Sex Offender Treatment Program (SOTP)

Aus Krimpedia – das Kriminologie-Wiki
Version vom 16. November 2008, 19:40 Uhr von Psykelunar (Diskussion | Beiträge) (Sexual Offender Treatment Program wurde nach Sex Offender Treatment Program verschoben)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Allgemeine Informationen

Verschiedene Formen von SOTP

Diagnostik, Auswahl und Evaluation der Teilnehmer

1. Einteilung der Sexualdelinquenten nach Diagnosen

1) Störungen der Sexulpräferenz (F65.0 - F65.9): Fetischismus fetischistische Transvestismus Exhibitionismus Voyeurismus Pädophilie Sadismus multiple, sonstige und nicht näher bezeichnete Störungen der Sexual Präferenz

2) Andere ICD-10-relevante Störungen (F0 – F9): Psychoorganische Beeinträchtigungen (F0) Störungen durch psychotrope Substanzen (F1) Schizophrenie (F2) Affektive Störungen (F3) Angst und Belstungsstörungen (F4) Persönlichkeitsstörungen (F60) besondere Borderline-, antisoziale, narzisstische, schizoide (evtl. selbstunsichere PST) Störungen der Impulskontrolle (F63) Aufmerksamkeitdefizie-/Hyperaktivitäts-Syndrom ADHS (F90)

3) Sexualdelinquenten ohne ICD-10-Diagnosen: Gelegenheitsdelikte bei Tendenz zu kognitiven Verzerrungen Selbsttäuschungen und oft auf dem Hintergrund unsicherer früher Bindung



6) Evaluationsinstrumente: Fragebogen==== 1. Einfühlungsvermögen bzgl. Frauen
2. Einstellungen und Ansichten
3. Einstellungen zur Sexualstraftat
4. Opferempathie
5. Rückfallvermeidungsinterview

Therapieeffekte

1. Deliktartspezifische kognitive Verzerrungen: Besonderen Fähigkeiten der Kindern, Kinder wissen über Sex bescheid, Sex schadet Kindern nicht, Sex mit Kindern ist akzeptabel, Frauen sind hinterlistig, Vergewaltigungsmythen, Einen Anspruch auf Sex haben
2. Spezifische Leugnungstendenzen: Wiederholungsgefahr, Tatvorbereitung, Schädigung des Opfers, Kontrolle, Strafbarkeit, Verantwortung
3. Rückfallvermeidungsinterview: Kurzzeitfolgen, Langzeitfolgen, Erkennen & Bewältigung von Risikosituationen, Selbseinschätzung der Rückfallgefahr

Erwartete und notwendige Modifikation des SOTP

1. Längere Zeit & mehr Sitzungszahlen pro Behandlungsblock nötig als im Manual
2. Da eine Offenbarung ihrer Delikte und eine sich über einen längeren Zeitraum erstreckende, sich selbst konfrontierende Auseinandersetzung mit ihrer Gefährlichkeit den Patienten schwer fällt, musste ein geringeres „Tempo“ der Gruppe als Ausdruck des Widerstands im Sinne einer Maßnahme zur Aufrechterhaltung des eigenen psychischen Gleichgewichts.
3. Ähnlich wurde die Notwendigkeit von auf die Gruppendynamik zentrierenden, supportiven und konfrontierenden Interventionen gerechnet, was im Manual des SOTP nicht und in der CBT nur gering erwähnt wird.