Cannabis-Anbau

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Cannabis-Anbau, d.h. die absichtliche Aussaat und Pflege von Hanfgewächsen als Zier- oder Nutzpflanze (Öl- oder Fasergewinnung, Genuss- oder Heilmittel etc.), gibt es in vielen Ländern der Welt. Unterschieden werden Indoor- und Outdoor-Growing sowie der Anbau für den Eigenbedarf (z.B. als kostengünstige und qualitätskontrollierte Selbstversorgung) und der Anbau für den (Schwarz-) Markt. Der rechtliche Status des Anbaus ist weltweit in Bewegung.


Indoor/Outdoor

Als Indoor-Growing wird das Züchten von stark THC-haltigem Hanf unter Kunstlicht in Innenräumen verstanden. Einerseits wird Indoor-Growing in kleinem Rahmen, etwa in Growschränken, für den Eigenbedarf betrieben, andererseits gibt es kommerzielle Hanfplantagen, in denen hunderte oder tausende Pflanzen für den Schwarzmarkt produziert werden. Das Indoor-Growing konkurriert mit dem Import von Marihuana und Haschisch aus traditionellen Anbauländern und trägt zu Angebots- und Preisstabilität auf dem heimischen Markt bei. Der Indoor-Anbau geht auf die 1970er Jahre zurück. Die ökonomisch weniger ertragreiche, doch besser geheim zu haltende Indoor-Anbautechnik, im Vergleich zum Anbau im Freien, brachte hoch potente, also extrem Wirkstoff-reiche Cannabis-Produkte hervor. Zur Anzucht werden entweder Samen verwendet, die weibliche und männliche Pflanzen hervorbringen, oder Stecklinge (Klone) die von einer weiblichen Mutterpflanze gewonnen werden und somit ebenfalls weiblich sind. Letzteres wird bei großen Plantagen bevorzugt, da hierbei das Entfernen der männlichen Pflanzen entfällt. Die Samen werden in einfachen Blumentöpfen eingepflanzt (in kleineren Anlagen auf Erde, in größeren Plantagen als Hydrokultur auf Steinwolle oder Kokosmatten) und in der Wachstumsphase 18 Stunden täglich beleuchtet. Die Beleuchtung erfolgt durch Leuchtstoffröhren, Kompaktleuchtofflampen oder Hochdruck-Natriumdampflampen. Bei Erreichen von etwa der hälfte der erwünschten Endwachstumshöhe wird die Blüte dadurch eingeleitet, dass die Beleuchtungszeit auf 12 Stunden täglich verkürzt wird. Fertig zur Ernte sind die Pflanzen, wenn die Trichome (Harzkristalldrüsen) milchig trüb bis braun werden. Die Pflanzen werden nun von größeren Blättern befreit, getrocknet und fermentiert und als Marihuana belassen oder zu Haschisch oder Haschöl weiter verarbeitet.

Outdoor-Growing ist der Anbau von Hanf im Freiland, i.d.R. zur Gewinnung von Cannabis-Drogen. Es wird einerseits im kleinen Rahmen, vorwiegend zur Deckung des Eigenbedarfs betrieben, jedoch auch kommerziell auf Plantagen mit bis zu mehreren hundert Pflanzen, welche dem Schwarzmarkt zugeführt werden. Die Qualität des verwendeten Saatguts ist ein erheblicher Faktor für den gelingenden Cannabis-Anbau. Saatgut wird meist auf dem Postwege aus den Niederlanden, Spanien, Österreich, England oder der Schweiz bezogen. Ebenso können Stecklinge verwendet werden, die nach der Vorzucht im Hause aus den Mutterpflanzen geschnitten werden. Für die Wahl des Standorts sind Bodenqualität, Grundwasserspiegel, etwaige Beschattung durch Bäume sowie Einfluss der Witterung und äsende Wildtiere - aber natürlich in erster Linie das Entdeckungsrisiko - zu bedenken. Die Pflanzen werden meist im Haus vorgezogen und erst wenn sie stabil genug sind, im Freien zu überleben (etwa nach den Eisheiligen), ausgesetzt. Die Pflanzung benötigt bis zur Erntezeit wenig Pflege, man kann jedoch die männlichen Pflanzen nach der Blütebildung (Juli/ August) aussortieren, damit sie die weiblichen Pflanzen nicht bestäuben können, was deren THC-Gehalt mindern würde. Für einen kräftigeren Wuchs können die Pflanzen regelmäßig beschnitten werden. Die Feststellung des optimalen Erntezeitpunktes erfolgt durch das Betrachten der Harzdrüsen (Trichome) weiblicher Blüten unter dem Mikroskop. sind die Harzdrüsen milchig bis bernsteinfarmen, kann die Pflanze geerntet werden.


