Leo Navratil: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 7. Mai 2022, 23:52 Uhr

Der seit 1946 als Psychiater in der Landesnervenheilanstalt Maria Gugging (bei Klosterneuburg in Niederösterreich) tätige Leo Navratil (* 3. Juli 1921 in Türnitz; † 18. September 2006 in Wien) machte sich um die Förderung der Außenseiter-Kunst von Psychiatrie-Patienten verdient. Dieser art brut, bzw. Zustandsgebundenen Kunst) widmete sich auch sein auf dem Gelände von Gugging aufgewachsener Sohn Walter Navratil (1950-2003), der es zu eigener Prominenz brachte.

Anknüpfend an Walter Morgenthaler in der Schweiz (Ein Geisteskranker als Künstler, 1921), Hans Prinzhorn in Deutschland (Bildnerei der Geisteskranken, 1922) und Marcel Réja in Frankreich (L'Art chez les fous, 1907) regte Leo Navratil seine (ausschließlich männlichen) Patienten zum Zeichnen, Malen und Dichten an. Innerhalb der Kunstwelt fand die Outsider Art der Maler Johann Hauser, Oswald Tschirtner und August Walla sowie des Dichters Ernst Herbeck Anerkennung.

Patientenbilder wurden erstmals 1970 in einer Galerie (St. Stephan, Wien) ausgestellt. Es folgte die Gründung des Zentrums für Kunst- und Psychotherapie durch Navratil (1981), das unter seinem Nachfolger Johann Feilacher in Haus der Künstler umbenannt wurde. Die in diesem Haus auf dem Gugginger Gelände eingerichtete Galerie (1994) befindet sich heute als Art/Brut Center Gugging zusammen mit einem Atelier (2001), einer Privatstiftung (2003) und einem Museum (2006) in einem Nachbargebäude.

Navratil, der 1983 mit der Hans-Prinzhorn-Medaille der Deutschsprachige Gesellschaft für Kunst & Psychopathologie des Ausdrucks e.V. (DGPA) und 1990 mit dem Justinus-Kerner-Preis ausgezeichnet wurde, starb an den Folgen eines Schlaganfalls. Sein Grab befindet sich auf dem Gersthofer Friedhof.


Werke

  • Schizophrenie und Kunst, München: dtv 1965.
  • Schizophrenie und Sprache, München: dtv 1966.
  • a+b leuchten im Klee. Psychopathologische Texte, München: Hanser 1971.
  • Über Schizophrenie und die Federzeichnungen des Patienten O.T., München: dtv 1974.
  • Johann Hauser. Kunst aus Manie und Depression, München: Rogner & Bernhard 1978.
  • Gespräche mit Schizophrenen. München: dtv 1978.
  • Ernst Herbeck: Alexander. Ausgewählte Texte 1961-1981, (Nachw. v. L. Navratil), Salzburg: Residenz 1982.
  • Die Künstler aus Gugging, Berlin-Wien: Medusa 1983.
  • Schizophrenie und Dichtkunst, München: dtv 1985.
  • August Walla, sein Leben und seine Kunst, Nördlingen: Greno 1988.
  • Schizophrenie und Religion, Berlin: Brinkmann & Bose 1992.
  • Die Überlegenheit des Bären. Theorie der Kreativität, München: Arcis 1995.
  • Art brut und Psychiatrie. Gugging 1946-1986, 2 Bände, Wien: Brandstätter 1999.
  • Schizogenie? Ansichten eines Therapierten. Taschenbuch 3 Ausgaben, sortiert. Hubert & Bosse Düsseldorf 1997.
  • Michael von Suttner. Schizophrenie beim Geschlechtsverkehr, gesammelte Zeichnungen. Brommert & Zarachnow, Hildesheim: Mertens 2001.
  • Ernst Herbeck, die Vergangenheit ist vorbei. Hgg. von Carl Aigner und Leo Navratil. Kunsthalle Krems 2002

Weblinks