Rescaled

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Rescaled sieht sich als movement for small-scale detention und als Initiative für die Ersetzung traditioneller Gefängnisse durch kleine Hafthäuser als nachhaltige und zukunftsorientierte Art der Inhaftierung, die den Bedingungen der europäischen Gesellschaften des 21. Jahrhunderts entspricht.

Gegründet wurde RESCALED am 10. April 2019 mit einer von 190 Personen besuchten Konferenz an der Freien Universität Brüssel (VUB), die sich mit dem Übergang zu kleinen und gemeinschafts- integrierten Hafthäusern befassten. Hauptredner waren Matthias Schoenaerts, Hans Claus, Dr. Ben Crewe, Prof. Dr. Kristel Beyens und Anke Siegers. Die Tagung wurde von Reynaldo Adames geleitet.

Drei Prinzipien stehen im Vordergrund: Kleinheit, Differenziertheit und Integration:

  • Haft in kleinem Maßstab ermöglicht maßgeschneiderte Wiedereingliederungspfade, einen persönlicheren Ansatz, weniger Bürokratie, dynamische Sicherheit und mehr Möglichkeiten für Inhaftierte, Verantwortung zu übernehmen und mit der Gemeinschaft zu interagieren.
  • Differenzierung bedeutet, dass die Gefangenen in das richtige Sicherheitsniveau eingeteilt werden und ihnen die passenden Programme angeboten werden; das ist am effektivsten und kostengünstigsten für Wiedereingliederung und Rehabilitation.
  • Integration in die Nachbarschaft impliziert eine wechselseitige Interaktion zwischen dem Gefängnis und der Gemeinschaft: Die Gefangenen können die Dienste der Gesellschaft in Anspruch nehmen, und jedes Hafthaus soll auch der örtlichen Nachbarschaft einen Mehrwert bringen.

Am 11. April 2019 verabschiedete die Konferenz eine Empfehlung an die europäischen Entscheidungsträger, sich für die Gründung von kleinen Hafthäusern zu engagieren (detention houses). Dazu gehört die Schaffung rechtlicher Rahmenbedingungen, die Unterstützung europäischer Zusammenarbeit zwischen Politikern, Praktikern, Medien und wissenscahftlicher Forschung zum Thema kleiner Hafthäuser in Kriminologie, Architektur, Psychologie, Recht und Technologie.

Weblinks und Literatur