Kriminologische Astrophysik

Aus Krimpedia – das Kriminologie-Wiki
Version vom 10. März 2008, 22:42 Uhr von Christian (Diskussion | Beiträge) (LTI - Streichung, da hier weder als medizinischer noch mathematischer Fachbegriff verwendet)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Kriminologie

Eigentlich heißt der Begriff "Astrologische Kriminalphysik"

Hierher gehört womöglich die Geschichte des Emigranten Louis de Wohl (geboren in Berlin als Ludwig de Wohl), der Drehbücher und Roman schrieb und 1935 nach Großbritannien auswanderte, wo er sich u.a. als ungarischer Adliger ausgab, der aber erst wirklich bekannt wurde, als er sich den Briten im Zweiten Weltkrieg als "neuer Nostradamus" vorstellte und daraufhin bis zum Kriegsende vom Geheimdienst bezahlt wurde. Das hing damit zusammen, dass De Wohl sich rühmte, die Arbeit von Hitlers Astrologen (insbesondere des Schweizers Karl Ernst Krafft) so genau zu kennen, dass er voraussagen könne, was Hitlers Astrologen ihm sagten und wie sich Hitler entscheiden werde. Tatsächlich wurde er 1941 von den Briten in die USA geschickt, um dort mit astrologischen Voraussagen über den kommenden Niedergang Hitlers für den Kriegseintritt Amerikas zu werben. Nach 1945 behauptete er u.a. in seinem Buch "Die Sterne des Kriegs und des Friedens", er habe über vier Jahre den "astrologischen Krieg gegen Hitler" geleitet. "Jedes Mittel sei im Krieg gegen Hitler recht, verkündete der Journalist Sefton Delmer, der als Leiter der Fremdsprachenpropaganda die Dienste de Wohls in Anspruch nahm, um die deutsche Bevölkerung mit astrologischen Unheilsprophetien unsicher zu machen. Für den Krieg braucht jedes Jahrhundert seine Orakel, seine Auguren" (Thomas 2008).

Kriminelle Astrologie - der aus dem Ruder gelaufene Zodiak

22.März bis 20. April: hyperaggressiver Widder mit Neigung zur Zerstörungswut

21.April bis 21. Mai: angriffslustiger Stier, dem alles ein rotes Tuch ist

22.Mai bis 21. Juni: bandenmäßig organisierte, gewerbsmäßig stehlende Zwillinge

22.Juni bis 20.Juli: Borderline-Krebs, der sich und andere mit Scheren verletzt

21.Juli bis 23.August: zum Größenwahn und Korruption neigender, Platzhirsch...äh..-Löwe

24.August bis 22. September: beschaffungslustige Prostituierte, die sich "Jungfrau" nennt

23.September bis 21. Oktober: Fein-Waage zur Bestimmung der BtM-Menge

21.Oktober bis 22.November: mordlüsterner Skorpion mit aktiv wirkenden Giftmischungen

23.November bis 21.Dezember: Amok-Schütze

22.Dezember bis 21.Januar: vandalistisch veranlagter,linksextremer Stein-Werfer-Bock

22.Januar bis 20.Februar: Wassermann auf den Meeren der Produktpiraterie


Es ist zu befürchten, dass verschiedene Persönlichkeiten unter dem Einfluss der jeweiligen Aszendenten noch krimineller werden. Also Vorsicht, vor allem bei Vollmond sowie geringen Abweichungen der Planeten von der Ekliptik und Winter-/Sommersonnenwende! Um Voraussagen treffen zu können, ist ein Blick in die Glaskugel ratsam.

Holmes Astrophysik

Holmes Methode Ich war nach langer Zeit wieder einmal in der Bakerstreet, da mir meine Praxis seit Wochen keine Zeit mehr gelassen hatte, meinen alten Freund Holmes zu besuchen. Ich vermißte Holmes scharfsinnigen Schlußfolgerungen, mit denen er mich immer so überraschte. Schon seit geraumer Zeit hatte sich kein Ratsuchender mehr in die Bakerstreet begeben, um von den Fähigkeiten meines einzigartigen Freundes aus einer unangenehmen Situation befreit zu werden. Holmes hatte die Fähigkeit sich völlig zu entspannen, ja förmlich zu erschlaffen, wenn sein herausragender Geist nicht gefordert wurde. Doch ergab sich in einem Moment ein neues Rätsel, erwachte diese unglaubliche Fähigkeit in ihm.

Ich laß gerade in der Times, die ich mir heute Morgen auf dem Weg in die Bakerstreet gekauft hatte , als Holmes plötzlich die Violine beiseite legte und mich fragte:

"Warum, guter Watson, erzählst Du mir nicht, welches Buch Du in der Bibliothek gelesen hast. Es scheint Deine Gedanken ja außerordentlich zu fesseln. Ich hatte leider noch keine Zeit mich mit der Wärmelehre zu beschäftigen und würde das gerne nachholen."

"Aber Holmes, wie kannst Du wissen woran ich gerade denke? Schon oft hast Du mich von Deiner herausragenden Beobachtungsgabe überzeugt, aber selbst Du kannst nicht meine Gedanken beobachten!", rief ich verblüfft aus.

