Innere Sicherheit

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„Innere Sicherheit“ ist im Deutschen ein hoch politisierter Begriff, dessen Aufkommen in der Fachliteratur allgemein auf den Dekadenwechsel der 1960er zu den 1970er Jahren datiert wird und zunächst eng mit den damaligen Protestbewegungen und ihrer Repression verbunden war (Kunz 2005). Die staatliche Politik der Inneren Sicherheit sollte v.a. die Sicherheit des Staates vor Bedrohungen von innen, im Gegensatz zur Bedrohung von außen im Kontext des Kalten Krieges, schützen. In den 1990er Jahren ging diese Zielvorstellung zwar nicht gänzlich verloren, wurde aber dahingehend erweitert, dass als zu schützendes Gut die Sicherheit des einzelnen Staatsbürgers zunehmend in den Mittelpunkt rückte. Zu dem Schutz vor inneren „Staatsfeinden“ kam der Schutz vor internationalem Terrorismus, aber auch vor Organisierter und Alltagskriminalität hinzu. Im Unterschied zu dem in gewisser Weise konkurrierenden Begriff der „Öffentlichen Sicherheit“ impliziert „Innere Sicherheit“ ein grundsätzliches Vorhandensein von Unsicherheit und Bedrohung, auf das der Staat reagieren muss. (Zu Sicherheitsbegriffen im englischen und französischen Sprachraum vgl. Zedner 2003, zu vergleichbaren Begriffen in Lateinamerika vgl. Peetz 2007).

Literatur/Weblinks

  • Kunz, Thomas: Der Sicherheitsdiskurs. Die Innere Sicherheit und ihre Kritik. Bielefeld 2005.
  • Zedner, Lucia: The Concept of Security: An Agenda for Comparative Analysis, in: Stangl, Wolfgan / Hanak, Gerhard (Hrsg.): Innere Sicherheiten (Jahrbuch für Rechts- und Kriminalsoziologie), Baden-Baden 2003, S. 137-162.