LSD: Unterschied zwischen den Versionen

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Die farblose serotoninverwandete Droge '''LSD''' (= Lysergsäurediethylamid; umgangssprachlich auch als Acid bezeichnet), ein chemisch hergestelltes Derivat der Lysergsäure, die als Mutterkornalkaloid auch in der Natur vorkommt, ist eines der stärksten bekannten Halluzinogene, das schon in sehr geringen Dosen lang andauernde pseudohalluzinogene Wirkungen hervor.
Das serotoninverwandete '''LSD''' (= Lysergsäurediethylamid; umgangssprachlich auch: engl. ''acid'') ist eines der stärksten Halluzinogene. Nach Einnahme von 25–250 µg dauert es zehn Minuten bis zu drei Stunden, bis die Wirkung einsetzt. Das Erlebnis selbst dauert dann normalerweise 5-12 Stunden. Eine bis 2013 über Silk Road verbreitete ähnliche synthetische Droge ist 25i-NBOMe (N-Bombe).


Die Droge wird normalerweise auf Papierstücke aufgebracht, sogenannte Tickets, Pappen oder Trips, die dann gelutscht oder geschluckt werden. Man kann LSD aber auch als Lösung in Wasser (sogenanntes Liquid oder auch Drops [= mit Pipette getropft]), auf Würfelzucker, als Kapsel- oder in Tablettenform einnehmen (spezielle Tabletten sind kleine Krümelchen, die eine gewünschte Dosis enthalten und als „Micro“ bezeichnet werden. Die Gelatinekapseln sind leer, nur die Kapselhülle selbst wird mit LSD-Lösung benetzt und getrocknet). Mikros werden in der Regel in einer Flasche (1–1,5 l) mit Trinkflüssigkeit (Cola, Eistee, Wasser usw.) aufgelöst und mit mehreren Leuten getrunken, da sie viel stärker als die üblichen Trips oder Pappen sind. Ein einzelnes Mikrokügelchen kann bis zu 800 µg LSD enthalten, wogegen ein normaler Trip nur 25–250 µg LSD enthält.
Die Droge wird normalerweise auf Papierstücke aufgebracht, sogenannte Tickets, Pappen oder Trips, die dann gelutscht oder geschluckt werden. Man kann LSD aber auch per Pipette als Lösung in Wasser ("liquid; drops") auf Würfelzucker einnehmen. Ebenfalls wird LSD als Kapsel oder in Tablettenform eingenommen. Spezielle Tabletten sind kleine Krümelchen, die eine gewünschte Dosis enthalten und als „Micro“ bezeichnet werden. Die Gelatinekapseln sind leer, nur die Kapselhülle selbst wird mit LSD-Lösung benetzt und getrocknet). Mikros werden in der Regel in einer Flasche (1–1,5 l) mit Trinkflüssigkeit (Cola, Eistee, Wasser usw.) aufgelöst und mit mehreren Leuten getrunken, da sie mit bis zu 800 µg viel stärker sind als die üblichen Trips oder Pappen sind.
 
Das Einsetzen der Wirkung kann von zehn Minuten bis zu drei Stunden schwanken. Diese Dauer hängt von individuellen persönlichen Eigenschaften des Konsumenten ab, sowie der Dynamik des unbewussten Materials. Die Dauer eines unkomplizierten LSD-Erlebnisses liegt in der Regel zwischen fünf und zwölf Stunden, abhängig von Dosierung, Körpergewicht und Alter. Sandoz’ Beipackzettel von Delysid beschreibt: „[Es] können gelegentlich gewisse Nachwirkungen in Form phasischer Affektstörungen noch während einiger Tage andauern“.
 
Sowohl das Betäubungsmittelgesetz in Deutschland als auch das Suchtmittelgesetz in Österreich stufen LSD als nicht verkehrsfähig ein.


==Geschichte==
==Geschichte==
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Die Firma Sandoz, in deren Auftrag Hofmann forschte, brachte 1949 das Präparat unter dem Namen „Delysid“ in den Handel.
Die Firma Sandoz, in deren Auftrag Hofmann forschte, brachte 1949 das Präparat unter dem Namen „Delysid“ in den Handel.


== Psychische Risiken ==
In einer Studie mit Beteiligung der Johns Hopkins University wurde ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Gebrauch „klassischer“ psychedelischer Substanzen und einem stark reduzierten Risiko psychischer Belastungszustände festgestellt. Der Hauptteil der Studie besteht jedoch aus der Feststellung, dass es einen ebenfalls signifikanten Zusammenhang zwischen dem Gebrauch „klassischer“ psychedelischer Substanzen und einem stark reduzierten Risiko für Suizide und Suizidversuche gibt. Für die Studie wurden die Daten von über 200.000 US-Amerikanern ausgewertet. In ihrer Schlussfolgerung kommen die Autoren auf der Grundlage neuer und alter Studien zu dem Schluss, dass psychedelische Substanzen kein signifikantes Risiko für die mentale Gesundheit zu beherbergen scheinen und Potential in der medizinischen Anwendung in diesem Bereich besitzen könnten.


In einer zweiten Studie mit Beteiligung der Johns Hopkins University wurde ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Gebrauch „klassischer“ psychedelischer Substanzen und einem stark reduzierten Risiko psychischer Belastungszustände festgestellt. Der Hauptteil der Studie besteht jedoch aus der Feststellung, dass es einen ebenfalls signifikanten Zusammenhang zwischen dem Gebrauch „klassischer“ psychedelischer Substanzen und einem stark reduzierten Risiko für Suizide und Suizidversuche gibt. Für die Studie wurden die Daten von über 200.000 US-Amerikanern ausgewertet. In ihrer Schlussfolgerung kommen die Autoren auf der Grundlage neuer und alter Studien zu dem Schluss, dass psychedelische Substanzen kein signifikantes Risiko für die mentale Gesundheit zu beherbergen scheinen und Potential in der medizinischen Anwendung in diesem Bereich besitzen könnten.
Nutt et al. befanden das Eigenschädigungspotential von LSD im Vergleich zu anderen psychotropen Substanzen als eher gering, während das Fremdschädigungspotential von LSD als nicht vorhanden eingestuft wurde. Die Ergebnisse der Studie wurden 2010 im Fachjournal The Lancet veröffentlicht.
 
Nutt et al. befanden das Eigenschädigungspotential von LSD im Vergleich zu anderen psychotropen Substanzen als eher gering, während das Fremdschädigungspotential von LSD als nicht vorhanden eingestuft wurde. Die Ergebnisse der Studie wurden 2010 im Fachjournal The Lancet veröffentlicht.[26]
Angaben zur Giftigkeit
 
Laut Datenblatt eines Herstellers ist Lysergsäurediethylamid hochtoxisch[4], laut einer anderen Quelle[35] weist es eine schwache Toxizität auf. Tierversuche lassen vermuten, dass das Verhältnis von Wirkdosis zu tödlicher Dosis beim Menschen bei etwa 1:1000 liegt, d. h., die tausendfache Dosis einer wirksamen Dosis würde beim Menschen zu tödlichen Vergiftungen führen (zum Vergleich: bei Alkohol und Nikotin liegt dieser Wert bei etwa 1:8). Pharmazeuten gehen von einer therapeutischen Breite von 280 aus. Damit wäre LSD ein sicheres Medikament.[36] Direkte Todesfälle sind bisher nur bei Tierversuchen bekannt, bei denen bewusst Tieren eine Überdosis intravenös verabreicht wurde.[7]
 
