Geheimdienst

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Ein Geheimdienst ist eine verdeckt (geheim) operierende Behörde, die Nachrichten sammelt (daher auch Nachrichtendienst genannt), die erlangten Informationen auswertet und den Auftraggebern zur Verfügung stellt. Meist handelt es sich um Informationen, von denen erhofft wird, dass ihre Kenntnis für die Auftraggeber politisch (außen-, innen-, sicherheits- oder wirtschaftspolitisch) von Nutzen sein könnte.

Geheimdienste sind entweder auf die Sammlung und Auswertung von Nachrichten beschränkt oder sie haben daneben auch noch eigene Polizeibefugnisse. Gelegentlich werden erstere als Nachrichtendienste und nur letztere als Geheimdienste bezeichnet.

Geheimdienste können gelegentlich Polizeibehörden bzw. Staatsanwaltschaften um Amtshilfe ersuchen. Viele Geheimdienste - wie z.B. die CIA - verfügen über Abteilungen zur Durchführung verdeckter Operationen im Ausland.

Großbritannien: MI6/SIS

Der Auslandsgeheimdienst MI6 - offiziell: Secret Intelligence Service; SIS - beschäftigt im Jahr 2008 rund 3000 Personen weltweit.


Spektakuläre Erfolge

  • Entstörung des Edelsteingeschäfts. Nachdem der angolanische Bürgerkrieg rund einer halben Million Menschen das Leben gekostet und Millionen von Flüchtlingen produziert hatte, leistete der israelische Geheimdienst entscheidende Hilfestellung bei dessen Beendigung. Er ermöglichte der Regierung den Sieg über die (von der CIA unterstützte Rebellenorganisation) Unità unter Jonas Savimbi. Ein Jahr lang überwachten ihn israelische Agenten; sie orteten sein Satellitentelefon und kontrollierten mit unbemannten Drohnen seinen Bewegungen: "Savimbi, der seinen krieg vor allem mit Diamanten finanzierte, hatte die Geschäfte der israelischen Edelsteinhändler zu lange und zu empfindlich gestört. die Israelis gaben schließlich den entscheidenden Tipp: Im Februar 2002 kamen Savimbi und zwei Dutzend seiner Kämpfer in einem Hinterhalt ums Leben" (Knaup 2009: 105).

Spektakuläre Fehler

  • Am 09.05.2004, drei Tage nach seiner Ernennung zum Chef des britischen Auslandsgeheimdienstes MI6 (offiziell: Secret Intelligence Service; SIS) sprach der britische Geheimdienstchef Sir John McLeod Scarlett in einem Bericht an Premierminister Blair von einem "verheerenden Fehler des US-Geheimdienstes" in bezug auf den 11. September 2001. Obwohl er sich damit in Washington, D.C., keine Freunde machte, kündigte er erst im September 2008 seinen Rücktritt für Juli 2009 an.

Verhinderung von Straftaten

Begehung von Straftaten

Gesetzliches Unrecht

Beurlaubung von Geheimdiensten

Die gesamte Führung des brasilianischen Geheimdienstes "Abin" wurde bis zur Klärung von Vorwürfen freigestellt, dass Abin höchste Regierungsvertreter und Beamte illegal und ohne Wissen der politischen Führung abgehört habe: "Vor allem war das Telefon des Präsidenten des Obersten Bundesgerichts, Geilmar Mendes, übewacht worden, aber auch Politiker der direkten Umgebung Lulas wie die Präsidentschaftsministerin Dilma Rousseff und Kabinettschef Gilberto Carvalho waren Ziele der Aktionen (...). Das Amt sei ein 'außer Kontrolle geratenes Monstrum', sagen Politiker aus dem Regierungslager. (...). Der brasilianische Geheimdienst habe mehr Macht als der frühere KGB in der Sowjetunion, meint ein Experte, denn der KGB sei immerhin von der Regierung kontrolliert worden" (FAZ 03. 09. 2008: 8: "Lula beurlaubt Geheimdienst").

Literatur

  • Davies, Philip H.J. (2005) 'The Machinery of Spying Breaks Down' in Studies in Intelligence Summer 2005 Declassified Edition.
  • Knaup, Horand (2009) "Die Revolution ist beerdigt". Der Spiegel 25: 104-106.
  • Thomas, Gordon (2008) Secrets & Lies: A History of CIA Mind Control and Germ Warfare. London: Jr Books.