Peter Kürten: Unterschied zwischen den Versionen

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aus: wikipedia deutsch:  [[http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Peter_K%C3%BCrten&printable=yes]]: Peter Kürten (* 26. Mai 1883 in Mülheim am Rhein; † 2. Juli 1931 in Köln), genannt „Der Vampir von Düsseldorf“, war ein deutscher Serienmörder.  
[[File:Bundesarchiv Bild 102-11502, Polizeiaufnahme eines Massenmörders.jpg|thumb|Bundesarchiv Bild 102-11502, Polizeiaufnahme eines Massenmörders]]Der auch als "Vampir von Düsseldorf" bezeichnete '''Peter Kürten''' (* 26. 05. 1883 in Köln-Mülheim; † 2. 07. 1931 in Köln) war ein deutscher Serienmörder.
Am 26. Mai 1883 im Kölner Stadtteil Mülheim geboren, wuchs Kürten zusammen mit seinen 13 jüngeren Geschwistern als Kind eines Alkoholikers auf. Seine Mutter ließ sich scheiden, als bekannt wurde, dass sein Vater mit seiner Schwester Inzucht trieb und er daraufhin ins Gefängnis wanderte. Bereits mit 5 Jahren entdeckte Kürten den Spaß am Töten, indem er 2 kleine Welpen in einem Bach ertränkte. Eine weitere große Leidenschaft entwickelte Kürten für das Feuer. Bei seiner Festnahme konnten ihm später etwa 24 Brandstiftungen nachgewiesen werden, wobei die Dunkelziffer vermutlich weit höher liegt.
Peter Kürten war eines von 13 Kindern (nach manchen: ältestes; anderen: drittes). Der Vater war Alkoholiker. Die Mutter ließ sich scheiden, als der Vater eine dreijährige Haftstrafe antrat. Die Enzyklopaedia Britannica schreibt zum Haftgrund: "for attempting to molest Kürten’s 13-year-old sister". Möglicherweise hatte Kürten schon zwei Klassenkameraden umgebracht, bevor er 10 Jahre alt war. Als Teenager beging er zahlreiche kleine Delikte, und als er zum letzten Mal verhaftet wurde, war er schon rund 30 mal zu Gefängnisstrafen verurteilt worden. 1905 wurde er wegen schweren Diebstahls in 34 Fällen zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt.


Im Alter von 16 Jahren war Kürten bereits mehrfach wegen Brandstiftung und Einbruch in Gewahrsam genommen worden und auch Delikte wie Erpressung und Fahnenflucht gingen auf sein Konto. 1905 wurde er wegen schweren Diebstahls in 34 Fällen zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt.
Anlässlich eines Einbruchs beging Peter Kürten 1913 seinen ersten Mord. Einem schlafenden 10-jährigen Mädchen schnitt er die Kehle durch. Hätte der Hauseigentümer Paul Klein nicht zufällig dieselben Initialen wie Kürten gehabt, hätte die Tatsache, dass Kürten bei der Tat sein mit Initialen versehenes Taschentuch verlor, seine weiteren Taten verhindern können. So aber fiel zunächst der Verdacht auf den Hauseigentümer, der später aus Mangel an Beweisen freigesprochen wurde.


1913 verübte er seinen ersten Mord. Sein Opfer war ein 10-jähriges Mädchen, das er beim Einbruch in ein Wohnhaus schlafend vorfand: Er schnitt ihm die Kehle durch. Außerdem verlor er hier ein Taschentuch, auf dem seine Initialen standen. Zum Glück für Kürten hatte jedoch der Hauseigentümer Paul Klein die gleichen Initialen. Somit war ein Schuldiger schnell gefunden und auf Kürten fiel kein Verdacht. Klein wurde später aus Mangel an Beweisen freigesprochen.
1923 heiratete Kürten eine drei Jahre ältere Frau. Die Ehe war von Anfang an durch Affären mit anderen Frauen belastet. 1925 zog er von Altenburg/Thüringen nach Düsseldorf, wo er bis 1929 vierundzwanzig Häuser, Scheunen, Ställe und Wälder in Brand setzte. Mit unterschiedlichen Werkzeugen (Hammer, Dolch, Schere) tötete Peter Kürten zwischen Februar und November 1929 in Düsseldorf Rosa Ohlinger (09.02.), Rudolf Scheer (12.02.), Maria Hahn (08.08.), Gertrud Hamacher (24.08.), Luisa Lenzen (24.08.), Ida Reuter (29.09.), Elisabeth Dörier (11.10.) und Gertrud Albermann (07.11.). Daneben beging er noch Mordversuche.


