Clemens August Graf von Galen

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Clemens August Kardinal Graf von Galen (* 16. März 1878 in Dinklage im Münsterland als Clemens Augustinus Joseph Emmanuel Pius Antonius Hubertus Marie Graf von Galen; † 22. März 1946 in Münster, Westfalen) war von 1933 bis 1946 katholischer Bischof von Münster. Er sprach sich öffentlich gegen die Tötung von sogenanntem „lebensunwertem Leben“ aus. 1946 wurde er zum Kardinal ernannt und 2005 seliggesprochen.

In heiligem Zorn hatte Galen in seinen Predigten 1941 die Massentötungen gebrandmarkt und dadurch weitere Morde verhindert. Zugleich hatte er das NS-Regime dadurch in bis dato unvorstellbarer Weise herausgefordert.

Galen selbst wurde - wohl auch wegen seiner Beliebtheit bei den westfälischen Katholiken - nicht angerührt.

Man hielt sich allerdings an drei katholischen Kaplänen und einem evangelischen Pfarrer (sowie 18 Laien) schadlos, die in Lübeck konfessionsübergreifend und in Arbeitskreisen die Predigten von Galens diskutiert, darüber hinaus auch "Feindsender" gehört und den Nationalsozialismus kritisiert hatten. 1942 wurden sie verhaftet, 1943 reiste der zweite Senat des Volksgerichtshofs nach Lübeck. Mit Schreiben vom 29.03.1943 ließ Justizminister Thierack über einen Mitarbeiter dem Ankläger (Oberreichsanwalt Drullmann) mitteilen, dass der Führer angeordnet habe, die auf die Predigt des Bischofs von Münster bezogenen Teile der Anklage zu streichen. Die vier Geistlichen wurden dementsprechend der hochverräterischen Betätigung für schuldig befunden und am 10.11.1943 gemeinsam geköpft.

Quellen

  • Clemens August Graf von Galen, wikipedia (Zugriff 25.10.08): http://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%B6we_von_M%C3%BCnster
  • Thoemmes, Martin (2008) Wie Hitler persönlich in das Verfahren gegen Bischof von galen eingegriffen hat: Lübeck zeigt eine Ausstellung mit neuen Funden. FAZ 25.10.08: 40.