Drogenverbot

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Ein Drogenverbot ist eine sanktionsbewehrte Norm zur Verhinderung des Konsums von einzelnen oder mehreren psychoaktiven Substanzen. Drogenverbote gibt es im Kontext religiöser Speise- und Konsumvorschriften (z.B. jüdischer, biblischer oder islamischer Art) ebenso wie im positiven Recht laizistischer Staaten (z.B. Verbot von sog. Rauschgiften).

Funktionen

  • Stärkung von informellen Klugheitsregeln zur Vermeidung von Gesundheitsgefährdungen
  • Schaffung, Stärkung und Erhaltung der Identität der Gemeinschaft (durch Erschwerung des Zusammenlebens mit Angehörigen anderer Gemeinschaften, Stärkung der Kohäsion durch Empörung über Abweichler und deren Sanktionierung; Projektion des Bösen auf Sündenböcke, bzw. Lokalisierung von Bedrohungen bei äußeren Feinden)
  • Stärkung der Legitimitätsansprüche der aktuellen (vertikalen) Ordnung gegenüber alternativen Stilen und den darin angedeuteten Ordnungsentwürfen (US-Alkoholprohibition).
  • Sicherung der Volkswirtschaft gegenüber dem Abfluss von Ressourcen (durch Schädigung der Handelsbilanz, Abfluss von Devisenreserven, aber auch Schädigung des Humankapitals).

Frühe Drogenverbote

Haschisch im Islam: Mystiker wie Haidar empfahlen das "Kraut der Armen", aber sowohl die Armen als auch der Sufismus wurden als Herausforderung wahrgenommen Nahas:

alarmed by the widespread use of the drug, the authorities periodically attempted to curtail its usage. At the turn of the 14th century, the Ayyubid Sultan Nizam-Ud-Din of Syria ordered cannabis plants uprooted and burned, and condemned hashish eaters to having their teeth extracted. But 25 years later hashish was again commonly used and discussed in public. In Egypt there were three renewed attempts to ban the drug: In 1324 the governor of Cairo confiscated and destroyed supplies of hashish and wine. Fifty years later (1376), according to al-Maqrizi, the amir Sudun Shaikkuni issued the same orders as Ayyubid sultan Nizam. Once more, at the end of the century (1394), Egyptian authorities in Cairo decreed a ban on hashish use and a destruction of the plants. Although these vigorous attempts at curtailing or suppressing cannabis consumption were shortlived, they do indicate that the rulers felt its widespread use was damaging society. As Rosenthal states: Islamic society did not have to fear the potential harm that hashish was able by prolonged use to inflict upon individual users. Its most important problem, which called for action, was the cumulative effect produced by large numbers of addicts.

Unter Murat IV gab es im Ottomanischen Reich die Todesstrafe auf Wein, Opium, Kaffee, Tabak:

Irónicamente también prohibió el alcohol, el tabaco y el café en Estambul y todo el Imperio. Ordenó la ejecución inmediata para todo aquel que quebrantara dicha prohibición. Patrulló y recorrió por la noche las calles de Estambul así como las tabernas de la ciudad vestido con ropas comunes, vigilando en persona que su orden era cumplida. Si cuando patrullaba las calles veía a un soldado fumar o mascar tabaco o beber alcohol, mataba al soldado en el mismo lugar con su espada. Su severidad era el motivo de su apodo «cruel». Paradojas de la vida, aunque prohibió el tabaco, el café y el alcohol, no se privaba de ninguno de ellos y fue un alcohólico durante toda su vida.

Kaffee in Preußen: Ökonomisch motiviert, aber ideologisch unterfüttert: das Kaffeeverbot in Preußen 1766 ff.; ähnlich die Konstellation von Ethnizität, Ökonomie und Drogengesetzen in Brasilien, Südafrika, Kalifornien 1875, bei der Alkoholprohibition in den USA 1919-1933 ebenso wie bei der Jugendrevolte 1968ff.

Öffentliche Meinung in Deutschland

Was die Deutschen gerne verbieten würden 20.11.2013 FAZ Henrike Rossbach

"Der Wert der Freiheit wird in Deutschland geringer geschätzt als Werte wie Gleichheit, Gerechtigkeit oder Sicherheit. Zu diesem Schluss kommt das John Stuart Mill Institut für Freiheitsforschung in seinem Freiheitsindex. Grundlage sind eine Befragung der Bevölkerung und eine Analyse überregionaler Printmedien. Demnach liegt der Freiheitsindex derzeit bei minus 2,7 auf einer Skala von minus 50 bis plus 50. Vergangenes Jahr lag er noch bei minus 0,7. Allerdings stellen die Wissenschaftler einen Unterschied zwischen Bevölkerung und Medien fest: Die mehr als 1500 befragten Bürger schätzten den Stellenwert der Freiheit höher ein, als die Medien es widerspiegelten; der Teilindex aus der Bevölkerungsbefragung liegt deutlich im Plus, der aus der Medienanalyse noch deutlicher im Minus. Immerhin 47 Prozent der Befragten waren „im Zweifel für die Freiheit“, nur 36 Prozent „im Zweifel für die Gleichheit“.

Allerdings rufen die Deutschen auch nach einer Reihe von Verboten. Für richtig halten sie vor allem ein Verbot harter Drogen, rechtsradikaler Parteien und ein Verbot, Menschen zu klonen. Fast zwei Drittel wollen aber auch ungesunde Lebensmittel verboten sehen. Ein deutlicher Unterschied zu 2012: Nur noch 37 Prozent fordern ein Verbot, weitere Kredite aufnehmen zu dürfen, wenn man schon verschuldet ist – im Vorjahr verlangte das noch jeder Zweite. Kaum jemand allerdings möchte sich verbieten lassen, auf der Autobahn schneller als 130 Kilometer in der Stunde zu fahren. Auch Sterbehilfe will nur gut jeder Zehnte verboten sehen.

Gespalten ist derweil das Verhältnis der Deutschen zu Europa. Zwar wird Europa insgesamt positiv bewertet, gleichzeitig aber herrscht ein permanentes Misstrauen gegenüber den EU-Institutionen. Die häufigsten Assoziationen im Zusammenhang mit der EU sind Bürokratie, Vielfalt und Vorschriften. Erst dann kommen freier Handel, Frieden und Freiheit."