Gefangenenzahlen und -raten

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USA

Eine besonders hohe Gefangenenrate haben zu Beginn des 21. Jahrhunderts die USA. Möglicherweise haben sie sogar - vorbehaltlich der Tatsache, dass manche Staaten ihre Gefangenenzahlen geheimhalten - die höchste Gefangenenrate der Welt.

Einem Bericht des unabhängigen "Pew Centers" vom Februar 2008 zufolge saß zu Beginn des Jahres 2008 erstmals 1 Prozent (2,32 Millionen) der US-Bevölkerung hinter Gittern: die höchste Rate in der Geschichte der USA.

  • Jeder neunte schwarze Amerikaner (aber nur jeder 30. weiße Amerikaner) im Alter zwischen 20 und 34 Jahren sitzt im Gefängnis
  • Obwohl noch 13 mal so viele Männer wie Frauen im Gefängnis sitzen, steigt der Frauenanteil.
  • Die Kosten für die 50 US-Bundesstaaten zum Unterhalt der Haft- und Justizvollzugsanstalten belaufen sich auf 49 Milliarden Dollar (32 Milliarden Euro) jährlich, während sie vor 20 Jahren nur 11 Milliarden Dollar betragen hatten. Damit stiegen die Haftkosten in dieser Zeit sechsmal so stark wie die Bildungsausgaben.
  • Die Rückfallquote blieb in etwa gleich: jeder zweite Gefangene wird binnen drei Jahren nach seiner Entlassung wieder straffällig.
  • Die Haftkosten belasten die Haushalte und beschränken den sonstigen kriminalpolitischen Ausgabenspielraum.
  • PEW-Direktor Adam Gelb: "Trotz der vielen Gelder für den Strafvollzug gibt es keine überzeugende Ergebnisse für die öffentliche Sicherheit." Daher gebe es eine Tendenz zum Ersatz von Haftstrafen durch billigere Alternativen, da viele Gefangene wegen relativ harmloser Delikte oder wegen Verstößen gegen Bewährungsauflagen wieder im Gefängnis seien.


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