Unter klinischen Bedingungen verursacht LSD keine Chromosomenbrüche, auch wird davon ausgegangen, dass LSD in mäßigen Dosen keine Effekte an menschlichen Chromosomen zeigt.[37][38] Fragen hinsichtlich der krebserzeugenden, erbgutverändernden und fortpflanzungsgefährdenden Wirkung von LSD konnten auf Grund von zahlreichen schlecht designten Studien nicht hinreichend beantwortet werden. Man geht jedoch davon aus, dass LSD im Menschen nicht fortpflanzungsgefährdend und schwach mutagen bzw. nicht mutagen ist.[39]
Unfallgefahr
 
Die unter Einfluss von LSD als verändert erscheinende Umwelt kann für den Konsumenten zur Gefahr werden, da er zur Gefahreneinschätzung oft kein Gefühl mehr hat. Dadurch kann es zu einem Verlust der Selbstkontrolle im häufig psychoseartigen Rauschzustand kommen. Auch Menschen mit nicht durch Drogen ausgelösten Psychosen können eine Gefahr für sich und andere darstellen, wegen der Halluzinationen und weil Ereignisse oft nicht mehr richtig einzuordnen sind und dadurch die Fähigkeit fehlt, angemessen zu reagieren.


Hofmann warnt, dass selbst Menschen mit einer stabilen Persönlichkeit und guter Vorbereitung eine LSD-Psychose erleiden können. Durch gründliche Vorbereitung lassen sich laut Hofmann die vielfältigen Gefahren für Gesundheit und Leben, die vor allem durch die Halluzinationen und den Realitätsverlust bestehen, deutlich vermindern, aber nicht ausschließen:
Hofmann warnt, dass selbst Menschen mit einer stabilen Persönlichkeit und guter Vorbereitung eine LSD-Psychose erleiden können. Durch gründliche Vorbereitung lassen sich laut Hofmann die vielfältigen Gefahren für Gesundheit und Leben, die vor allem durch die Halluzinationen und den Realitätsverlust bestehen, deutlich vermindern, aber nicht ausschließen:


    „[Im] manischen, hyperaktiven Zustand kann das Gefühl der Allmacht oder der Unverletzlichkeit schwere Unglücksfälle zur Folge haben. Solche haben sich ereignet, wenn ein Berauschter in seiner Verwirrung sich vor ein fahrendes Auto stellte, weil er unverwundbar zu sein meinte, oder im Glauben, fliegen zu können, aus dem Fenster sprang. Die Zahl derartiger LSD-Unglücksfälle ist aber nicht so groß, wie man nach den Meldungen, die von den Massenmedien sensationell aufgearbeitet werden, annehmen könnte. Trotzdem müssen sie als ernste Warnungen dienen.“[7]
:„[Im] manischen, hyperaktiven Zustand kann das Gefühl der Allmacht oder der Unverletzlichkeit schwere Unglücksfälle zur Folge haben. Solche haben sich ereignet, wenn ein Berauschter in seiner Verwirrung sich vor ein fahrendes Auto stellte, weil er unverwundbar zu sein meinte, oder im Glauben, fliegen zu können, aus dem Fenster sprang. Die Zahl derartiger LSD-Unglücksfälle ist aber nicht so groß, wie man nach den Meldungen, die von den Massenmedien sensationell aufgearbeitet werden, annehmen könnte. Trotzdem müssen sie als ernste Warnungen dienen.“


Als Paradebeispiel für die Gefahren von LSD diente jahrelang der angeblich von Albert Hofmann berichtete und von der CIA bestätigte Unfall, in dem tatsächlich ein Mensch aus dem Fenster sprang: Ein CIA-Mitarbeiter verabreichte dabei einem Bekannten auf einer Party ohne dessen Wissen LSD. Dieser geriet dadurch in einen Angstzustand und stürzte sich aus dem Fenster. Allerdings haben spätere Untersuchungen gezeigt, dass der angeblich Verunglückte wahrscheinlich ermordet und aus dem Fenster geworfen wurde. Viele LSD-Horrorgeschichten beruhen auf Legenden, die die US-Regierungsbehörden in den 1960ern und 1970ern in die Welt setzten (ähnliche Geschichten wurden über die Folgen des Marihuanakonsums kolportiert), um den LSD-Konsum zu diskreditieren.
Als Paradebeispiel für die Gefahren von LSD diente jahrelang der angeblich von Albert Hofmann berichtete und von der CIA bestätigte Unfall, in dem tatsächlich ein Mensch aus dem Fenster sprang: Ein CIA-Mitarbeiter verabreichte dabei einem Bekannten auf einer Party ohne dessen Wissen LSD. Dieser geriet dadurch in einen Angstzustand und stürzte sich aus dem Fenster. Allerdings haben spätere Untersuchungen gezeigt, dass der angeblich Verunglückte wahrscheinlich ermordet und aus dem Fenster geworfen wurde. Viele LSD-Horrorgeschichten beruhen auf Legenden, die die US-Regierungsbehörden in den 1960ern und 1970ern in die Welt setzten (ähnliche Geschichten wurden über die Folgen des Marihuanakonsums kolportiert), um den LSD-Konsum zu diskreditieren.


Von der Bedienung von Maschinen oder der Teilnahme am Straßenverkehr ist abzuraten, weil die oben beschriebenen Wahrnehmungsphänomene eine große Gefährdung darstellen können (→ Fahren unter Einfluss psychoaktiver Substanzen).
LSD wurde zunächst in der so genannten "psychedelischen Therapie" eingesetzt, etwa bei schwer Krebskranken oder bei Alkoholikern. Ihr Ziel war es, die Probanden durch ein erschütterndes ekstatisches, stark religiös bzw. mystisch gefärbtes Erlebnis angstfreier zu machen bzw. vom Alkoholismus abzubringen. In seiner Studie zu diesem Thema spricht der Pionier der therapeutischen LSD-Forschung in Deutschland, Hanscarl Leuner, von einer Art "Heilung durch Religion". Auch heute noch wird LSD im Rahmen der Psychotherapie als so genannte psycholytische Psychotherapie verwendet. Bei allen durch die Forschung bestätigten Vorzügen hat diese Therapieform jedoch auch Schattenseiten, insbesondere wegen des Machtgefälles zwischen dem Therapeuten und dem durch die Einnahme von LSD hoch suggestibel gemachten Therapie-Klienten. Eine qualifizierte Ausbildung und Supervision der Therapeutinnen und Therapeuten ist schon deshalb kaum möglich, weil die Behandlungen - von Ausnahmegenehmigungen abgesehen - vorwiegend in der Illegalität stattfinden.
Anwendungen
LSD zur Behandlung von Alkoholismus
LSD in der Psychiatrie und Psychotherapie


LSD fand nach seiner Entdeckung große Aufmerksamkeit in der tiefenpsychologischen Forschung. Zu den Wissenschaftlern, die mit LSD experimentiert haben, gehören John C. Lilly, Stanislav Grof, Timothy Leary, Humphry Osmond, Duncan Blewett und Abram Hoffer.[40]
Studien in den 1950er Jahren stellten bei der Behandlung von Alkoholismus mit LSD eine Erfolgsrate von 50 Prozent fest. Allerdings wurden einige LSD-Studien wegen methodischer Mängel kritisiert und unterschiedliche Gruppen hatten unterschiedliche Ergebnisse. In einem 1998 veröffentlichten Artikel wurden die Arbeiten zu dem Thema erneut untersucht. Man folgerte, dass die Frage der Effizienz von LSD in der Behandlung von Alkoholismus bisher unbeantwortet ist. Eine 2012 veröffentlichte Metaanalyse bestätigte dagegen die Ergebnisse der ursprünglichen Studien und konstatierte eine heilsame Wirkung.