Neben weiteren acht Mordversuchen beging er in Düsseldorf in der Zeit zwischen Februar und November 1929 eine Serie von Sexualmorden. Er tötete Rosa Ohlinger (09.02.), Rudolf Scheer (12.02.), Maria Hahn (08.08.), Gertrud Hamacher (24.08.), Luisa Lenzen (24.08.), Ida Reuter (29.09.), Elisabeth Dörier (11.10.) und Gertrud Albermann (07.11.) mit Hammer, Dolch und Schere.
Die Fahndung war in der Weimarer Republik ein vielbeachteter Vorgang. Bei der Polizei gingen 12.000 Hinweise aus der Bevölkerung ein. Rund 200 Personen gaben sich als vorgebliche Selbststeller für den Mörder aus. Nachdem die Öffentlichkeit wegen der Erfolglosigkeit der Suche in Unruhe geraten war, kam der Zufall zu Hilfe. Ein falsch zugestellter Brief eines der Opfer von Peter Kürten - der jungen Marie Butlies, in dem sie ihrer Freundin berichtete, dass sie dem Täter hatte entkommen können - brachte die Polizei auf die richtige Spur.


Die Fahndung war einer der kriminalgeschichtlich meistbeachteten Vorgänge in der Weimarer Republik. Klar war nur, dass es sich um ein und denselben Täter handeln musste. In Düsseldorf breitete sich angesichts der Erfolglosigkeit der Ermittlungen eine beispiellose Hysterie aus.
Am 24. Mai 1930 wurde der in der Mettmanner Straße wohnende arbeitslose Kürten am Rochusmarkt verhaftet, nachdem seine Frau ein Treffen mit ihm der Polizei verraten hatte. Zwei überlebende Opfer, Gertrud Schulte und Marie Butlies, identifizierten ihn, woraufhin Kürten noch am selben Tag ein umfassendes Geständnis ablegte. Der Schwurgerichtsprozess dauerte zehn Tage. Kürten bekannte, aus sexueller Befriedigung gemordet zu haben. Er berichtete überdies von ertränkten Welpen, Geschlechtsverkehr mit Hunden und zahlreichen Brandstiftungen. Seinen Spitznamen „Vampir von Düsseldorf“ verdankt er seinem Bericht, dass er einem Schwanenküken, das er vor dem Düsseldorfer Steigenberger Parkhotel im Hofgarten durch einen Halsschnitt tötete, das Blut aus der Wunde saugte. Dies vermutete man auch bei seinen Opfern. Er erklärte in seinem Schlusswort: "Die von mir begangenen Taten sind nach meiner jetzigen Erkenntnis so scheußlich, dass ich nicht den Versuch machen will, sie in irgendeiner Weise zu entschuldigen".  


Erst der falsch zugestellte Brief der jungen Marie Butlies, in dem sie ihrer Freundin berichtete, dass sie dem Täter hatte entkommen können, brachte die Polizei auf die richtige Spur. Am 24. Mai 1930 wurde der in der Mettmanner Straße wohnende arbeitslose, seit 1923 verheiratete Kürten am Rochusmarkt verhaftet, nachdem seine Frau ein Treffen mit ihm der Polizei verraten hatte. Zwei überlebende Opfer, Gertrud Schulte und Marie Butlies, identifizierten ihn, woraufhin Kürten noch am selben Tag ein umfassendes Geständnis ablegte.
Er wurde am 22. 04. 1931 von einem Düsseldorfer Schwurgericht wegen Mordes in neun Fällen neun Mal zum Tode verurteilt, außerdem zu 15 Jahren Gefängnis für sieben Mordversuche. Ein Gnadengesuch seines Anwalts lehnte das Gericht ab. Am 02.07.1931 wurde Kürten im Kölner Gefängnis Klingelpütz mit dem Fallbeil hingerichtet.


Der Schwurgerichtsprozess dauerte zehn Tage. Kürten bekannte, aus sexueller Befriedigung gemordet zu haben. Er berichtete überdies von ertränkten Welpen, Geschlechtsverkehr mit Hunden und zahlreichen Brandstiftungen. Seinen Spitznamen „Vampir von Düsseldorf“ verdankt er seinem Bericht, dass er einem Schwanenküken, das er vor dem Düsseldorfer Steigenberger Parkhotel im Hofgarten durch einen Halsschnitt tötete, das Blut aus der Wunde saugte.[1] Dies vermutete man auch bei seinen Opfern.


