Friedrich Specht

Friedrich Specht (*03.12.1924 Emden) gilt als Nestor der Sozialtherapie in Deutschland. Nach Wehrmacht (1942, Sanitätsoffiziersbewerber) und amerikanischer Kriegsgefangenschaft konnte er sein Medizinstudium ab- (1949) und die Promotion gleich anschließen (1950). Habilitiert im Jahre 1965 etablierte und leitete er (ab 1970) die Kinder- und Jugendpsychiatrie an der Universitätsnervenklinik in Göttingen. Specht, der zudem auch Facharzt und Psychotherapeut ist, arbeitet heute (2009) noch an den Universitäten Göttingen und Osnabrück.


Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie Facharzt für Psychiatrie und Neurologie Facharzt für Kinderheilkunde Zusatzbezeichnung Psychotherapie ehem. Leiter der Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie der Georg-August-Universität Göttingen

Werdegang/ Tätigkeitsfelder

Seit 1955 Aufbau eines Bereiches für Kinder- und Jugendpsychiatrie an der Universitäts-Nervenklinik Göttingen, 1970 Professor und Abteilungsvorsteher der Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie der Georg-August-Universität Göttingen, ausser Dienst seit 1994 Externe Teamberatung für Einrichtungen der Kinder- und Jugendpsychiatrie, Erziehungsberatungsstellen, Jugendhilfeeinrichtungen und Schulen Lehre in Kinder- und Jugendpsychiatrie für Studierende der Medizin. Entwicklung eines Nebenfachstudiengangs Kinder- und Jugendpsychiatrie für Studierende der Sozialwissenschaften (insbesondere Pädagogik) Beteiligung an der Sachverständigenkommission für die Psychiatrie-Enquete von 1975 und an der Kommission für den 7. Jugendbericht der Bundesregierung Forensische Sachverständigentätigkeit bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen (Strafverfahren einschl. Glaubhaftigkeit von Zeugenaussagen, Entschädigungsangelegenheiten bei Verfolgten) Langjährige fachliche Vorstandsverantwortung bei Einrichtung für behinderte Kinder, Jugendliche und Erwachsene sowie bei Psychagogischem Heim der Jugendhilfe

1965 - 1994 Dozententätigkeit am Ausbildungszentrum für Psychotherapie und Psychoanalyse Göttingen

seit 1995 Lehrauftrag Kinder- und Jugendpsychiatrie am Fachbereich Psychologie der Universität Osnabrück

seit 1972 Fachberater des Niedersächsischen Justizministeriums in Angelegenheiten der Sozialtherapeutischen Einrichtungen im Justizvollzug

Verbandsfunktionen: Ehemals Bundeskonferenz und Landesarbeitsgemeinschaft für Erziehungsberatung, Deutsche Gesellschaft für Kinder- u. Jugendpsychiatrie, Niedersächsischer Arbeitskreis Kinder- und Jugendpsychiatrie, Arbeitskreis Sozialtherapeutische Anstalten im Justizvollzug

Themenschwerpunkte

Autistische Entwicklungsstörungen Störungen des Sozialverhaltens im Kindes- und Jugendalter Schülerbelastung, Schule und Sozialisation, Schulvermeidendes Verhalten Depressive Störungen bei Kindern und Jugendlichen umschriebene Entwicklungsstörungen Entwicklungskrisen im Jugendalter Sozialrechtliche Probleme bei Hilfen für Kinder und Jugendliche Versorgungsepidemiologie Integrative Sozialtherapie im Justizvollzug bei Verurteilten nach Sexualdelikten und anderen gefährlichen Straftaten

Literatur

  • Eger, Hansjürgen & Peter Fistéra (2001) Prof. Dr. Friedrich Specht, dem Nestor der deutschen Sozialtherapie, zum 75. Geburtstag, in: Gerhard Rehn, Bernd Wischka, Friedrich Lösel, Miachel Walter, Hg., Behandlung 'gefährlicher Straftäter'. Grundlagen, Konzepte, Ergebnisse. Herbolzheim: Centaurus.

Weblinks