Zur psychiatrischen Behandlung und zu Forschungszwecken wurde LSD 1949 unter dem Handelsnamen Delysid vom Pharmakonzern Sandoz bereitgestellt.[41] Das LSD-Präparat Lysergamid wurde vom tschechoslowakischen Konzern Spofa hergestellt und vor allem in die Ostblockstaaten, einschließlich der DDR, exportiert.
Von den 1950er bis zu den 1970er Jahren, in der Zeit des Kalten Krieges, wurden sowohl in der Sowjetunion als auch in den Vereinigten Staaten Versuche mit dem Ziel der Bewusstseinskontrolle von Menschen durchgeführt. Teilziele waren Gehirnwäsche und die Entwicklung von Wahrheitsseren, die in Verhören von Gegnern diese zwingen sollten, alles, was sie wussten, zu offenbaren. In den USA wurde im Rahmen groß angelegter, geheimer Forschungsprogramme des Geheimdienstes CIA die Wirkung von LSD erforscht. Die meisten dieser Experimente wurden an tausenden von unfreiwilligen und unwissenden Testpersonen durchgeführt, wobei es auch zu Todesfällen kam. Nach Aufdeckung der Programme kam es zu mehreren parlamentarischen Untersuchungen und Gerichtsverfahren. Näheres siehe für die Zeit von 1951 bis 1953 unter Operation Artischocke und für 1953 bis Mitte der 1970er Jahre unter MKULTRA.


LSD versetzt viele Anwender in einen Zustand, der Ähnlichkeiten mit bestimmten Symptomen von Psychosen hat. Im Unterschied zur Psychose weiß der Anwender in der Regel, dass die veränderte Wahrnehmung willentlich herbeigeführt wurde. Solche künstlich herbeigeführten Zustände werden Modellpsychose genannt.
Laut dem 2014 erschienenen Buch Operation Paperclip von Annie Jacobsen forschte der CIA in den USA mit ehemaligen Nazi-Größen an biologischer Kriegsführung und Psychodrogen. In der Operation Bluebird wurde in der von den USA besetzten Zone Deutschlands im Lager Camp King in Oberursel bei Frankfurt LSD gegen russische Gefangene als „Wahrheitsserum“ bei Verhören eingesetzt.


Der Beipackzettel von Delysid wies auf die Möglichkeit der Anwendung als Psycholytikum und Psychotomimetikum hin. Textauszug Indikation: „(a) In der analytischen Psychotherapie zur Förderung seelischer Entspannung durch Freisetzung verdrängten Materials. (b) Experimentelle Studien über das Wesen der Psychose: Indem der Psychiater selbst Delysid einnimmt, wird er in die Lage versetzt, eine Einsicht in die Welt der Ideen und Wahrnehmungen psychiatrischer Patienten zu gewinnen.“[42]
Im Rahmen eines Teilprojektes vom MKULTRA nahm auch Ken Kesey, der nach seiner Militärzeit einige Zeit als Pfleger in einer Nervenklinik arbeitete, dort als Versuchsperson an LSD-Experimenten teil. Ken Kesey ging wie der Psychologe Timothy Leary in Berkeley (wo ebenfalls im Rahmen vom MKULTRA geforscht wurde) davon aus, dass LSD die Persönlichkeit von Menschen durch Bewusstseinserweiterung befreien und verbessern könnte und so auch die Gesellschaft positiv verändern könnte. Er gründete eine Hippie-Gruppe, die Merry Pranksters, die mit einem bunt bemalten Schulbus, dem FURTHER, durch die USA fuhren und überall sogenannte Acid-Tests veranstalteten, bei denen zum Testen Lysergsäurediethylamid an das Publikum verteilt wurde. Bei diesen LSD-Happenings traten als Band die Grateful Dead auf. Da LSD damals noch legal war, konnte so die Idee und die Praxis des LSD-Gebrauchs stark die Hippieära der Endsechziger mitprägen. Die Fahrt der Merry Pranksters wurde vom Autor Tom Wolfe, der einige Zeit in dem Bus mitfuhr, in dem Buch Electric Kool-Aid Acid Test literarisch verewigt.


LSD wurde zunächst in der so genannten "psychedelischen Therapie" eingesetzt, etwa bei schwer Krebskranken oder bei Alkoholikern.[43] Ihr Ziel war es, die Probanden durch ein erschütterndes ekstatisches, stark religiös bzw. mystisch gefärbtes Erlebnis angstfreier zu machen bzw. vom Alkoholismus abzubringen. In seiner Studie zu diesem Thema spricht der Pionier der therapeutischen LSD-Forschung in Deutschland, Hanscarl Leuner, von einer Art "Heilung durch Religion".[44] Auch heute noch wird LSD im Rahmen der Psychotherapie als so genannte psycholytische Psychotherapie verwendet.[45] Bei allen durch die Forschung bestätigten Vorzügen hat diese Therapieform jedoch auch Schattenseiten, insbesondere wegen des Machtgefälles zwischen dem Therapeuten und dem durch die Einnahme von LSD hoch suggestibel gemachten Therapie-Klienten.[46][47] Eine qualifizierte Ausbildung und Supervision der Therapeutinnen und Therapeuten ist schon deshalb kaum möglich, weil die Behandlungen - von Ausnahmegenehmigungen abgesehen - vorwiegend in der Illegalität stattfinden.
==Verbot und Lockerung==
LSD zur Behandlung von Alkoholismus


Studien in den 1950er Jahren stellten bei der Behandlung von Alkoholismus mit LSD eine Erfolgsrate von 50 Prozent fest.[48][49] Allerdings wurden einige LSD-Studien wegen methodischer Mängel kritisiert und unterschiedliche Gruppen hatten unterschiedliche Ergebnisse. In einem 1998 veröffentlichten Artikel wurden die Arbeiten zu dem Thema erneut untersucht. Man folgerte, dass die Frage der Effizienz von LSD in der Behandlung von Alkoholismus bisher unbeantwortet ist.[50] Eine 2012 veröffentlichte Metaanalyse bestätigte dagegen die Ergebnisse der ursprünglichen Studien und konstatierte eine heilsame Wirkung.[51][52]
*1966: USA
Versuche, LSD als Waffe für Geheimdienste einzusetzen
*1967: Deutschland. Mit dem Inkrafttreten der 4. BtMGlV am 25.02.1967 wurde LSD in die Anlage 1 zum Opiumgesetz aufgenommen und gilt seither als nicht verkehrsfähig. (An anderer Stelle heißt es in der Wikipedia: Nach dem Verbot von 1966 in den USA und der Einstufung als nicht verkehrsfähiger Stoff in Deutschland 1971 kam die Forschung an LSD-haltigen Therapeutika weitgehend zum Erliegen.)
*1971: Österreich


Von den 1950er bis zu den 1970er Jahren, in der Zeit des Kalten Krieges, wurden sowohl in der Sowjetunion als auch in den Vereinigten Staaten Versuche mit dem Ziel der Bewusstseinskontrolle von Menschen durchgeführt. Teilziele waren Gehirnwäsche und die Entwicklung von Wahrheitsseren, die in Verhören von Gegnern diese zwingen sollten, alles, was sie wussten, zu offenbaren. In den USA wurde im Rahmen groß angelegter, geheimer Forschungsprogramme des Geheimdienstes CIA die Wirkung von LSD erforscht. Die meisten dieser Experimente wurden an tausenden von unfreiwilligen und unwissenden Testpersonen durchgeführt, wobei es auch zu Todesfällen kam. Nach Aufdeckung der Programme kam es zu mehreren parlamentarischen Untersuchungen und Gerichtsverfahren. Näheres siehe für die Zeit von 1951 bis 1953 unter Operation Artischocke und für 1953 bis Mitte der 1970er Jahre unter MKULTRA.
In der Wikipedia heißt es:


