Dennis G.

Dennis G., ein ehemaliger Scharfschütze der Bundeswehr, wurde im Alter von 27 Jahren im September 2013 in Liberia festgenommen und an die USA ausgeliefert. Vorwurf: Drogenschmuggel und Verschwörung zur Ermordung eines DEA-Agenten zusammen mit vier weiteren Ex-Soldaten. Kopf der Gruppe soll der 48 Jahre alte Joseph H. gewesen sein ("Rambo"), der in Thailand festgenommen wurde. H. war mehr als 20 Jahre lang Ausbilder für Scharfschützen bei den amerikanischen Streitkräften. Anschließend soll er eine Karriere als Kokainschmuggler und Auftragskiller eingeschlagen haben.

DEA-Falle: zwei Agenten gaben sich als Mitglieder eines kolumbianischen Kokainkartells aus und boten Joseph H. und einem von ihm auszusuchenden Team den Einstieg in das Karibik-Geschäft an. Auf eine seiner Suchanzeigen in den einschlägigen Foren meldete sich Dennis G.

Dennis G. war von 2006-2010 Scharfschütze beim Panzergrenadierbataillon 411 in viereck in Mecklenburg-Vorpommern. Danach machte er eine Ausbildung im Institut für Qualifikation und Integration (IQI), um im Sicherheitsgewerbe tätig zu werden. Kurz vor Beendigung der Ausbildung ging er dann zu einem Unternehmen des maritimen Sicherheitsgewerbes. Ein Kollege, der mit ihm am Horn von Afrika war, beschrieb ihn als "feinen Kerl, der seinen Job stets ordentlich und zuverlässig" gemacht habe.

"Rambo" war zufrieden. Dennis bewährte sich bei Drogentransporten auf den Bahamas, auf Mauritius und in Thailand und wartete darauf, wie angekündigt "mit Millionen von Dollars" bezahlt zu werden. Mit seinen (verkappten DEA-) "Auftraggebern" hatte Joseph H. einen "Bonusjob" vereinbart - in Liberia einen Verräter (einen DEA-Agenten) und seinen Informanten zu töten. Joseph H. weihte Dennis ein und versprach ihm 800 000 Dollar.

Dennis wird in den Ermittlungsakten mit der Aussage zitiert: "Eigentlich werde ich ja genau für diese Art von Jobs angeheuert, weißt du, genau für diesen Bonus-Kram. Im Ernst, wenn noch mal so was wie das vorkommt, will ich mich drum kümmern. Eigentlich ist das für mich Spaß, ich liebe diese Arbeit."

Literatur

• Seliger, Marco (2013) In die Falle getappt. FAZ 2.10.2013: 3.