Sinnprovinz: Unterschied zwischen den Versionen

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*Schütz, Alfred /1944) The Stranger. An Essay in Social Psychology.  
*Schütz, Alfred /1944) The Stranger. An Essay in Social Psychology.  
*Schütz, Alfred (1945a) The Homecomer.  
*Schütz, Alfred (1945a) The Homecomer.  
*Schütz, Alfred (1945b) On Multiple Realities
*Schütz, Alfred (1945b) On Multiple Realities. Philosophy and Phenomenological Research 5: 533-576.
 


== Weblinks ==
== Weblinks ==
*Alfred Schütz, in: Wikipedia dt. [[http://de.wikipedia.org/wiki/Alfred_Sch%C3%BCtz]]
*Alfred Schütz, in: Wikipedia dt. [[http://de.wikipedia.org/wiki/Alfred_Sch%C3%BCtz]]

Version vom 2. Mai 2010, 17:18 Uhr

Der von Alfred Schütz geprägte Begriff der Sinnprovinz bezeichnet einen durch eine spezifische Ausprägung der Aufmerksamkeitsstruktur, des Relevanzsystems und des kognitiven Stils gekennzeichneten Bereich innerhalb des menschlichen Erfahrungsraums. Die wichtigste Sinnprovinz ist diejenige der Alltagswelt. Hier ist die Bewußtseinsspannung sehr hoch (Wachheit, Aufmerksamkeit), hier hat der Mensch in der Regel keine Zweifel an der Existenz der Sachen, so wie er sie wahrnimmt - und er nimmt sich selbst als Handelnden wahr. Anders liegen die Dinge oft in anderen Sinnprovinzen wie z.B. denjenigen des Traumes, des Spiels, der Wissenschaft, der Religion, der Kunst oder auch der Kriminalität.


Die Alltagswelt als dominierende Sinnprovinz

Die Alltagswelt liefert den „Archetyp unserer Erfahrung der Wirklichkeit“ (Gesammelte Aufsätze I: 267). Sie ist unsere "paramount reality", der gegenüber alle anderen verblassen. Die Alltagswelt wird mit einem spezifischen kognitiven Stil erlebt, der durch besondere Wachheit und völlige Aufmerksamkeit auf die Wirklichkeit gekennzeichnet ist. Dadurch hebt sich die Alltagswelt zum Beispiel von der Welt des Traumes ab. In der Alltagswelt erleben sich Menschen zudem als Realisten, die an der Existenz der Welt nicht zweifeln und sich in der Welt als Handelnde erleben. Die Alltagswelt ist zudem eine soziale Welt: sie ist auf Kommunikation und soziales Handeln ausgerichtet. Hinzu kommen Selbsterfahrung und Zeitperspektive.

Grenz-Übergänge

Der Übergang von einer Sinnprovinz in eine andere kann die Identität einer Person infragestellen (vgl. Schütz 1944, 1945a,b).


Literatur

  • James, William
  • Schütz, Alfred /1944) The Stranger. An Essay in Social Psychology.
  • Schütz, Alfred (1945a) The Homecomer.
  • Schütz, Alfred (1945b) On Multiple Realities. Philosophy and Phenomenological Research 5: 533-576.

Weblinks

  • Alfred Schütz, in: Wikipedia dt. [[1]]