidentifizierung und um Waffen-Identifizierung. Aufgrund seines enormen Umfangs hat sich der Bereich der Waffen seit den 1980er Jahren zu einem eigenen Fachgebiet entwickelt.

Urkundentechnik

Urkundentechnik bezeichnet die physikalische und chemische Überprüfung von Urkunden, Druckerzeugnissen, Pässen und sonstigen Schriftträgern im Hinblick auf Fälschungsmerkmale.

Biologische Analytik

Das jüngste kriminaltechnische Fachgebiet umfasst u.a.: DNA-Analyse, Textiluntersuchungen (inkl. textile Stichspuren), Humanspuren (Lippen-, Ohr- und Hautabrücke) und Bodenuntersuchungen.

Chemische Analytik

Gehört wie die Biologische Analytik zu der so genannten wissenschaftlichen Kriminaltechnik und befasst sich hauptsächlich mit Materialanalysen.

Daktyloskopie

Unter dem Begriff der Daktyloskopie sind alle Erkenntnisse und Maßnahmen zusammengefasst, die sich mit der Anwendung und Nutzbarmachung wissenschaftlicher Erkenntnisse im Hinblick auf kriminalistische Spuren (Spurenkunde) von Hautleistengebilden (z.B. Fingerabdrücken) beschäftigen.

Vgl. Fingerabdrücke verraten mehr als die Identität Zeit Online, 7.8.2008

Handschriftenuntersuchung

Forensische Handschriftenuntersuchungen oder Gerichtliche Schriftvergleichung haben das Ziel, im Wege der Vergleichung von Merkmalen zweier oder mehrerer Schreibleistungen Aussagen zur Frage der a) Echtheit oder Unechtheit von Unterschriften oder/und b) Schrifturheberschaft zu treffen. In (seltenen) Ausnahmefällen ist eine zeitliche Einordnung fraglicher Schreibleistungen (relative Altersbestimmung) möglich.Untersuchungsvoraussetzungen: das fragliche Material muss immer im Original vorliegen und es müssen genügend Vergleichs(-unter-)schriften zur Verfügung stehen.

Forensische IuK

Analyse von Computerdaten

Kriminaltechnische Auskunftsdienste

Zur weiteren Bearbeitung sowie Lösung kriminaltechnische Problemfelder, stehen verschiedenste Auskunftssysteme zur Verfügung. Diese entwickelten sich im Laufe der modernen kriminalpolizeilichen Geschichte und werden unter anderem vom Bundeskriminalamt, den Landeskriminalämtern sowie weiteren Polizeidienststellen bereitgestellt.

Zu den meist gebrauchten Auskunftsdiensten gehören: Automatisiertes Fingerabdruck-Identifizierungs-System (AFIS), LUNA, Lackspurensammlung HAns, Schuhdatenbanken (Spuren- und Musterdatenbanken), Fahrzeugdatenbanken und DNA-Datenbank.