Er wurde am 22. April 1931 von einem Düsseldorfer Schwurgericht wegen Mordes in neun Fällen neun Mal zum Tode verurteilt, außerdem zu 15 Jahren Gefängnis für die sieben Mordversuche. Ein Gnadengesuch seines Anwalts lehnte das Gericht ab. Im Juli wurde Kürten im Kölner Gefängnis Klingelpütz mit dem Fallbeil hingerichtet.
== Künstlerische Verarbeitung ==
*Der Film M – Eine Stadt sucht einen Mörder von Fritz Lang basiert in Teilen auf dem Fall. In der Handlung des amerikanischen Spielfilms Copykill von 1995 werden ebenfalls Bezüge zum Peter-Kürten-Fall hergestellt.


Künstlerische Verarbeitung
*Die britische Power-Electronics-Band Whitehouse widmete Peter Kürten das 1981 erschienene Album Dedicated To Peter Kurten Sadist And Mass Slayer. Die amerikanische Metalband Macabre widmete dem Serienmörder ein Lied mit dem Titel The Vampire of Düsseldorf.
Der Film M – Eine Stadt sucht einen Mörder von Fritz Lang basiert in Teilen auf dem Fall. In der Handlung des amerikanischen Spielfilms Copykill von 1995 werden ebenfalls Bezüge zum Peter-Kürten-Fall hergestellt.


Die britische Power-Electronics-Band Whitehouse widmete Peter Kürten das 1981 erschienene Album Dedicated To Peter Kurten Sadist And Mass Slayer. Die amerikanische Metalband Macabre widmete dem Serienmörder ein Lied mit dem Titel The Vampire of Düsseldorf.
*Schlachtfest oder Wie ich ein brauchbares Opfer werde, ein Theaterstück von Thomas Richhardt über Peter Kürten und seine Frau Auguste, wurde im Juli 2000 im Düsseldorfer Schauspielhaus uraufgeführt. Die Geschichte Peter Kürtens ist zudem das Thema des 1991 uraufgeführten Theaterstücks Normal – The Düsseldorf Ripper von Anthony Neilson. Es behandelt das Klischee, dass in einem jeden Menschen ein Mörder schlummert.


Schlachtfest oder Wie ich ein brauchbares Opfer werde, ein Theaterstück von Thomas Richhardt über Peter Kürten und seine Frau Auguste, wurde im Juli 2000 im Düsseldorfer Schauspielhaus uraufgeführt. Die Geschichte Peter Kürtens ist zudem das Thema des 1991 uraufgeführten Theaterstücks Normal – The Düsseldorf Ripper von Anthony Neilson. Es behandelt das Klischee, dass in einem jeden Menschen ein Mörder schlummert.
*Stephen King nimmt in seinem Roman Brennen muss Salem auf Kürten Bezug, ebenso wie John Katzenbach in seinem Roman Das Rätsel. 2007 stellten Alisha Bionda und Jörg Kleudgen die Figur Peter Kürten in dem Roman Der Vampir von Düsseldorf, Band 9 der Reihe Wolfgang Hohlbeins Schattenchronik, in einen entsprechend vampirischen Rahmen.


Auch Stephen King nimmt in seinem Roman Brennen muss Salem auf Kürten Bezug, ebenso wie John Katzenbach in seinem Roman Das Rätsel. 2007 stellten Alisha Bionda und Jörg Kleudgen die Figur Peter Kürten in dem Roman Der Vampir von Düsseldorf, Band 9 der Reihe Wolfgang Hohlbeins Schattenchronik, in einen entsprechend vampirischen Rahmen.
== Literatur ==
*Berg, Karl (1931) Der Sadist: Gerichtsärztliches und Kriminalpsychologisches zu den Taten des Düsseldorfer Mörders, in: Zeitschrift für die Gesamte Gerichtliche Medizin, Bd. 17, Nr. 1, S. 247–347, Dezember.
*Berg, Karl (neu herausgegeben von Michael Farin): Der Sadist – Der Fall Peter Kürten. Belleville-Verlag, München, 2004, ISBN 3-923646-12-7.
*Ehlers, Jürgen (2005) Mitgegangen. KBV, ISBN 3-937001-41-7.
*Lenk, Elisabeth & Katharina Kaever: Peter Kürten, genannt der Vampir von Düsseldorf. Die andere Bibliothek, Bd. 156; Frankfurt am Main: Vito von Eichborn, Frankfurt, 1997 (1974), ISBN 3-8218-4156-7.
*Dillmann / Habel: Das große drei??? Kriminalistik-Lexikon. Franckh, Stuttgart, 1988, S. 147, ISBN 3-440-05839-5.
*Montarron, Marcel (1971) Histoire des crimes sexuels. Paris (Presses de la Citè no. 1581): 54ff, 256, 287. ISBN 2-266-00511-1.


