Die Stimmen der Entführung

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Das kolumbianische Radioprogramm "Die Stimmen der Entführung" (Las voces del secuestro) sendet in der Nacht von Samstag auf Sonntag zwischen Mitternacht und sechs Uhr morgens. Seine Zielgruppe sind all jene Kolumbianer, die sich in der Gewalt von Entführern befinden (von links- oder rechtsgerichteten, aber auch von Gruppen, die lediglich finanzielle Ziele verfolgen). An den Sendungen wirken Familienangehoerige mit, die den Opfern Mut yusprechen, ihnen Neuigkeiten aus dem Alltag berichten und so die Hoffnung auf eine Rueckkehr in den Alltag am Leben erhalten. Das Programm wird seit 1994 im Rundfunksender "Radio Caracol" ausestrahlt. Erfunden wurde es von Herbin Hoyos Medina, einem Rundfunkjournalisten, der selbst Opfer einer Entfuehrung gewesen war, bis er nach 17 Tagen vom Militaer aus den Haenden der Farc befreit wurde. Interessanterweise berichten freigelassene Geiseln durchweg, dass ihnen erlaubt gewesen sei, ein Radio zu besitzen und das Programm zu hoeren.

Quellen

  • Oehrlein, Joseph (2008) Die Stimmen der Entführten. Ein Radioprogramm in Kolumbien moechte sich selbst ueberfluessig machen. Aber solange es Geiseln in der Gewslt von Guerrilla und kriminellen Banden gibt, sendet es weiter. FAZ, 26. 05.08: 42.

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