Cervantes
Miguel de Cervantes Saavedra, der Schöpfer des Don Quijote, hatte zeitlebens mit Abweichung und Kontrolle zu tun. Dass er sich 1569 nach Rom begab (wo er für kurze Zeit Kammerdiener eines Kardinals wurde), dürfte mit seiner Flucht vor der spanischen Justiz zu tun haben, die wahrscheinlich wegen eines Duells nach ihm fahndete. Bald verdingte er sich in Neapel bei der spanischen Marine, was ihn wiederum 1571 in das Gemetzel der Schlacht von Lepanto führte, wo er durch drei Schusswunden verletzt wurde. Nach seiner Genesung nahm er den Marinedienst wieder auf und wurde 1575 von algerischen Korsaren gefangen genommen, die ihn als Sklaven nach Algier verschleppten. Erst fünf Jahre (und drei Fluchtversuche) später wurde er vom Trinitarier-Orden freigekauft. Nachdem er einige Feldzüge später das Militär verlassen und sich hoch verschuldet hatte, begann er seine schriftstellerische Laufbahn. Das erste Theaterstück, in dem er seine Hafterfahrungen verarbeitete (Los tratos de Argel), fiel jedoch durch. Eine Beschäftigung als Steuereintreiber verlief unglücklich. Er wurde wegen Veruntreuung von Staatsgeldern verurteilt und in Sevilla ins Gefägnis geworden, wo er 1597/98 die Idee zum Schreiben des Don Quijote hatte und womöglich auch schon mit der Niederschrift begann. Die beiden Teile dieses Buches, 1605 und 1615 erschienen, brachten ihm zwar das ersehnte Geld, doch verlor er alles schnell wieder und starb 1616 verarmt in Madrid.