Literatur
== Weblinks ==
Karl Berg: Der Sadist: Gerichtsärztliches und Kriminalpsychologisches zu den Taten des Düsseldorfer Mörders, in: Zeitschrift für die Gesamte Gerichtliche Medizin, Bd. 17, Nr. 1, S. 247–347, Dezember 1931.
Dieser Beitrag basiert auf folgenden Weblinks:
Karl Berg (neu herausgegeben von Michael Farin): Der Sadist – Der Fall Peter Kürten. Belleville-Verlag, München, 2004, ISBN 3-923646-12-7.
*Wikipedia deutsch [[http://de.wikipedia.org/wiki/Peter_K%C3%BCrten]]
Jürgen Ehlers: Mitgegangen. KBV, 2005, ISBN 3-937001-41-7.
*Peter Kurten Enc Brit [[http://www.britannica.com/EBchecked/topic/1245938/Peter-Kurten]]
Elisabeth Lenk, Katharina Kaever: Peter Kürten, genannt der Vampir von Düsseldorf. Die andere Bibliothek, Bd. 156; Frankfurt am Main: Vito von Eichborn, Frankfurt, 1997 (1974), ISBN 3-8218-4156-7.
*Peter Kürten  [[http://www.serien-killer.com/000000968e11c0e2b/0000009690118c728/000000969113b3716/index.html]]
Dillmann / Habel: Das große drei??? Kriminalistik-Lexikon. Franckh, Stuttgart, 1988, S. 147, ISBN 3-440-05839-5.
[[Kategorie:Serienmörder (Deutschland)]]
Marcel Montarron: Histoire des crimes sexuels. Paris (Presses de la Citè no. 1581) 1971, p. 54ff, 256, 287. ISBN 2-266-00511-1.
[[Kategorie:Kriminalfall (20. Jahrhundert)]]
Weblinks
[[Kategorie:Hingerichtete Person]]
Literatur von und über Peter Kürten im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
[[Kategorie:Deutscher]]
NRW 2000 – Peter Kürten: „Der Vampir von Düsseldorf“
[[Kategorie:Geboren 1883]]
Biografie
[[Kategorie:Gestorben 1931]]
Weitere Biografie
[[Kategorie:Mann]]
Schlachtfest oder Wie ich ein brauchbares Opfer werde – Theaterstück
{{DEFAULTSORT:Kürten, Peter}}
Einzelnachweise
Richard J. Evans: Rituale der Vergeltung, Berlin 2001, S. 718 f.
Von „http://de.wikipedia.org/wiki/Peter_K%C3%BCrten“
Kategorien: Serienmörder (Deutschland) | Deutscher | Geboren 1883 | Gestorben 1931 | Mann
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Zitat aus: Peter Kürten  [[http://www.serien-killer.com/000000968e11c0e2b/0000009690118c728/000000969113b3716/index.html]] '''Peter Kürten''' wurde am 26.5.1883 als ältestes von insgesamt dreizehn Kindern in Mühlheim geboren. Mit 16 wurde er zum ersten mal wegen Unterschlagung straffällig.Weitere Straftaten folgten: Diebstahl, Erpressung, Körperverletzung, Unzucht, Brandstiftung und Fahnenflucht. 1913 ermordete er bei einem Einbruch ein zehnjähriges Mädchen. 1923 heiratete Kürten eine drei Jahre ältere Frau. Die Ehe war von Anfang an durch Affären mit anderen Frauen belastet. 1925 zog er von Altenburg/Thüringen nach Düsseldorf. Hier erwachte erneut der Feuerteufel in ihm. Bis 1929 setzte er insgesamt vierundzwanzig Häuser, Scheunen, Ställe und Wälder in Brand. 1929 begann er wieder zu Morden. Er ermordete 8 Menschen (Rosa Ohlinger, 9.2, Rudolf Scheer, 12.02, Maria Hahn, 8.8, Gertrud Hamacher, 24.8, Luisa Lenzen, 24.8, Ida Reuter, 29.9, Elisabeth Dörier, 11.10, Gertrud Albermann, 7.11. ) mit Hammer, Dolch und Schere. Am 24 Mai 1930 wurde Kürten am Rochusmarkt in Düsseldorf verhaftet. Der Schwurgerichtsprozess dauert zehn Tage. Kürten wurde des Mordes in neun, und des Mordversuchs in sieben Fällen für schuldig befunden und zum Tode verurteilt. Er erklärte in seinem Schlusswort: "Die von mir begangenen Taten sind nach meiner jetzigen Erkenntnis so scheußlich, dass ich nicht den Versuch machen will, sie in irgendeiner Weise zu entschuldigen". Am 2 Juli 1931 wurde Peter Kürten durch das Fallbeil hingerichtet.
 
