Daru und Bhang

Daru und Bhang sind ein destilliertes alkoholisches Getränk aus den Blüten des Mawhabaums (Bassia latifundia) und ein Cannabistee, die beide im indischen Bundesstaat Rajastan konsumiert werden und deren Gebrauch und Image von G. Morris Carstairs in den frühen 1950er Jahren erforscht wurden. Während die Angehörigen der Kriegerkaste Daru den Vorzug gaben und eine schlechte Meinung von Bhang hatten, zeigten die für das geistige Leben zuständigen Brahmanen eine negative Einstellung gegenüber Daru und eine positive gegenüber Bhang. In dem Dorf gab es keinerlei Kriminalität, die mit irgend einer dieser Drogen assoziiert wurde, noch irgendwelche Anzeichen dafür (wie Dhunjibhoy meinte; aA: Wilhelm Mayer-Gross), dass Bhang Psychosen auslösen könnte.

Die Brahmanen und Bhang

Der älteste Mann in dem Dorf war ein 75-jähriger Brahmane, der zugleich der einzige war, von man sagen konnte, dass er gewissermaßen süchtig nach Bhang - allerdings auch nach Opium - war. Ansonsten gab es keine Auffälligkeiten im Zusammenhang mit Bhang. Den Brahmanen gab es "a feeling of detachment" und sowohl eine vorübergehende Euphorie mit lebhaftesten psychischen Erfahrungen, Gedankenströmen, Klarheitsgefühlen und Übersensibilität (Hyperästhesie, Synästhesie) - Anblicke und Töne werden ungewöhnlich lebhaft und bedeutsam - als auch eine Veränderung der Zeit- und Raumwahrnehmung. Hinzu kommen ein Verlust von Urteilskraft, eine Übertreibung von Sympathie- und Antipathie-Gefühlen - und dann eine Phase absolut ruhiger Ekstase (im Islam: "el kif", "gesegnete Erholung"): der Wille zum Handeln verschwindet und nach einigen tranceähnlichen Stunden beginnt ein ruhiger Schlaf. Shankar Lal, ein Brahmane, sagt von Bhang, dass es einen sehr guten "bhakti" vermittle - also eine sehr gute Möglichkeit darstelle, den Geist von allen weltlichen Ablenkungen zu leeren."

Die Rajput und Daru

Die Rajput hingegen, die Erben der kriegerischen Kasten, verachten Haschisch und trinken lieber Daru. Haschisch, sagen sie, “makes you quite useless, unable to do anything. Daru isn’t like that; you may be drunk but you can still carry on.” Bei Rajput-Festlichkeiten sitzen die Leute und trinken Daru, bis sie von Sinnen sind. Dann sprechen sie laut und machen sich lächerlich; sie lassen ihr Essen auf ihre Hemden kleckern, rufen den Tänzerinnen alles mögliche zu und manche von ihnen werden sogar bewusstlos. Es ist schön, sich das anzusehen: eine Menge Spaß. Der ehemalige Chef des Dorfes sagt: "Wenn Krieg ist, wenn die Trommel schlägt, dann können Dir nur Opium und Daru Deine Angst austreiben.


Literatur

  • Marshall, Mac (1979) Beliefs, Behaviors, & Alcoholic Beverages. A Cross-Cultural Survey. Ann Arbor: U of Michigan. Auszüge in: [[1]]