Laut dem 2014 erschienenen Buch Operation Paperclip von Annie Jacobsen forschte der CIA in den USA mit ehemaligen Nazi-Größen an biologischer Kriegsführung und Psychodrogen. In der Operation Bluebird wurde in der von den USA besetzten Zone Deutschlands im Lager Camp King in Oberursel bei Frankfurt LSD gegen russische Gefangene als „Wahrheitsserum“ bei Verhören eingesetzt.[53]
:"Lysergsäurediethylamid fällt außerdem unter die Kontrolle des Einheitsabkommen über die Betäubungsmittel (1961) und der Konvention über psychotrope Substanzen (1971), welche von den Vereinten Nationen beschlossen wurden."
LSD in den 1960er Jahren
Frontansicht des Busses FURTHER


Im Rahmen eines Teilprojektes vom MKULTRA nahm auch Ken Kesey, der nach seiner Militärzeit einige Zeit als Pfleger in einer Nervenklinik arbeitete, dort als Versuchsperson an LSD-Experimenten teil. Ken Kesey ging wie der Psychologe Timothy Leary in Berkeley (wo ebenfalls im Rahmen vom MKULTRA geforscht wurde) davon aus, dass LSD die Persönlichkeit von Menschen durch Bewusstseinserweiterung befreien und verbessern könnte und so auch die Gesellschaft positiv verändern könnte.[54][55] Er gründete eine Hippie-Gruppe, die Merry Pranksters, die mit einem bunt bemalten Schulbus, dem FURTHER (engl. weiter; fördern, unterstützen, vorantreiben), durch die USA fuhren und überall sogenannte Acid-Tests veranstalteten, bei denen zum Testen Lysergsäurediethylamid an das Publikum verteilt wurde. Bei diesen LSD-Happenings traten als Band die Grateful Dead auf. Da LSD damals noch legal war, konnte so die Idee und die Praxis des LSD-Gebrauchs stark die Hippieära der Endsechziger mitprägen. Die Fahrt der Merry Pranksters wurde vom Autor Tom Wolfe, der einige Zeit in dem Bus mitfuhr, in dem Buch Electric Kool-Aid Acid Test literarisch verewigt.[56]
Dieser Eintrag in der Wikipedia verkennt die Zusammenhänge und insbesondere die Tatsache, dass die Verbote in den USA, Deutschland usw. nur die rechtlich zwingende Folge der Umsetzung der UN-Konventionen in nationales Recht waren.
Verbot


Als Timothy Leary in den 1960er Jahren den Massenkonsum von LSD in den USA propagierte, übte Albert Hofmann starke Kritik. Nach dem Verbot von 1966 in den USA und der Einstufung als nicht verkehrsfähiger Stoff in Deutschland 1971 kam die Forschung an LSD-haltigen Therapeutika weitgehend zum Erliegen.
Portugal:  Effective July 2001, personal use of LSD was decriminalized by Law 30/2000. Possession of less than 500 ug is not regarded as a criminal offense, though the substance is liable to be seized and the possessor can be referred to mandatory treatment. Sale, or possession of quantities greater than the personal possession limit, are criminal offenses punishable by jail time.


Als Droge wurde es aufgrund des nicht vorhandenen Abhängigkeitspotentials und der starken Toleranzbildung ebenfalls weitgehend zurückgedrängt. Da sich LSD im Gegensatz zu den meisten anderen Drogen nicht zum täglichen Konsum eignet, ist die nachgefragte Menge für den Drogenhandel unbedeutend, und da keine Abhängigkeit auftritt, sind Konsumenten auch nicht gezwungen, hohe Preise wie z. B. für Heroin oder Kokain zu bezahlen.
Aktuelle Lage


Erst in den 1980er Jahren gewann LSD als Partydroge in der Technoszene wieder an Beliebtheit. Nachdem der Konsum von LSD nach Schätzungen der Drogenbeauftragten der Bundesregierung Anfang des letzten Jahrzehnts zurückgegangen war,[57] ist seit 2008 wieder ein leichter Anstieg bei den Erstkonsumenten zu vermerken.[58]
== Zitat ==
[http://www.hipforums.com/forum/topic/411722-is-lsd-legal-anywhere-in-the-world/ Is LSD legal anywhere in the world?]


Seit etwa 1990 erlebt die Halluzinogenforschung eine Renaissance.[59] Im Dezember 2007 wurde dem Schweizer Psychiater Peter Gasser bewilligt, eine Studie zur psychotherapeutischen Behandlung mit LSD an Patienten mit Krebs im Endstadium durchzuführen.[60] [61][62] Die Ergebnisse sind vielversprechend, jedoch ist die Versuchsgruppe mit 12 Personen zu klein, um statistisch repräsentativ sein zu können.
No. There isn't a single government in the world that wants its people to be more aware of what's going on.


Aktuellere Publikationen diskutieren LSD als mögliches Mittel gegen Cluster-Kopfschmerz.[63]
== Forschung ==
Perinatale Erfahrungen
Seit etwa 1990 erlebt die Halluzinogenforschung eine Renaissance.Im Dezember 2007 wurde dem Schweizer Psychiater Peter Gasser bewilligt, eine Studie zur psychotherapeutischen Behandlung mit LSD an 12 Patienten mit Krebs im Endstadium durchzuführen.
 
Der tschechische LSD-Forscher Stanislav Grof entwickelte das Konzept der perinatalen Erfahrungen. Er bezeichnet sie als „Manifestationen einer tieferen Schicht des Unbewußten, die außerhalb der Reichweite der klassischen Methoden von Sigmund Freud liegen“. Sein Modell basiert auf der Analyse von 2500 LSD-Therapien, die er im Rahmen seiner 17-jährigen Forschungsarbeit mit LSD dokumentierte. Demnach repräsentieren perinatale Erfahrungen einen Teil des Wirkungsspektrums von LSD. Er beschreibt diese Erfahrungen in einer perinatalen Grundmatrix und stellt darin einen Zusammenhang zwischen den einzelnen Phasen der biologischen Geburt und erlebten Inhalten aus LSD-Sitzungen dar.[64]
Spirituelle Erlebnisse


LSD wird von einigen Konsumenten als Entheogen betrachtet, weil sie das Gefühl haben, mit einer größeren spirituellen oder kosmischen Ordnung in Kontakt zu treten. Einige Konsumenten berichten von Einsichten in die Funktionsweise des Gehirns, und einige erfahren langanhaltende Veränderungen ihrer Lebensperspektiven.[65] Einige Konsumenten betrachten LSD als „religiöses Sakrament“, oder als ein „mächtiges Werkzeug, um mit dem Göttlichen in Kontakt zu treten“. Stanislav Grof schreibt, dass die während LSD-Erlebnissen beschriebenen mystischen und religiösen Erfahrungen sich nicht zu unterscheiden scheinen von ähnlichen Beschreibungen in heiligen Schriften der Weltreligionen und Texten antiker Zivilisationen.[66]
LSD wird von einigen Konsumenten als Entheogen betrachtet, weil sie das Gefühl haben, mit einer größeren spirituellen oder kosmischen Ordnung in Kontakt zu treten. Einige Konsumenten berichten von Einsichten in die Funktionsweise des Gehirns, und einige erfahren langanhaltende Veränderungen ihrer Lebensperspektiven.[65] Einige Konsumenten betrachten LSD als „religiöses Sakrament“, oder als ein „mächtiges Werkzeug, um mit dem Göttlichen in Kontakt zu treten“. Stanislav Grof schreibt, dass die während LSD-Erlebnissen beschriebenen mystischen und religiösen Erfahrungen sich nicht zu unterscheiden scheinen von ähnlichen Beschreibungen in heiligen Schriften der Weltreligionen und Texten antiker Zivilisationen.[66]
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Rechtsstatus
Rechtsstatus