 
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Aktuelle Version vom 10. Mai 2022, 06:11 Uhr

Bundesarchiv Bild 102-11502, Polizeiaufnahme eines Massenmörders

Der auch als "Vampir von Düsseldorf" bezeichnete Peter Kürten (* 26. 05. 1883 in Köln-Mülheim; † 2. 07. 1931 in Köln) war ein deutscher Serienmörder.

Peter Kürten war eines von 13 Kindern (nach manchen: ältestes; anderen: drittes). Der Vater war Alkoholiker. Die Mutter ließ sich scheiden, als der Vater eine dreijährige Haftstrafe antrat. Die Enzyklopaedia Britannica schreibt zum Haftgrund: "for attempting to molest Kürten’s 13-year-old sister". Möglicherweise hatte Kürten schon zwei Klassenkameraden umgebracht, bevor er 10 Jahre alt war. Als Teenager beging er zahlreiche kleine Delikte, und als er zum letzten Mal verhaftet wurde, war er schon rund 30 mal zu Gefängnisstrafen verurteilt worden. 1905 wurde er wegen schweren Diebstahls in 34 Fällen zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt.

Anlässlich eines Einbruchs beging Peter Kürten 1913 seinen ersten Mord. Einem schlafenden 10-jährigen Mädchen schnitt er die Kehle durch. Hätte der Hauseigentümer Paul Klein nicht zufällig dieselben Initialen wie Kürten gehabt, hätte die Tatsache, dass Kürten bei der Tat sein mit Initialen versehenes Taschentuch verlor, seine weiteren Taten verhindern können. So aber fiel zunächst der Verdacht auf den Hauseigentümer, der später aus Mangel an Beweisen freigesprochen wurde.

1923 heiratete Kürten eine drei Jahre ältere Frau. Die Ehe war von Anfang an durch Affären mit anderen Frauen belastet. 1925 zog er von Altenburg/Thüringen nach Düsseldorf, wo er bis 1929 vierundzwanzig Häuser, Scheunen, Ställe und Wälder in Brand setzte. Mit unterschiedlichen Werkzeugen (Hammer, Dolch, Schere) tötete Peter Kürten zwischen Februar und November 1929 in Düsseldorf Rosa Ohlinger (09.02.), Rudolf Scheer (12.02.), Maria Hahn (08.08.), Gertrud Hamacher (24.08.), Luisa Lenzen (24.08.), Ida Reuter (29.09.), Elisabeth Dörier (11.10.) und Gertrud Albermann (07.11.). Daneben beging er noch Mordversuche.

Die Fahndung war in der Weimarer Republik ein vielbeachteter Vorgang. Bei der Polizei gingen 12.000 Hinweise aus der Bevölkerung ein. Rund 200 Personen gaben sich als vorgebliche Selbststeller für den Mörder aus. Nachdem die Öffentlichkeit wegen der Erfolglosigkeit der Suche in Unruhe geraten war, kam der Zufall zu Hilfe. Ein falsch zugestellter Brief eines der Opfer von Peter Kürten - der jungen Marie Butlies, in dem sie ihrer Freundin berichtete, dass sie dem Täter hatte entkommen können - brachte die Polizei auf die richtige Spur.

