Souveräne Polizei: Unterschied zwischen den Versionen

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*Agamben, Giorgio (2000) Sovereign Police, in: ders., Means without End: Notes on Politics, Minneapolis: University of Minnesota Press: 103-7.
*Agamben, Giorgio (2000) Sovereign Police, in: ders., Means without End: Notes on Politics, Minneapolis: University of Minnesota Press: 103-7.
*Agamben, Giorgio (2006) Souveräne Polizei, in: ders., Mittel ohne Zweck. Noten zur Politik, 2. Aufl. Zürich/Berlin: diaphanes: 91-94.


== Weblinks ==
== Weblinks ==


*Yuan-horng, Chu (2005) Grotesque Sovereignty and War. Paper presented at the “War, Civil War” International Symposium. 24-27 June, 2005, Ilan, Taiwan. Draft. Im Internet: [[http://chst.nctu.edu.tw/war/papers/Chu.pdf]]
*Yuan-horng, Chu (2005) Grotesque Sovereignty and War. Paper presented at the “War, Civil War” International Symposium. 24-27 June, 2005, Ilan, Taiwan. Draft. Im Internet: [[http://chst.nctu.edu.tw/war/papers/Chu.pdf]]

Version vom 5. Dezember 2009, 17:31 Uhr

Souveräne Polizei ist ein Kommentar von Giorgio Agamben zum Golfkrieg aus dem Jahre 1991. Dieser Krieg zeigt die Einführung der Souveränität in die Figur der Polizei. Die Inthronisierung des Souveräns als Polizist hat eine klare Folge: sie macht es nötig, den Gegner zu kriminalisieren. Seit dem Ende des Ersten Weltkriegs zeigt sich ein Prozess, der zwei Etappen umfasst. Zunächst wird der Feind aus der zivilisierten Menschheitsgesellschaft ausgeschlossen und als Krimineller gebrandmarkt. Erst in einem zweiten Schritt wird es möglich und erlaubt, den Gegner durch eine "Polizeioperation" zu eliminieren. Die Tatsache, dass man nicht von militärischen, sondern von polizeilichen Operationen spricht, ist insofern kein Grund zur Beruhigung. Im Gegenteil: auch die Vernichtung der Juden konnte nur in der Form einer Polizeioperation so methodisch und tödlich durchgeführt werden.

Während die Staatsoberhäupter, die sich mit solchen Eifer an die Kriminalisierung des Gegners machten, und mit ihnen die Souveränität auf der schiefen Ebene in Richtung auf die dunkelsten Seiten von Polizeioperationen gleiten, könnten sie sich an irgendeinem Punkt des Risikos gewahr werden, dass diese Kriminalisierung zu einem beliebigen Moment auch sie selbst treffen könnte. Die Souveräne, die sich so gerne in die Rolle von Gendarmen oder Vollstreckern begaben, zeigen damit letztlich ungewollt ihre eigene Nähe zum Kriminellen.


Literatur

  • Agamben, Giorgio (2000) Sovereign Police, in: ders., Means without End: Notes on Politics, Minneapolis: University of Minnesota Press: 103-7.
  • Agamben, Giorgio (2006) Souveräne Polizei, in: ders., Mittel ohne Zweck. Noten zur Politik, 2. Aufl. Zürich/Berlin: diaphanes: 91-94.

Weblinks

  • Yuan-horng, Chu (2005) Grotesque Sovereignty and War. Paper presented at the “War, Civil War” International Symposium. 24-27 June, 2005, Ilan, Taiwan. Draft. Im Internet: [[1]]