LSD ist in der Bundesrepublik Deutschland aufgrund seiner Aufführung in der Anlage 1 BtMG ein nicht verkehrsfähiges Betäubungsmittel. Der Umgang ohne Erlaubnis ist grundsätzlich strafbar. Weitere Informationen sind im Hauptartikel Betäubungsmittelrecht in Deutschland zu finden.
==Literatur und Weblinks ==
 
Mit der vierten Betäubungsmittel-Gleichstellungsverordnung (4. BtMGlV)[68] vom 21. Februar 1967, in Kraft getreten am 25. Februar 1967, wurde LSD in der Bundesrepublik Deutschland den betäubungsmittelrechtlichen Vorschriften des Opiumgesetzes, dem Vorläufer des heutigen BtMG, unterstellt.
 
1966 wurde Lysergsäurediethylamid in den USA verboten. In Österreich wurde Lysergsäurediethylamid 1971 verboten.
 
Lysergsäurediethylamid fällt außerdem unter die Kontrolle des Einheitsabkommen über die Betäubungsmittel (1961) und der Konvention über psychotrope Substanzen (1971), welche von den Vereinten Nationen beschlossen wurden.
Siehe auch
 
    AL-LAD
    ETH-LAD
    PRO-LAD
 
Literatur
 
    Günter Amendt: Die Legende vom LSD. Zweitausendeins, Frankfurt/M. 2008, ISBN 978-3-86150-862-5.
    Stanislav Grof: LSD-Psychotherapie. Klett-Cotta, Stuttgart 2000, ISBN 3-608-94017-0
    Albert Hofmann: LSD – mein Sorgenkind. Die Entdeckung einer „Wunderdroge“. Klett-Cotta, Stuttgart 2001, ISBN 3-608-94300-5
    Aldous Huxley: Die Pforten der Wahrnehmung. Himmel und Hölle. Piper, München 2001, ISBN 3-492-20006-0
    Hanscarl Leuner: Halluzinogene. Psychische Grenzzustände in Forschung und Psychotherapie, Bern, Stuttgart, Wien 1981. ISBN 978-3456809335
    Wolfgang Schmidbauer, Jürgen vom Scheidt: Handbuch der Rauschdrogen. Fischer, Frankfurt/M. 2004, ISBN 3-596-16277-7
    Torsten Passie, John H. Halpern, Dirk O. Stichtenoth, Hinderk M. Emrich, Annelie Hintzen: The Pharmacology of Lysergic Acid Diethylamide: A Review. In: CNS Neuroscience & Therapeutics. 14, 2008, S. 295–314, doi:10.1111/j.1755-5949.2008.00059.x.
 
Dokumentarfilm
 
    The Substance – Albert Hofmann’s LSD.[69] Schweiz 2011, Regie Martin Witz.
 
Weblinks
Commons: LSD – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
 
    LSD. In: Erowid. (englisch)
    TiHKAL: LSD (englisch)
    Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EMCDDA): Lysergid (LSD) (deutsch)
    Informationen des National Institute on Drug Abuse: InfoFacts: Hallucinogens – LSD, Peyote, Psilocybin, and PCP. (englisch)
    isomerdesign.com: LSD-25 (englisch)


Einzelnachweise
*Günter Amendt: Die Legende vom LSD. Zweitausendeins, Frankfurt/M. 2008, ISBN 978-3-86150-862-5.
*Stanislav Grof: LSD-Psychotherapie. Klett-Cotta, Stuttgart 2000, ISBN 3-608-94017-0
*Albert Hofmann: LSD – mein Sorgenkind. Die Entdeckung einer „Wunderdroge“. Klett-Cotta, Stuttgart 2001, ISBN 3-608-94300-5
*Aldous Huxley: Die Pforten der Wahrnehmung. Himmel und Hölle. Piper, München 2001, ISBN 3-492-20006-0
*Hanscarl Leuner: Halluzinogene. Psychische Grenzzustände in Forschung und Psychotherapie, Bern, Stuttgart, Wien 1981. ISBN 978-3456809335
*Wolfgang Schmidbauer, Jürgen vom Scheidt: Handbuch der Rauschdrogen. Fischer, Frankfurt/M. 2004, ISBN 3-596-16277-7
*Torsten Passie, John H. Halpern, Dirk O. Stichtenoth, Hinderk M. Emrich, Annelie Hintzen: The Pharmacology of Lysergic Acid Diethylamide: A Review. In: CNS Neuroscience & Therapeutics. 14, 2008, S. 295–314, doi:10.1111/j.1755-5949.2008.00059.x.


    Eintrag zu Lysergsäurediethylamid. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 5. Juni 2014.
*Dokumentarfilm: The Substance – Albert Hofmann’s LSD.[69] Schweiz 2011, Regie Martin Witz.
    SWGDRUG Monographs: LYSERGIC ACID DIETHYLAMIDE (PDF; 242 kB), abgerufen am 20. Mai 2013.
    Eintrag zu LSD in der ChemIDplus-Datenbank der United States National Library of Medicine (NLM).
    Datenblatt Lysergic acid diethylamide bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 7. April 2011 (PDF).
    Seit dem 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Gemischen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
    E. Rothlin: LYSERGIC ACID DIETHYLAMIDE AND RELATED SUBSTANCES. In: Annals of the New York Academy of Sciences. 66, 1957, S. 668–676, doi:10.1111/j.1749-6632.1957.tb40756.x.
    Albert Hofmann: LSD – mein Sorgenkind. Die Entdeckung einer „Wunderdroge“. DTV, 2006. PDF
    Alfons Metzner: „Weltproblem Gesundheit“, Imhausen International Company mbh, Lahr (Schwarzwald) 1961, S. 94
    Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EMCDDA): Drug profiles, Lysergid (LSD)
    Matthias Bastigkeit: Rauschgifte: ein naturwissenschaftliches Handbuch, Govi-Verlag Eschborn, 2003 ISBN 3-7741-0979-6
    Alexander and Ann Shulgin: LSD. In: TiHKAL. Transform Press, Berkeley 1997, ISBN 0-9630096-9-9
    George K. Aghajanian & Oscar H. L. Bing: Persistence of lysergic acid diethylamide in the plasma of human subjects. In: Clinical Pharmacology and Therapeutics. Vol. 5, 1964, S. 611–614 (PDF; 229 KB)
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    [..] Because of the unpredictability of psychedelic drug effects, any use carries some risk. Dependence and addiction do not occur, but users may require medical attention because of “bad trips.” [..] Brunton, Laurence, Blumenthal, Donald, Buxton, Iain, and Parker, Keith: Goodman and Gilman's Manual of Pharmacology and Therapeutics, 2008, S. 398 ISBN 0-07-144343-6 doi:10.1036/0071443436
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    Biography of Tom Wolfe (1931-)
    Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung: Drogen- und Suchtbericht. Mai 2005. PDF
    Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung: Drogen- und Suchtbericht. Mai 2009. PDF
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    Peter Gasser: LSD-unterstützte Psychotherapie bei Personen mit Angstsymptomatik in Verbindung mit fortgeschrittenen lebensbedrohenden Erkrankungen (PDF; 413 kB)
    Die gute Seite des LSD, ein Artikel über Gassers Studie in der Zeit
    Ergebnisse der Studie in Journal of Nervous and Mental Disease (PDF; 527 kB)
    R. Andrew Sewell, John H. Halpern & Harrison G. Pope Jr: Response of cluster headache to psilocybin and LSD. In: Neurology. Bd. 66, 2006, S. 1920–1922, PMID 16801660 (PDF; 239 KB)
    Stanislaf Grof: Topographie des Unbewussten. LSD im Dienst der tiefenpsychologischen Forschung, S. 120. Klett-Cotta, 2002.
    William H. McGlothlin: Long-Lasting Effects of LSD on certain attitudes in normals: An experimental Proposal, Mai 1962
    Stanislav Grof: Realms of the Human Unconscious (Observations from LSD Research). Souvenir Press (E & A) Ltd, 1979, London, S. 13–14.
    P. N. Witt: d-Lysergsaeure-diaethylamid (LSD 25) im Spinnentest. In: Experientia. 7, 1951, S. 310–311, doi:10.1007/BF02150560.
    4. BtMGlV vom 21. Februar 1967
    Trip in eine andere Welt. In: Tages-Anzeiger vom 10. November 2011