Am 24. Mai 1930 wurde der in der Mettmanner Straße wohnende arbeitslose Kürten am Rochusmarkt verhaftet, nachdem seine Frau ein Treffen mit ihm der Polizei verraten hatte. Zwei überlebende Opfer, Gertrud Schulte und Marie Butlies, identifizierten ihn, woraufhin Kürten noch am selben Tag ein umfassendes Geständnis ablegte. Der Schwurgerichtsprozess dauerte zehn Tage. Kürten bekannte, aus sexueller Befriedigung gemordet zu haben. Er berichtete überdies von ertränkten Welpen, Geschlechtsverkehr mit Hunden und zahlreichen Brandstiftungen. Seinen Spitznamen „Vampir von Düsseldorf“ verdankt er seinem Bericht, dass er einem Schwanenküken, das er vor dem Düsseldorfer Steigenberger Parkhotel im Hofgarten durch einen Halsschnitt tötete, das Blut aus der Wunde saugte. Dies vermutete man auch bei seinen Opfern. Er erklärte in seinem Schlusswort: "Die von mir begangenen Taten sind nach meiner jetzigen Erkenntnis so scheußlich, dass ich nicht den Versuch machen will, sie in irgendeiner Weise zu entschuldigen".

Er wurde am 22. 04. 1931 von einem Düsseldorfer Schwurgericht wegen Mordes in neun Fällen neun Mal zum Tode verurteilt, außerdem zu 15 Jahren Gefängnis für sieben Mordversuche. Ein Gnadengesuch seines Anwalts lehnte das Gericht ab. Am 02.07.1931 wurde Kürten im Kölner Gefängnis Klingelpütz mit dem Fallbeil hingerichtet.


Künstlerische Verarbeitung

  • Der Film M – Eine Stadt sucht einen Mörder von Fritz Lang basiert in Teilen auf dem Fall. In der Handlung des amerikanischen Spielfilms Copykill von 1995 werden ebenfalls Bezüge zum Peter-Kürten-Fall hergestellt.
  • Die britische Power-Electronics-Band Whitehouse widmete Peter Kürten das 1981 erschienene Album Dedicated To Peter Kurten Sadist And Mass Slayer. Die amerikanische Metalband Macabre widmete dem Serienmörder ein Lied mit dem Titel The Vampire of Düsseldorf.
  • Schlachtfest oder Wie ich ein brauchbares Opfer werde, ein Theaterstück von Thomas Richhardt über Peter Kürten und seine Frau Auguste, wurde im Juli 2000 im Düsseldorfer Schauspielhaus uraufgeführt. Die Geschichte Peter Kürtens ist zudem das Thema des 1991 uraufgeführten Theaterstücks Normal – The Düsseldorf Ripper von Anthony Neilson. Es behandelt das Klischee, dass in einem jeden Menschen ein Mörder schlummert.
  • Stephen King nimmt in seinem Roman Brennen muss Salem auf Kürten Bezug, ebenso wie John Katzenbach in seinem Roman Das Rätsel. 2007 stellten Alisha Bionda und Jörg Kleudgen die Figur Peter Kürten in dem Roman Der Vampir von Düsseldorf, Band 9 der Reihe Wolfgang Hohlbeins Schattenchronik, in einen entsprechend vampirischen Rahmen.

Literatur

  • Berg, Karl (1931) Der Sadist: Gerichtsärztliches und Kriminalpsychologisches zu den Taten des Düsseldorfer Mörders, in: Zeitschrift für die Gesamte Gerichtliche Medizin, Bd. 17, Nr. 1, S. 247–347, Dezember.
  • Berg, Karl (neu herausgegeben von Michael Farin): Der Sadist – Der Fall Peter Kürten. Belleville-Verlag, München, 2004, ISBN 3-923646-12-7.
  • Ehlers, Jürgen (2005) Mitgegangen. KBV, ISBN 3-937001-41-7.
  • Lenk, Elisabeth & Katharina Kaever: Peter Kürten, genannt der Vampir von Düsseldorf. Die andere Bibliothek, Bd. 156; Frankfurt am Main: Vito von Eichborn, Frankfurt, 1997 (1974), ISBN 3-8218-4156-7.
  • Dillmann / Habel: Das große drei??? Kriminalistik-Lexikon. Franckh, Stuttgart, 1988, S. 147, ISBN 3-440-05839-5.
  • Montarron, Marcel (1971) Histoire des crimes sexuels. Paris (Presses de la Citè no. 1581): 54ff, 256, 287. ISBN 2-266-00511-1.

Weblinks

Dieser Beitrag basiert auf folgenden Weblinks:

  • Wikipedia deutsch [[1]]
  • Peter Kurten Enc Brit [[2]]
  • Peter Kürten [[3]]