Der Anbau von Nutzhanf

Es dürfen in der EU vierzehn zugelassene Hanfsorten zur industriellen Nutzung als Faser- und Ölpflanze angebaut werden. Nur zertifiziertes Saatgut, dessen THC-Gehalt weniger als 0,2 % beträgt, darf verwendet, und überdies muss der Anbau von Faserhanf der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung angezeigt werden. Für den ertragreichen Nutzhanfanbau eignen sich tiefgründige, humose und nährstoffreiche Böden mit geregelter Wasserführung. Der Wasserbedarf ist relativ hoch, jedoch können die bis zu drei Metern in den Boden wachsenden Wurzeln auch Wasservorräte in tieferen Bodenschichten erreichen. Die Aussaat erfolgt zwischen Mitte April und Mitte Mai durch Saatgeräte. Die Saattiefe beträgt 4 - 6 cm. Der Boden wird vor der Aussaat und erneut drei bis vier Wochen danach gedüngt. Es sind weder Unkrautbekämpfung noch Pflanzenschutzmaßnahmen notwendig. Die Ernte von Faserhanf erfolgt mit Spezialmaschinen zur Zeit der Vollblüte der männlichen Blüten und erstreckt sich je nach Sorte und Anbaubedingungen von Ende Juli bis Ende September. Abhängig vom vorgesehenen Aufschluss der Hanffaser erfolgt die Nacherntebehandlung auf dem Feld. Sollen auch die Samen genutzt werden, wird der Hanf später, mit Vollreife der Samen, Mitte September bis Mitte Oktober geerntet.

Deutschland

Da Cannabis und Cannabis-Produkte als Betäubungsmittel im Sinne von § 1 des BtMG gelten, ist der Cannabis-Anbau in Deutschland grundsätzlich verboten.

Eine Erlaubnis kann in Ausnahmefällen durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte zu wissenschaftlichen oder anderen im öffentlichen Interesse liegenden Zwecken erteilt werden.


Kanada

Auf der Grundlage des Safe Streets and Communities Act (innerhalb einer Omnibus Bill von 2011) und der darin enthaltenen Ergänzungen zum CDSA wurden erstmals gesetzliche Mindeststrafen für den Anbau eingeführt. Die Anpflanzung von mehr als 6 Cannabispflanzen führt zu mindestens 6 Monaten Haft. Erschwerend werden der Anbau auf fremdem Grund, nahe einer Schule etc. gewertet. In Kraft seit dem 6.11.2102.

Spanien

Catalonia, of which Barcelona is the regional capital, has over two hundred cannabis clubs, while in Madrid, clubs are more discreet and fewer in number.

According to Spanish law, it is illegal to traffic cannabis or to cultivate it for commercial supply. In fact, according to article 368 of the Spanish penal code, even possession of cannabis is technically illegal. However, as private residences are considered inviolable under Spanish law, cultivation and consumption of personal quantities of cannabis (or any other drug) in the privacy of one’s own home is decriminalised. It is also legal to sell and buy seeds and hemp goods.

Portugal

In 2003 another update to the "Portuguese drugs law" brought the criminalization of the possession of cannabis seeds, except certified industrial hemp seed. This law made the buying of cannabis seeds from legal and financially transparent online cannabis seed shops based in other European Union member states, such as neighboring Spain or the Netherlands, an unlawful transaction when performed by Portuguese residents. The provision of seeds and tools to produce and consume cannabis is also illegal in the country.

Literatur und Weblinks

http://de.wikipedia.org/wiki/Nutzhanf

http://de.wikipedia.org/wiki/Indoor-Growing

http://www.gesetze-im-internet.de/btmg_1981/BJNR106810981.html

http://www.hanfsamen.net/cannabis-anbau/

http://de.wikipedia.org/wiki/Tetrahydrocannabinol

http://de.wikipedia.org/wiki/Outdoor-Growing

--Odonata 14:40, 28. Sep. 2010 (CEST)