Sir Robert Peel (5. 02.1788 – 2.07.1850 nach Reitunfall) war ein konservativer britischer Politiker, der u.a. zweimal Premierminister war und während seiner Zeit als Innenminister (Home Secretary) wesentlich zur Schaffung der modernen Polizei beitrug. In England benutzt man noch heute als Spitznamen für Polizisten eine Abwandlung seines Vornamens ("Bobbies"), in Irland benutzt man eine Abwandlung seines Nachnamens ("Peelers").

Sein Vater war einer der reichsten Textilfabrikanten des frühen Industriezeitalters. Mit 21 ging Robert als Abgeordneter für den verkommenen irischen Wahlbezirk Cashel/Tipperary (24 Stimmen, kein Gegenkandidat) ins Unterhaus. Sein Förderer war der Chief Secretary für Irland, Sir Arthur Wellesley, der spätere Duke of Wellington. Seine erste Rede im Parlament war ein großer Erfolg - die beste Jungfernrede seit William Pitt. 1822 wurde er Innenminister und führte eine Reihe von Reformen ein: er gründete 1829 die Metropolitan Police Force (Metropolitan Police Act; Scotland Yard), reformierte das Strafrecht durch die Verminderung der mit dem Tode bedrohten Tatbestände (Peel's Acts) und tat einiges zur Verbesserung des Gefängnissystems (gaol system; Einführung von Bezahlung für die Gefängniswärter und von Erziehung für die Insassen). Robert Peel entwickelte ethische Richtlinien für Polizeibeamte, die zugleich die Effektivität der Polizei befördern sollten, die sog. "Peelian Principles". Das wichtigste Prinzip war: "the police are the public, and the public are the police." Hier die neun Prinzipien:


  1. Verhinderung von Kriminalität und Unordnung als Alternative zu ihrer Unterdrückung durch militärische Gewalt und Strenge der gesetzlichen Bestrafung.
  2. Immer anerkennen, dass die Macht der Polizei, ihre Aufgaben und Pflichten zu erfüllen, davon abhängt, dass ihre Existenz, ihre Handlungen und ihr Verhalten von der Öffentlichkeit bestätigt werden und dass sie in der Lage sind, den Respekt der Öffentlichkeit zu wahren und aufrechtzuerhalten.
  3. Immer anzuerkennen, dass die Achtung und Billigung der Öffentlichkeit zu sichern und aufrechtzuerhalten ist, bedeutet auch die Sicherung der willigen Mitwirkung der Öffentlichkeit bei der Sicherstellung der Einhaltung der Gesetze.
  4. Immer anzuerkennen, dass das Ausmaß, in dem die Zusammenarbeit der Öffentlichkeit gesichert werden kann, proportional die Notwendigkeit des Einsatzes von physischer Gewalt und Zwang zur Erreichung der polizeilichen Ziele verringert.
  5. Die öffentliche Gunst zu suchen und zu wahren, nicht indem man sich an die öffentliche Meinung wendet, sondern indem man dem Gesetz in völliger Unabhängigkeit der Politik und ohne Rücksicht auf die Gerechtigkeit oder Ungerechtigkeit der Substanz der einzelnen Gesetze, durch bereitwilliges Angebot des Individuums ständig absolut unparteiischen Dienst erweist Dienst und Freundschaft zu allen Bürgern ohne Rücksicht auf ihren Reichtum oder ihre soziale Stellung, durch bereitwillige Übung von Höflichkeit und freundlichem guten Humor und durch das Bereitmachen von individuellen Opfern, um das Leben zu schützen und zu erhalten.
  6. Die Anwendung von Körperkraft nur dann, wenn die Ausübung von Überredung, Beratung und Abmahnung nicht ausreicht, um in einem zur Gewährleistung der Einhaltung des Gesetzes oder zur Wiederherstellung der Ordnung erforderlichen Umfang öffentliche Zusammenarbeit zu erreichen und nur das Mindestmaß an körperlicher Gewalt anzuwenden ist in jedem Fall notwendig, um ein polizeiliches Ziel zu erreichen.
  7. Zu jeder Zeit eine Beziehung mit der Öffentlichkeit aufrecht zu erhalten, die der historischen Tradition die Realität vergegenwärtigt, dass die Polizei die Öffentlichkeit ist und dass die Öffentlichkeit die Polizei ist, wobei die Polizei nur der Öffentlichkeit angehört, die dafür bezahlt wird, ihre Pflichten ganztägig zu beachten die jedem Bürger im Interesse des Gemeinwohls und der Existenz obliegen.
  8. Immer die Notwendigkeit der strikten Einhaltung der polizeilich-exekutiven Funktionen anzuerkennen und zu unterlassen, die Befugnisse der Justiz, der Rache von Individuen oder des Staates zu missbrauchen und die Schuldigen autoritär zu beurteilen und zu bestrafen.
  9. Immer anzuerkennen, dass der Test der polizeilichen Effizienz die Abwesenheit von Verbrechen und Unordnung ist, und nicht die sichtbaren Beweise der Polizeiaktion im Umgang mit ihnen.

Sir Robert Peel 's Principles of Law Enforcement 1829 1. The basic mission for which police exist is to prevent crime and disorder as an alternative to the repression of crime and disorder by military force and severity of legal punishment.

2. The ability of the police to perform their duties is dependent upon public approval of police existence, actions, behavior and the ability of the police to secure and maintain public respect.

3. The police must secure the willing cooperation of the public in voluntary observance of the law to be able to secure and maintain public respect.

4. The degree of cooperation of the public that can be secured diminishes, proportionately, to the necessity for the use of physical force and compulsion in achieving police objectives.

5. The police seek and preserve public favor, not by catering to public opinion, but by constantly demonstrating absolutely impartial service to the law, in complete independence of policy, and without regard to the justice or injustice of the substance of individual laws; by ready offering of individual service and friendship to all members of society without regard to their race or social standing, by ready exercise of courtesy and friendly good humor; and by ready offering of individual sacrifice in protecting and preserving life.

6. The police should use physical force to the extent necessary to secure observance of the law or to restore order only when the exercise of persuasion, advice and warning is found to be insufficient to achieve police objectives; and police should use only the minimum degree of physical force which is necessary on any particular occasion for achieving a police objective.

7. The police at all times should maintain a relationship with the public that gives reality to the historic tradition that the police are the public and the public are the police; the police are the only members of the public who are paid to give full-time attention to duties which are incumbent on every citizen in the intent of the community welfare.

8. The police should always direct their actions toward their functions and never appear to usurp the powers of the judiciary by avenging individuals or the state, or authoritatively judging guilt or punishing the guilty.

9. The test of police efficiency is the absence of crime and disorder, not the visible evidence of police action in dealing with them.

Weblinks und Literatur