Manfred Kappeler

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Der Sozialpädagoge und Therapeut Manfred Kappeler (* 11. Februar 1940), emeritierter Professor für Sozialpädagogik an der TU Berlin (1989–2005) und Sachbuchautor, wurde u.a. für seine Kritik der Drogenpolitik bekannt.

Der gelernte Bäcker absolvierte eine Fachschule für Sozialarbeit, arbeitete von 1960–1968 in der Heimerziehung, beteiligte sich an der Heimkampagne, unterrichtete künftige Erzieher aller Art, war als Supervisor von pädagogischen Fachkräften in Heimen und Jugendwohngruppen tätig und arbeitete in der Bewährungshilfe, der sog. offenen Jugendarbeit und in der Drogenarbeit.

1977 schrieb er mit Klaus Holzkamp und Ute Holzkamp-Osterkamp ein Buch über seine (abgelehnte, kritisch-psychologische) Abschlussarbeit.

Er veröffentlichte Arbeiten zur Heimerziehung. Seine Forschungsschwerpunkte waren die außerschulische Jugendarbeit, die Fremdunterbringung von Kindern und Jugendlichen und die Auswirkungen der Drogenpolitik auf Theorie und Praxis der Drogenhilfe.

Er unterstützt die Anliegen der ehemaligen Heimkinder in politischen und fachlichen Gremien, in den Medien und in der Fachöffentlichkeit und tritt in der Jugendhilfe für eine kompromisslose Anerkennung ihrer Vergangenheitsschuld ein, insbesondere auch unter dem Gesichtspunkt der auch in Heimen vielfach ausgeübten sexuellen Gewalt gegen Kinder und Jugendliche.

Schriften (Auswahl) Ideologie und Praxis in der Heimerziehung. In: Autorenkollektiv: Gefesselte Jugend – Fürsorgeerziehung im Kapitalismus. 1. Aufl. edition Suhrkamp, Frankfurt am Main 1971. Psychologische Therapie und politisches Handeln. (mit K. Holzkamp u. U. Holzkamp-Osterkamp), Campus 1977. Drogen und Kolonialismus. Zur Ideologiegeschichte des Drogenkonsums. IKO-Verlag für Interkulturelle Kommunikation, Frankfurt am Main 1991, ISBN 3-88939-102-8. Plädoyer für das umherschweifende Leben – Sozialpädagogische Essays zu Jugend, Drogen und Gewalt. IKO-Verlag, Frankfurt am Main 1995, ISBN 3-88939-117-6. Rückblicke auf ein sozialpädagogisches Jahrhundert. Essays zur Dialektik von Herrschaft und Emanzipation im sozialpädagogischen Handeln. Frankfurt am Main 1999, ISBN 3-88939-475-2. Der schreckliche Traum vom vollkommenen Menschen – Rassenhygiene und Eugenik in der Sozialen Arbeit. Schüren Verlag, Marburg 2000, ISBN 3-89472-163-4. Anvertraut und ausgeliefert. Sexuelle Gewalt in pädagogischen Einrichtungen. Nicolai Verlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-89479-626-6. Weblinks Literatur von und über Manfred Kappeler im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek „Achtundsechzig“ – und die Folgen für Pädagogik und Soziale Arbeit. (pdf; 79 kB) 2008 Vortrag von Kappeler zu den ehemaligen Heimkindern: Überlegungen zum Umgang mit Vergangenheitsschuld in der Kinder- und Jugendhilfe Interview auf "Rebell-tv", 31. August 2005 http://www.amazon.de/Drogen-Kolonialismus-Zur-Ideologiegeschichte-Drogenkonsums/dp/3889391028