Floß der Medusa

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Die Medusa (französischer Name: La Méduse) war eine französische Fregatte, die im Juni 1816 im Auftrag der französischen Regierung als Flaggschiff eines Schiffsverbands von Rochefort nach Saint-Louis, Senegal, segeln sollte. Auf Grund von Navigationsfehlern verlor sie den Kontakt zu den anderen Schiffen und lief auf der Arguin-Bank an der westafrikanischen Küste auf Grund. Zur Evakuierung standen den 400 Passagieren und Besatzungsmitgliedern sechs Beiboote zur Verfügung, die aber nicht alle Personen aufnehmen konnten. 17 Passagiere und Besatzungsmitglieder blieben an Bord der gestrandeten Fregatte. Für 147 Passagiere und Besatzungsmitglieder wurde ein notdürftiges Floß konstruiert, das von vier der sechs Beiboote nach Saint-Louis gezogen werden sollte. Bereits kurz nach der Evakuierung wurde von einem der französischen Offiziere das Verbindungsseil zum Floß der Medusa gekappt, das daraufhin steuerungsunfähig und unzureichend mit Wasser und Lebensmitteln ausgerüstet über 10 Tage im offenen Meer blieb. Von den 147 auf dem Floß befindlichen Menschen überlebten nur 15. Um überleben zu können, ernährten sie sich von den Leichen ihrer Mitpassagiere. Die übrigen Rettungsboote erreichten die westafrikanische Küste. Die Passagiere erreichten zu Fuß Saint-Louis. Die Katastrophe erregte Aufmerksamkeit in ganz Europa und führte auf Grund der Inkompetenz des Schiffskapitäns und der schlecht durchgeführten Rettungsaktion letztlich zu einem Regierungsskandal. Die Katastrophe ist Gegenstand mehrerer Gemälde. Das bekannteste dieser Gemälde ist Théodore Géricaults Floß der Medusa, welches im Louvre in Paris ausgestellt ist.

Das Bild eines kaum seetauglich herumtreibenden Floßes - fast nur noch ein Wrack - mit Körpern an Bord, die das Zwischenreich zwischen Leben und Tod bewohnen, hat auch den Philosophen Giorgio Agamben inspiriert.

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