    Giftiger StoffStoff mit Verdacht auf krebserzeugende WirkungLysergsäureamidPsychedelikumHalbsynthetische psychotrope SubstanzBetäubungsmittel (BtMG Anlage I)Psychotropes Mutterkornalkaloid
*Albert Hofmann: LSD – mein Sorgenkind. Die Entdeckung einer „Wunderdroge“. DTV, 2006. PDF
*Alfons Metzner: „Weltproblem Gesundheit“, Imhausen International Company mbh, Lahr (Schwarzwald) 1961, S. 94
*Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EMCDDA): Drug profiles, Lysergid (LSD)
*Matthias Bastigkeit: Rauschgifte: ein naturwissenschaftliches Handbuch, Govi-Verlag Eschborn, 2003 ISBN 3-7741-0979-6
*Alexander and Ann Shulgin: LSD. In: TiHKAL. Transform Press, Berkeley 1997, ISBN 0-9630096-9-9
*George K. Aghajanian & Oscar H. L. Bing: Persistence of lysergic acid diethylamide in the plasma of human subjects. In: Clinical Pharmacology and Therapeutics. Vol. 5, 1964, S. 611–614 (PDF; 229 KB)
*Damon I. Papac & Rodger L. Foltz: Measurement of lysergic acid diethylamide (LSD) in human plasma by gas chromatography/negative ion chemical ionization mass spectrometry. In: Journal of Analytical Toxicology. Vol. 14, No. 3, Mai/Juni 1990, S. 189–190 (PDF; 187 KB)
*Stanislaf Grof: Topographie des Unbewussten. LSD im Dienst der tiefenpsychologischen Forschung. Seite 30. Klett-Cotta, 2002.
*Gerhard Gründer, Otto Benkert, Handbuch der Psychopharmakotherapie, 2. Auflage, Springer Verlag, 2011, ISBN 3-642-19843-0, S. 914
*Stanislav Grof: LSD-Psychotherapie. S. 20 & 24, Klett-Cotta, Stuttgart 2000, ISBN 3-608-94017-0
:[..] Because of the unpredictability of psychedelic drug effects, any use carries some risk. Dependence and addiction do not occur, but users may require medical attention because of “bad trips.” [..] Brunton, Laurence, Blumenthal, Donald, Buxton, Iain, and Parker, Keith: Goodman and Gilman's Manual of Pharmacology and Therapeutics, 2008, S. 398 ISBN 0-07-144343-6 doi:10.1036/0071443436
*M. Fish (Ed.), Drugs and Society: U.S. Public Policy, pp.149-162, Lanham, MD: Rowman & Littlefield Publishers.
*Peter Gasser: LSD-unterstützte Psychotherapie bei Personen mit Angstsymptomatik in Verbindung mit fortgeschrittenen lebensbedrohenden Erkrankungen (PDF; 413 kB)
*Die gute Seite des LSD, ein Artikel über Gassers Studie in der Zeit
*Ergebnisse der Studie in Journal of Nervous and Mental Disease (PDF; 527 kB)
*R. Andrew Sewell, John H. Halpern & Harrison G. Pope Jr: Response of cluster headache to psilocybin and LSD. In: Neurology. Bd. 66, 2006, S. 1920–1922, PMID 16801660 (PDF; 239 KB)
*Stanislaf Grof: Topographie des Unbewussten. LSD im Dienst der tiefenpsychologischen Forschung, S. 120. Klett-Cotta, 2002.
[[Kategorie:Drogen und Rauschmittel]]

Aktuelle Version vom 29. April 2022, 21:34 Uhr

Gekürzter und korrigierter Beitrag aus der Wikipedia.

Das serotoninverwandete LSD (= Lysergsäurediethylamid; umgangssprachlich auch: engl. acid) ist eines der stärksten Halluzinogene. Nach Einnahme von 25–250 µg dauert es zehn Minuten bis zu drei Stunden, bis die Wirkung einsetzt. Das Erlebnis selbst dauert dann normalerweise 5-12 Stunden. Eine bis 2013 über Silk Road verbreitete ähnliche synthetische Droge ist 25i-NBOMe (N-Bombe).

Die Droge wird normalerweise auf Papierstücke aufgebracht, sogenannte Tickets, Pappen oder Trips, die dann gelutscht oder geschluckt werden. Man kann LSD aber auch per Pipette als Lösung in Wasser ("liquid; drops") auf Würfelzucker einnehmen. Ebenfalls wird LSD als Kapsel oder in Tablettenform eingenommen. Spezielle Tabletten sind kleine Krümelchen, die eine gewünschte Dosis enthalten und als „Micro“ bezeichnet werden. Die Gelatinekapseln sind leer, nur die Kapselhülle selbst wird mit LSD-Lösung benetzt und getrocknet). Mikros werden in der Regel in einer Flasche (1–1,5 l) mit Trinkflüssigkeit (Cola, Eistee, Wasser usw.) aufgelöst und mit mehreren Leuten getrunken, da sie mit bis zu 800 µg viel stärker sind als die üblichen Trips oder Pappen sind.

Geschichte

Der Chemiker Albert Hofmann stellte am 16. November 1938 erstmals im Rahmen seiner Forschung zum Mutterkorn Lysergsäurediethylamid her. Sein Ziel war die Entwicklung eines Kreislaufstimulans. Nachdem diese erhoffte Wirkung von LSD im Tierversuch nicht eintrat, verlor Hofmann zunächst das Interesse und archivierte seine Forschungsergebnisse. Am 16. April 1943 entschied sich Hofmann, mögliche Wirkungen von LSD erneut zu prüfen; er vermutete, bei den ersten Versuchen etwas übersehen zu haben. Bei seinen Arbeiten mit LSD bemerkte Hofmann an sich selbst eine halluzinogene Wirkung, die er zunächst nicht erklären konnte. So vermutete er, LSD sei durch unsauberes Arbeiten durch die Haut von seinem Körper aufgenommen worden.