Holmes lächelte und erklärte:"Nein, Watson, ich kann nicht Deine Gedanken lesen. Aber doch kann ich aufgrund der Dinge, die ich sehe Rückschlüsse darauf ziehen. Es ist offensichtlich, daß Du heute in der Bibliothek warst. Das dachte ich mir schon als ich Du heute zur Tür herein kamst. Dein Dienstmädchen ist eine sehr sorgfälltige Person. Niemals würde sie Dich mit Lehmrändern an den Schuhen aus dem Haus gehen lassen. Da es heute morgen geregnet hat und der Lehm an Deinen Schuhen noch nicht angetrocknet war, sollte man annehmen, daß Du Dich heute auf Deinem Weg hierher vor dem Schauer in Sicherheit bringen wolltest, und dafür die Bibliothek benutzt hast, an der Dich Dein morgentlicher Spaziergang vorbeiführt.. Sie wird ja bekanntlich restauriert und daher sind auch die Pflastersteine vor dem Eingang entfernt worden. Außerdem bist später als vereinbart hier angekommen, was vermuten läßt, daß Du dort aufgehalten wurdest."

"Genauso ist es gewesen", sagte ich.

"Nun, sehe ich, wie Du die Hände fortwährend zum Kamin streckst. Aber offensichtlich nicht, um sie Dir zu wärmen, da Du nicht die Nähe zum Feuer suchst, sondern eher alle Abstände zum Feuer 'untersuchst'. Du scheinst ein eher wissenschaftliches Interesse zu verfolgen."

"Bei Gott, das ist wahr!" antwortete ich, verblüfft mit welcher Leichtigkeit Holmes auf meine Gedanken geschlossen hatte."Es ist nämlich so:", fügte ich hinzu," Es wurde kürzlich entdeckt, daß die gesamte Wärmeabstrahlung eines Körpers proportional zur vierten Potenz seiner Absoluten Temperatur ist."

"Was bedeutet absolute Temperatur?", fragte mein Freund.

"Man hat herausgefunden, daß es eine tiefste Temperatur gibt: -273°C. Diese bezeichnet man auch als 0 K (Kelvin). Eine Temperaturdifferenz von 1K entspricht einer Temperaturdifferenz von 1°C." Ich fuhr mit der Erklärung nicht weiter fort, da sich Holmes abgewandt hatte, zum Fenster gegangen war, und mit ausgestrecktem Arm und abgespreizten Finger, die nun hervorkommende Sonne anvisierte.

Plötzlich schaute er zu mir und stellte fest:"Wenn das so ist, lieber Watson, herrscht auf der Oberfläche der Sonne eine Temperatur von ungefähr 6000°C."

"Ich wußte ja, daß Du Dich intensiv mit der Chemie und Mineralogie beschäftigst, aber ich habe nie bemerkt, daß Du Dich mit Astrophysik beschäftigt hast. Nun sehe ich jedoch, daß Du ein wahrhaftiger Experte auf diesem Gebiet der Wissenschaft bist."

"Nein, Da irrst Du. Ich verstehe nichts von Astrophysik. Ich weiß nicht einmal wie weit die Sonne von der Erde entfernt ist. Allein die Anwendung der wissenschaftlichen Methode brachte mich zu diesem Ergebnis."

Beeindruckt von Holme's Fähigkeiten, bat ich ihn um eine Erklärung seiner Schlußfolgerung:"Obwohl ich Dich schon oft bei der Anwendung dieser Methode betrachtet habe, ist es mir doch rätselhaft, wie sie Dir zu einem solch phantastischen Schluß verholfen hat."

"Diese Folgerung ist offensichtlich. Mein Arm ist ungefähr 65 cm lang und mein Daumen ungefähr 2.5 cm breit. Er bedeckt die Sonne ungefähr 4-5 mal, wenn ich meinen Arm ausstrecke. Nach dem Strahlensatz ist die Entfernung zwischen der Sonne und der Erde also 100 bis 120 mal so groß wie der Durchmesser der Sonne. Die Strahlung hat sich also, wenn sie auf der Erde ankommt, auf weniger als ein zehntausentstel abgeschwächt. Betrachtet man nun das die Temperatur der vierten Wurzel der effektiven Abtrahlungintensitäten proportional ist, die sich umgekehrt biproportional zum Abstand verringern, gelangt man zu einem Wert von ca 14/1. Natürlich habe ich ein Strahlungsgleichgewicht angenommen, daß sich zweifellos im Laufe der Zeit eingestellt hat. Nun erhält man eine Temperatur von 14 mal 293°C gleich 4100°C , wenn wir von 20°C Temperatur auf der Erdoberfläche ausgehen. Beachtet man nun, daß Die Erde nur mit Ihrem Querschnitt absorbiert aber mit der Oberfläche abstrahlt, erhält man einen Faktor von 1.4, welcher dem Verhältnis Oberfläche zu Querschnitt entspricht. Also ergibt sich letztlich eine Oberflächentemperatur von 1.4 mal 4100°C, was ungefähr 6000°C entspricht.

Du siehst, mein lieber Watson, oft erhält man überraschende Ergebnisse aus einfachen Folgerungen."

Normalerweise, berichte ich nur über die Kriminalfälle meines Freundes Holmes. Aber ich bin der Meinung, daß auch diese weniger kriminologische, sondern eher naturwissenschaftliche Seite von Holmes Erwähnung finden sollte. Die von diesem wahrscheinlich größten Kriminalisten angewandte Methode der Deduktion, liefert Einblicke in nahezu alle Bereiche des Lebens und Holmes wußte das.


Literatur

  • Conan Doyle, Arthur
  • Thomas, Gina (2008) Lügensterne. FAZ 05.03.08: 35.