Control Balance Theory

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Die Control Balance Theory von Charles R. Tittle ist eine Theorie der Abweichung und Kriminalität, die Teile anderer Theorien - vor allem der Abschreckungstheorie, der Anomietheorie, der Kontrolltheorie und der Theorie sozialen Lernens - in ein umfassenderes Erklärungsmodell integriert.

Der Theorie geht es um die Beziehung zwischen derjenigen Kontrolle, die eine Person über ihre Umwelt ausübt, zu derjenigen, der diese Person seitens ihrer Umwelt ausgesetzt ist. Zentraler Gedanke ist, dass ein ungleichgewichtiges Kontrollverhältnis (=control ratio) zu Versuchen der (Wieder-) Herstellung eines relativen Gleichgewichts führt, und dass diese Versuche oftmals die Form von Abweichung und Kriminalität annehmen.

In der deutschen Diskussion spielt die Control Balance Theory bislang keine große Rolle. Vielleicht gibt es auch deshalb noch keine eingeführte deutsche Übersetzung des Begriffs "Control Balance". Die intuitive Übersetzung als "Kontroll-Balance-Theorie" ist naheliegend und nicht ganz verkehrt. Andererseits besitzt das Wort "balance" neben vielen anderen Bedeutungen auch diejenige von "Saldo" (= Differenz zwischen Soll und Haben). Tittle's Gebrauch des Begriffs (z.B. "that person's overall control balance will be somewhat different thant it would be if he oder she ...."; S. 154) legt es nahe, dass Übersetzungen als "Kontroll-Saldo-Theorie" oder auch "Kontroll-Bilanz-Theorie" angemessener sein könnten.

Literatur

  • Eifler, Stefanie (2002) Kriminalsoziologie. Bielefeld: transcript (S. 76-80).
  • Tittle, Charles R. (1985) Control Balance. Toward a General Theory of Deviance. Boulder, Colorado: Westview.

Weblinks