Er wiederholte dieses Erlebnis am 19. April 1943 durch die Einnahme von 250 Mikrogramm LSD. Verglichen mit der Wirksamkeit der damals bekannten Mutterkornalkaloide entsprach das der kleinsten Menge, bei der man noch eine Wirkung hätte erwarten können. Es stellte sich jedoch heraus, dass diese Menge bereits dem Zehnfachen der normalerweise wirksamen Dosis (ab ca. 20 µg) von Lysergsäurediethylamid entsprach. Dieses Datum gilt heute als Zeitpunkt der Entdeckung der psychoaktiven Eigenschaften des LSD. Der Jahrestag wird von popkulturellen LSD-Anhängern als „Fahrradtag“ (Bicycle Day) gefeiert, da Hofmann am Beginn seines bewusst induzierten Rauscherlebnisses mit dem Fahrrad nach Hause fuhr.

Die Firma Sandoz, in deren Auftrag Hofmann forschte, brachte 1949 das Präparat unter dem Namen „Delysid“ in den Handel.

Psychische Risiken

In einer Studie mit Beteiligung der Johns Hopkins University wurde ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Gebrauch „klassischer“ psychedelischer Substanzen und einem stark reduzierten Risiko psychischer Belastungszustände festgestellt. Der Hauptteil der Studie besteht jedoch aus der Feststellung, dass es einen ebenfalls signifikanten Zusammenhang zwischen dem Gebrauch „klassischer“ psychedelischer Substanzen und einem stark reduzierten Risiko für Suizide und Suizidversuche gibt. Für die Studie wurden die Daten von über 200.000 US-Amerikanern ausgewertet. In ihrer Schlussfolgerung kommen die Autoren auf der Grundlage neuer und alter Studien zu dem Schluss, dass psychedelische Substanzen kein signifikantes Risiko für die mentale Gesundheit zu beherbergen scheinen und Potential in der medizinischen Anwendung in diesem Bereich besitzen könnten.

Nutt et al. befanden das Eigenschädigungspotential von LSD im Vergleich zu anderen psychotropen Substanzen als eher gering, während das Fremdschädigungspotential von LSD als nicht vorhanden eingestuft wurde. Die Ergebnisse der Studie wurden 2010 im Fachjournal The Lancet veröffentlicht.

Hofmann warnt, dass selbst Menschen mit einer stabilen Persönlichkeit und guter Vorbereitung eine LSD-Psychose erleiden können. Durch gründliche Vorbereitung lassen sich laut Hofmann die vielfältigen Gefahren für Gesundheit und Leben, die vor allem durch die Halluzinationen und den Realitätsverlust bestehen, deutlich vermindern, aber nicht ausschließen:

„[Im] manischen, hyperaktiven Zustand kann das Gefühl der Allmacht oder der Unverletzlichkeit schwere Unglücksfälle zur Folge haben. Solche haben sich ereignet, wenn ein Berauschter in seiner Verwirrung sich vor ein fahrendes Auto stellte, weil er unverwundbar zu sein meinte, oder im Glauben, fliegen zu können, aus dem Fenster sprang. Die Zahl derartiger LSD-Unglücksfälle ist aber nicht so groß, wie man nach den Meldungen, die von den Massenmedien sensationell aufgearbeitet werden, annehmen könnte. Trotzdem müssen sie als ernste Warnungen dienen.“

Als Paradebeispiel für die Gefahren von LSD diente jahrelang der angeblich von Albert Hofmann berichtete und von der CIA bestätigte Unfall, in dem tatsächlich ein Mensch aus dem Fenster sprang: Ein CIA-Mitarbeiter verabreichte dabei einem Bekannten auf einer Party ohne dessen Wissen LSD. Dieser geriet dadurch in einen Angstzustand und stürzte sich aus dem Fenster. Allerdings haben spätere Untersuchungen gezeigt, dass der angeblich Verunglückte wahrscheinlich ermordet und aus dem Fenster geworfen wurde. Viele LSD-Horrorgeschichten beruhen auf Legenden, die die US-Regierungsbehörden in den 1960ern und 1970ern in die Welt setzten (ähnliche Geschichten wurden über die Folgen des Marihuanakonsums kolportiert), um den LSD-Konsum zu diskreditieren.

LSD wurde zunächst in der so genannten "psychedelischen Therapie" eingesetzt, etwa bei schwer Krebskranken oder bei Alkoholikern. Ihr Ziel war es, die Probanden durch ein erschütterndes ekstatisches, stark religiös bzw. mystisch gefärbtes Erlebnis angstfreier zu machen bzw. vom Alkoholismus abzubringen. In seiner Studie zu diesem Thema spricht der Pionier der therapeutischen LSD-Forschung in Deutschland, Hanscarl Leuner, von einer Art "Heilung durch Religion". Auch heute noch wird LSD im Rahmen der Psychotherapie als so genannte psycholytische Psychotherapie verwendet. Bei allen durch die Forschung bestätigten Vorzügen hat diese Therapieform jedoch auch Schattenseiten, insbesondere wegen des Machtgefälles zwischen dem Therapeuten und dem durch die Einnahme von LSD hoch suggestibel gemachten Therapie-Klienten. Eine qualifizierte Ausbildung und Supervision der Therapeutinnen und Therapeuten ist schon deshalb kaum möglich, weil die Behandlungen - von Ausnahmegenehmigungen abgesehen - vorwiegend in der Illegalität stattfinden. LSD zur Behandlung von Alkoholismus

Studien in den 1950er Jahren stellten bei der Behandlung von Alkoholismus mit LSD eine Erfolgsrate von 50 Prozent fest. Allerdings wurden einige LSD-Studien wegen methodischer Mängel kritisiert und unterschiedliche Gruppen hatten unterschiedliche Ergebnisse. In einem 1998 veröffentlichten Artikel wurden die Arbeiten zu dem Thema erneut untersucht. Man folgerte, dass die Frage der Effizienz von LSD in der Behandlung von Alkoholismus bisher unbeantwortet ist. Eine 2012 veröffentlichte Metaanalyse bestätigte dagegen die Ergebnisse der ursprünglichen Studien und konstatierte eine heilsame Wirkung.

Von den 1950er bis zu den 1970er Jahren, in der Zeit des Kalten Krieges, wurden sowohl in der Sowjetunion als auch in den Vereinigten Staaten Versuche mit dem Ziel der Bewusstseinskontrolle von Menschen durchgeführt. Teilziele waren Gehirnwäsche und die Entwicklung von Wahrheitsseren, die in Verhören von Gegnern diese zwingen sollten, alles, was sie wussten, zu offenbaren. In den USA wurde im Rahmen groß angelegter, geheimer Forschungsprogramme des Geheimdienstes CIA die Wirkung von LSD erforscht. Die meisten dieser Experimente wurden an tausenden von unfreiwilligen und unwissenden Testpersonen durchgeführt, wobei es auch zu Todesfällen kam. Nach Aufdeckung der Programme kam es zu mehreren parlamentarischen Untersuchungen und Gerichtsverfahren. Näheres siehe für die Zeit von 1951 bis 1953 unter Operation Artischocke und für 1953 bis Mitte der 1970er Jahre unter MKULTRA.

Laut dem 2014 erschienenen Buch Operation Paperclip von Annie Jacobsen forschte der CIA in den USA mit ehemaligen Nazi-Größen an biologischer Kriegsführung und Psychodrogen. In der Operation Bluebird wurde in der von den USA besetzten Zone Deutschlands im Lager Camp King in Oberursel bei Frankfurt LSD gegen russische Gefangene als „Wahrheitsserum“ bei Verhören eingesetzt.

