Kayumba Nyamwasa

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Kayumba Nyamwasa

Der in Uganda aufgewachsene Faustin Kayumba Nyamwasa (* 1962) gehörte zu den wichtigsten Offizieren der von Paul Kagame gegründeten Tutsi-Rebellengruppe Front Patiotique Rwandais (FPR). Nachdem diese nach ihrer erfolgreichen Invastion (1994) in Ruanda die Regierungsgewalt übernommen hatte, wurde er Generalstabschef der neugegründeten ruandischen Armee. Er organisierte die ruandische Invasion in Kongo (1996). Nachdem diese mit einem von Ruanda erzwungenen Machtwechsel in Kongo und dem Tod von mindestens 100.000 Hutu-Flüchtlingen beendet worden war, trat er 2001 auf Druck Kagames von seinem Posten zurück und wurde Botschafter in Indien. "Sowohl in Frankreich als auch in Spanien liegen Haftbefehle gegen ihn vor, weil er zusammen mit anderen ranghohen Tutsi-Militärs verdächtigt wird, am 6. April 1994 den Abschuss des Flugzeuges mit dem ruandischen Präsidenten Juvénal Habyarimana über Kigali befohlen zu haben" (Scheen 2010). - Nachdem Nyamwasa (ebenso wie die wegen "Leugnung des Völkermords" verhaftete Oppositionsführerin Victoire Ingabire Umuhoza) im Jahre 2010 sowohl mit den Hutu-Milizen als auch mit Grant-Anschlägen in Kigali in Verbindung gebracht worden war, floh er nach Südafrika, wo er am 18.06.2010 bei einem Feuerüberfall schwer verletzt wurde. Die ruandische Regierung bestritt jede Beteiligung an dem Anschlag.

Kontext

Januar 2009: Verhaftung von Laurent Nkunda.

Februar 2010: Anschläge in Kigali.

April 2010:

  • Verhaftung von zwei ehemaligen Kollegen Nyamwasas. Generalmajor Emmanuel Karenzi Karake, ehemals Vizekommandeur der gemeinsamen Friedenstruppe von UNO und Afrikanischer Union in Darfur und Generaloberst Charles Muhire, ehemaliger Chef der ruandischen Luftwaffe). Beide gehörten zum harten Kern der ruandischen Tutsi-Guerillabewegung RPF (Ruandische Patriotische Front). Karenzi spielte auch eine wichtige Rolle bei Ruandas Militärinterventionen in der Demokratischen Republik Kongo 1996-2003. Nyamwasa war damals Feldkommandant der ruandischen Armee im Kongo. Kabarebe, einst Leiter des Kongo-Einsatzes der ruandischen Armee, wird zum Verteidigungsminister befördert.
  • Der ruandische Medienrat verbietet zwei der bekanntesten ruandischen Zeitungen (Umuseso und Umuvugizi). Das Verbot gilt für ein halbes Jahr. Die Zeitungen dürfen also erst nach den für August 2010 angesetzen Wahlen wieder erscheinen. So lange wird es ihnen verwehrt bleiben, weiterhin "den Ruf des Staatsoberhauptes untergraben und die nationalen Sicherheitsorgane zu polarisieren".

Quellen

  • Johnson, Dominic (2010) Militärkrise in Ruanda. taz 22. 04.2010 [[1]]
  • Scheen, Thomas (2010) Ruandischer General im Exil angeschossen. FAZ 21.06.2010: 5.