Altersbestimmung

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Für die Altersbestimmung von älteren Objekten (etwa von Steinen oder von den sterblichen Überresten eines vor langer Zeit gestorbenen Menschen wie Ötzi) verfügen die Naturwissenschaften über die in den 1940er Jahren von W.F. Libby entwickelte Radiokarbon-, bzw. 14C-Methode. Kriminologisch relevant ist oft die Frage, ob ein Verdächtiger, für den keine klare Altersangabe vorliegt, bereits strafmündig ist, also eine bestimmte Anzahl von Lebensjahren (in Deutschland: 14) vollendet hat. Hier erfolgt die Altersbestimmung meist durch den Vergleich des Mineralisationsgrades der Skelettknochen. In der Praxis werden Röntgenaufnahmen der linken Hand mit einem anhand eines großen Samples erstellten Standard abgeglichen. Dabei ist jedoch darauf zu achten, dass der radiologische Atlas, der den Standard darstellt, auch auf der richtigen empirischen Vergleichs-Grundlage erstellt wurde. Das Institut für Rechtsmedizin der Universität Hamburg entwickelte deshalb 1998 speziell eine Bestimmungsmethode für Personen türkischer Abstammung.


Wie alt ist die Kriminologie?

Was das Alter der Kriminologie angeht, so gehen die Meinungen auseinander. Favorisiert werden vor allem:

  • 1764 - Beccarias Abhandlung über Verbrechen und Strafen
  • 1833 - Geburtsjahr der Moralstatistik
  • 1876 - Lombrosos Verbrecherstudien
  • 1885 - Erstes Lehrbuch mit dem Titel "Criminologia" (Garofalo).

Die Geburt dieser Disziplin im Sinne einer Institutionalisierung der Kriminologie als eigenes akademisches Lehr- und Forschungsgebiet erfolgte im Rahmen des Zusammentreffens und der wechselseitigen Verstärkung von Regierungsprojekt und Lombrosianischem Projekt während der drei Jahrzehnte von 1885-1915.