Im Rahmen eines Teilprojektes vom MKULTRA nahm auch Ken Kesey, der nach seiner Militärzeit einige Zeit als Pfleger in einer Nervenklinik arbeitete, dort als Versuchsperson an LSD-Experimenten teil. Ken Kesey ging wie der Psychologe Timothy Leary in Berkeley (wo ebenfalls im Rahmen vom MKULTRA geforscht wurde) davon aus, dass LSD die Persönlichkeit von Menschen durch Bewusstseinserweiterung befreien und verbessern könnte und so auch die Gesellschaft positiv verändern könnte. Er gründete eine Hippie-Gruppe, die Merry Pranksters, die mit einem bunt bemalten Schulbus, dem FURTHER, durch die USA fuhren und überall sogenannte Acid-Tests veranstalteten, bei denen zum Testen Lysergsäurediethylamid an das Publikum verteilt wurde. Bei diesen LSD-Happenings traten als Band die Grateful Dead auf. Da LSD damals noch legal war, konnte so die Idee und die Praxis des LSD-Gebrauchs stark die Hippieära der Endsechziger mitprägen. Die Fahrt der Merry Pranksters wurde vom Autor Tom Wolfe, der einige Zeit in dem Bus mitfuhr, in dem Buch Electric Kool-Aid Acid Test literarisch verewigt.

Verbot und Lockerung

  • 1966: USA
  • 1967: Deutschland. Mit dem Inkrafttreten der 4. BtMGlV am 25.02.1967 wurde LSD in die Anlage 1 zum Opiumgesetz aufgenommen und gilt seither als nicht verkehrsfähig. (An anderer Stelle heißt es in der Wikipedia: Nach dem Verbot von 1966 in den USA und der Einstufung als nicht verkehrsfähiger Stoff in Deutschland 1971 kam die Forschung an LSD-haltigen Therapeutika weitgehend zum Erliegen.)
  • 1971: Österreich

In der Wikipedia heißt es:

"Lysergsäurediethylamid fällt außerdem unter die Kontrolle des Einheitsabkommen über die Betäubungsmittel (1961) und der Konvention über psychotrope Substanzen (1971), welche von den Vereinten Nationen beschlossen wurden."

Dieser Eintrag in der Wikipedia verkennt die Zusammenhänge und insbesondere die Tatsache, dass die Verbote in den USA, Deutschland usw. nur die rechtlich zwingende Folge der Umsetzung der UN-Konventionen in nationales Recht waren.

Portugal: Effective July 2001, personal use of LSD was decriminalized by Law 30/2000. Possession of less than 500 ug is not regarded as a criminal offense, though the substance is liable to be seized and the possessor can be referred to mandatory treatment. Sale, or possession of quantities greater than the personal possession limit, are criminal offenses punishable by jail time.


Zitat

Is LSD legal anywhere in the world?

No. There isn't a single government in the world that wants its people to be more aware of what's going on.

Forschung

Seit etwa 1990 erlebt die Halluzinogenforschung eine Renaissance.Im Dezember 2007 wurde dem Schweizer Psychiater Peter Gasser bewilligt, eine Studie zur psychotherapeutischen Behandlung mit LSD an 12 Patienten mit Krebs im Endstadium durchzuführen.

LSD wird von einigen Konsumenten als Entheogen betrachtet, weil sie das Gefühl haben, mit einer größeren spirituellen oder kosmischen Ordnung in Kontakt zu treten. Einige Konsumenten berichten von Einsichten in die Funktionsweise des Gehirns, und einige erfahren langanhaltende Veränderungen ihrer Lebensperspektiven.[65] Einige Konsumenten betrachten LSD als „religiöses Sakrament“, oder als ein „mächtiges Werkzeug, um mit dem Göttlichen in Kontakt zu treten“. Stanislav Grof schreibt, dass die während LSD-Erlebnissen beschriebenen mystischen und religiösen Erfahrungen sich nicht zu unterscheiden scheinen von ähnlichen Beschreibungen in heiligen Schriften der Weltreligionen und Texten antiker Zivilisationen.[66] Wirkung bei Spinnen

Sektorspinnen (Zygiella x-notata, früher Zilla x-notata) bauen unter LSD-Einfluss Netze mit erhöhter Zunahme der Winkelregelmäßigkeit. Man geht von einer Steigerung des Assoziationstempos bei der Anlage der Radialfäden aus, sowie der besseren Verwertung des sensiblen Kontrollreizes. Dabei lag eine qualitative Steigerung einer spontanen Leistung durch LSD vor. Bei der Gabe von Mescalin wurden die Netze unregelmäßig und die Abweichung der Netzwinkelgröße nahm zu. Mit diesen Experimenten wollte man die Wirkungsweise von LSD gegenüber Mescalin abgrenzen, die im Menschen kaum unterschiedliche Wirkungen erzielen.[67] Rechtsstatus

Literatur und Weblinks

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  • Stanislav Grof: LSD-Psychotherapie. Klett-Cotta, Stuttgart 2000, ISBN 3-608-94017-0
  • Albert Hofmann: LSD – mein Sorgenkind. Die Entdeckung einer „Wunderdroge“. Klett-Cotta, Stuttgart 2001, ISBN 3-608-94300-5
  • Aldous Huxley: Die Pforten der Wahrnehmung. Himmel und Hölle. Piper, München 2001, ISBN 3-492-20006-0
  • Hanscarl Leuner: Halluzinogene. Psychische Grenzzustände in Forschung und Psychotherapie, Bern, Stuttgart, Wien 1981. ISBN 978-3456809335
  • Wolfgang Schmidbauer, Jürgen vom Scheidt: Handbuch der Rauschdrogen. Fischer, Frankfurt/M. 2004, ISBN 3-596-16277-7
  • Torsten Passie, John H. Halpern, Dirk O. Stichtenoth, Hinderk M. Emrich, Annelie Hintzen: The Pharmacology of Lysergic Acid Diethylamide: A Review. In: CNS Neuroscience & Therapeutics. 14, 2008, S. 295–314, doi:10.1111/j.1755-5949.2008.00059.x.
  • Dokumentarfilm: The Substance – Albert Hofmann’s LSD.[69] Schweiz 2011, Regie Martin Witz.


  • Albert Hofmann: LSD – mein Sorgenkind. Die Entdeckung einer „Wunderdroge“. DTV, 2006. PDF
  • Alfons Metzner: „Weltproblem Gesundheit“, Imhausen International Company mbh, Lahr (Schwarzwald) 1961, S. 94
  • Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EMCDDA): Drug profiles, Lysergid (LSD)
  • Matthias Bastigkeit: Rauschgifte: ein naturwissenschaftliches Handbuch, Govi-Verlag Eschborn, 2003 ISBN 3-7741-0979-6
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[..] Because of the unpredictability of psychedelic drug effects, any use carries some risk. Dependence and addiction do not occur, but users may require medical attention because of “bad trips.” [..] Brunton, Laurence, Blumenthal, Donald, Buxton, Iain, and Parker, Keith: Goodman and Gilman's Manual of Pharmacology and Therapeutics, 2008, S. 398 ISBN 0-07-144343-6 doi:10.1036/0071443436
  • M. Fish (Ed.), Drugs and Society: U.S. Public Policy, pp.149-162, Lanham, MD: Rowman & Littlefield Publishers.
  • Peter Gasser: LSD-unterstützte Psychotherapie bei Personen mit Angstsymptomatik in Verbindung mit fortgeschrittenen lebensbedrohenden Erkrankungen (PDF; 413 kB)
  • Die gute Seite des LSD, ein Artikel über Gassers Studie in der Zeit
  • Ergebnisse der Studie in Journal of Nervous and Mental Disease (PDF; 527 kB)
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  • Stanislaf Grof: Topographie des Unbewussten. LSD im Dienst der tiefenpsychologischen Forschung, S. 120. Klett-Cotta, 2002.