Heinz Leferenz

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Heinz Leferenz, Professor für Kriminologie an der Universität Heidelberg, geboren am 15. Juli 1913 in Heidelberg, gehört zu den Wegbereitern der Kriminologie in Deutschland nach 1945. Nach dem Studium der Rechtswissenschaft in Heidelberg wurde er 1939 mit einer histo­risch-rechtsvergleichenden Arbeit promoviert. Nach einem Medizinstudium (als Sanitätssoldat; medizinische Staatsprüfung 1945) wurde er 1946 mit einer Arbeit über ein physiologisch-chemisches Thema promoviert. 1946 wurde er zunächst bei Kurt Schneider, dann bei von Baeyer Assistent an der Psychiatrischen Klinik der Universität Heidelberg. Von 1952 bis 1960 leitete er die Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie und die Er­ziehungsberatungsstelle. 1956 habilitierte er sich über »Die Krimi­nalität der Kinder« an der Juristischen Fakultät in Heidelberg. 1959 übernahm er - zunächst als außerplanmäßiger, seit 1962 als ordentlicher Professor - den in Heidelberg eingerichteten ersten ausschließlich kriminologi­schen Lehrstuhl in der Bundesrepublik Deutschland. 1962 wurde er der erste Direk­tor des Instituts für Kriminologie der Universität Heidelberg, des - kurz nach dem Institut in Tübingen - zweiten ausschließlich kriminologischen Institut in der Bundesrepublik, - während ein anderer Praktiker aus der Psychiatrie (der Oberarzt an der Universitäts- und Nervenklinik Bonn, Hans Göppinger) Direktor des Instituts in Tübingen wurde. Das Heidelberger Institut leitete Leferenz bis zu seiner Emeritierung (1978).

Zu den während seiner Zeit aus dem Institut hervorgegangenen kritischen Kriminologen gehört Henner Hess.


Literatur

LEFERENZ, H., Germanischrechtliche Einschläge im Erbrecht des Code civil Frankreichs, verglichen mit dem schweizerischen und deutschen Recht. (1939?)