Benutzer:MichaelM

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Die Rote Armee Fraktion (RAF)

Das Kapitel der RAF - 1970 gegründet und nach 28 Jahren 1988 aufgelöst - ist eine Ausnahme in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland gewesen. Weder davor, noch danach hat es eine vergleichbare größere Herausforderung der politischen Ordnung gegeben. Die verschiedenen Terrorosten der RAF, die in drei Generationen unterteilt wurden, sind für 34 Morde, zahlreiche Banküberfälle und Sprengstoffattentate verantwortlich. Für die Bundesrepublik Deutschland war der Kampf gegen die Terroristen eine harte Belastungsprobe, die sie bis heute prägt. Auch nach ihrer Auflösung sorgte die RAF für kontroverse Debatten, wie etwa um eine vorzeitige Haftentlassung ehemaliger RAF - Terroristen.


Die Entstehung der RAF

Die Studentenrevolten

Eine entscheidende Ursache für die Entstehung der RAF war die Studentenrevolten, die sich in den späten 1960er Jahren in der Bundesrepublik Deutschland abspielten. Akteure wie der Studentenführer Rudi Dutschke bezogen öffentlich Stellung u.a. zur amerikanischen Kriegspolitik in Vietnam und konnten viele Studenten erreichen. Einen Höhepunkt erreichte die Auseinandersetzung zwischen Studenten und Staat am 02.06.1967, als der Student Benno Ohnesorg während der Demonstration gegen den Besuch des Schahs von Persien in West – Berlin von einem Polizisten erschossen wurde. Als am 11. April 1968 Rudi Dutschke durch das Attentat des Rechtsextremisten Josef Bachmann[1] lebensgefährlich verletzt wurde, bedeutete dies für viele Studenten einen Einschnitt: Der Verdacht in einem "postfaschistischen System" zu leben, schien sich zu bestätigen. In dieser Protestentwicklung entwickelte sich in den Folgejahren ein militanter Teil, aus dem sich die erste Generation der RAF und später u.a. die Bewegung 2. Juni [2](1973) entwickelten. Nach den in der Studentenbewegung geführten Strategiediskussionen um die Legimitation von „Gewalt gegen Sachen“ hatten eine Gruppe um Andreas Baader [3] und Gudrun Enslin [4] am 02.April 1968 mit Hilfe von Zeitzündern Brände in zwei Frankfurtet Kaufhäusern gelegt, um gegen den Krieg der USA in Vietnam zu protestieren. Die Brandstifter wurden schon am 04. April 1968 gefasst, in der Folge zu je drei Jahren Zuchthaus verurteilt, jedoch später wieder auf freien Fuß gesetzt, da der Haftbefehl vorübergehend eingestellt wurde.

Der Beginn der RAF - die Erste Generation

Als erste Generation der RAF wird die Gruppe um die zentralen Figuren Andreas Baader, Gudrun Enslinn und Ulrike Meinhof[5] bezeichnet, die bis Ende 1974 nicht nur zahlreiche Banküberfälle, sondern auch Bombenanschläge auf amerikanische Militäreinrichtungen, deutsche Sicherheitsbehörden und Ihre Vertreter sowie Medienunternehmen mit einer Gesamtbilanz von vier Toten und 41 Verletzten verübten. Der Beginn der RAF – der Begriff erscheint 1971 in dem von Ulrike Meinof verfassten Text „das Konzept der Stadtguerilla“ [[6]] – wird auf die gewaltsame Befreiung Andreas Baaders am 14.Mai 1970 während eines vorgeschützten Bibliotheksbesuches zurückgeführt. Nach der Befreiung Baaders hielten sich dieser, sowie, Gudrun Ensslin, Ulrike Meinhof, Horst Mahler [7] und etwa ein Dutzend weitere Personen in einem Camp der Fatah [8] in Jordanien auf und erhielten dort eine militärische Ausbildung. Im Mai 1972 begann die sogenannte „Mai-Offensive“ mit einem Bombenanschlag auf das Hauptquartier der US – Armee in Frankfurt am Main (11. Mai 1972), es folgten bis zum 24. Mai 1972 (Anschlag auf das Hauptquartier der US – Streitkräfte in Europa) weitere Anschläge. Die Attentatsserie, bei der vier Menschen ums Leben kamen und 74 verletzt wurden, bildete den vorläufigen Höhepunkt terroristischer Aktivitäten der RAF und führte zugleich zum Ende der „Ersten Generation“, deren führende Mitglieder durch den erhöhten Fahndungsdruck im Juni 1972 verhaftet wurden. Im Gefängnis bezeichneten die Terroristen ihre Haftbedingungen als „Isolationsfolter“ und forderten unter anderem deren Aufhebung und den Status von Kriegsgefangenen. Zur Untermauerung ihrer Forderungen traten sie insgesamt zehn Mal in den Hungerstreik, an dessen Folgen Holger Meins [9] am 9. November 1974 in der JVA Wittlich starb.

Die zweite Generation der RAF

Die zweite Generation der RAF bildete sich nach der Festnahme eines Großteils der ersten Generation, deren Schriften und Äußerungen vom Gefängnis aus eine große propagandistische Wirkung in linken Kreisen erzielen konnten. Am 27. Februar 11975, drei Tage vor der Wahl des Berliner Abgeordnetenhauses, wurde der Spitzenkandidat der Berliner CDU, Peter Lorenz [10] von den Mitgliedern der "Bewegung 2. Juni" entführt. Die Entführer forderten die Freilassung inhaftierter Terroristen, darunter auch Mitglieder der RAF. Die Bundesregierung ging auf diesen Freipressungsversuch ein, infolge dessen Mitglieder der RAF u.a. Verena Becker [11] nach Jemen ausgefolgen wurden; im Gegenzug wurde Peter Lorenz am 04. März 1975 freigelassen. Nach dieser Erfahrung wurde für die zweite Generation der RAF die Befreiung der inhaftierten Terroristen der ersten Generation zum wichtigsten Ziel. Am 24.April 1975 besetzten sechs Terroristen Teile der deutschen Botschaft in Stockholm und forderten die Freilassung der inhaftierten RAF - Spitze. Nach der Erschießung zweiter Diplomaten endete die Geiselnahme blutig, weil ein Sprengsatz der Terroristen versehentlich detonierte und das gesamte Botschaftsgebäude in Brand setzte. Die an der Botsc