E-Mail (electronic mail) ist seit den späten 1990er Jahren auch zu einem Mittel der Kriminalitätsbegehung geworden.


Modus Operandi

Häufig werden per E-Mail große Geldsummen versprochen, deren Erhalt lediglich von einer kleinen Gefälligkeit des Adressaten abhängen. Ein Beispiel aus meiner heutigen Posteingangs-Box (19.12.08):

"My Dear friend,

I am Miss Mary Henry Robert, the only daughter of my late parents.I need your help to retrived the consignment that my late Father deposited with a security company and to transfer the consignment fund my father left for me in the security company before he diad.I want to invest the money in your country and continue my studies.the money is ($ 2.5 million) I will give you 20% of the Total money for your help. I assure you in the name of the almighty Lord and I will tell you more Once you get back to me and also send you my pictures and the documents of the consignment I am awaiting your reply Thank you Miss Mary henry,"

Die kleine Gefälligkeit besteht in der Regel aus der Überweisung einer Gebühr, die angeblich erforderlich ist, um das Geld zu erlangen. Das sind manchmal um die 10.000 oder mehr Dollar. Nachdem der Adressat gezahlt hat, hört er nichts mehr von seinem Geschäftspartner.

Ursprung und Entwicklung

Ursprungsland dieser Art von globalem Vorschussbetrug ist Nigeria. Dort, wo der "Advance Fee Fraud" als inzwischen "fünftwichtigste Industrie des Landes" rund 250 000 Personen beschäftigt, bezeichnet man die entsprechenden E-Mails auch als "419-letters" (entsprechend dem Paragraphen des nigerianischen Strafgesetzbuchs, der den Advance Fee Fraud als eigenständigen Tatbestand erfasst). Seit den späten 1990er Jahren hat sich der Advance Fee Fraud global ausgebreitet; er wird inzwischen aus mehreren Dutzend Staaten heraus betrieben (vgl. Grill 2008).

Bekämpfung

Das Internetforum "The 419-Coalition" bemüht sich um die Entlarvung sogenannter Scammer. Ultrascan glaubt, dass der E-Mail-Betrug 2007 einen Schaden von 4,3 Milliarden Dollar verursacht habe (in Deutschland: 280 Millionen Dollar). Die in holland ansässige und global tätige Firma "Ultrascan" ist ebenfalls mit der Bekämpfung dieser Art des Betrugs befasst.

Quelle

  • Grill, Bartholomäus (2008) Alis wird nicht Millionär. Die Zeit Nr. 50, 4.12.08: 33.