Kriminalistik

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Die Kriminalistik ist die Lehre von der Bekämpfung der Kriminalität. Es geht dabei im Kern um die Identifizierung und Überführung von Tätern, im weiteren Sinne aber auch um die Verhinderung von Straftaten.

Üblich ist die Unterteilung in die Sparten:

   * Kriminalstrategie
   * Kriminaltaktik
   * Kriminaltechnik
   * Kriminaldienstkunde.

Inhaltsverzeichnis [Verbergen]

   * 1 Geschichte der Kriminalistik
   * 2 Kriminalstrategie
   * 3 Kriminaltaktik
   * 4 Kriminaltechnik
   * 5 Kriminaldienstkunde
   * 6 Abgrenzung zur Kriminologie
   * 7 Auswirkungen kriminalistischer/kriminologischer Erkenntnisse
   * 8 Sonstiges
   * 9 Literatur

Geschichte der Kriminalistik [Bearbeiten]

Mit der Gründung der Kriminalpolizei in verschiedenen europäischen Staaten entwickelte sich ab dem Beginn des 19. Jahrhunderts die moderne Kriminalistik. Das Jahr 1818 markierte die Gründung der Sûreté in Frankreich. Als erster Direktor der neuen Institution konnte Eugen Francois Vidocq gewonnen werden, vordem ein berüchtigter Verbrecher. In Deutschland spricht man gelegentlich von dem Sulzer Oberamtmann Jacob Georg Schäffer (1745-1814) als dem ersten modernen Kriminalisten - vielleicht Deutschlands, vielleicht aber auch nur Württembergs (Uli Rothfuss). Ansonsten wird der Beginn der modernen Kriminalistik


Der Begründer der ersten Mordkommission in Deutschland, so wie sie heute bei vielen Polizeibehörden eingerichtet ist, war der Berliner Kriminalist Ernst Gennat (1880-1939). Das Schema zur Abarbeitung wichtiger Schritte im Zuge der Aufklärung von Tötungsdelikten basiert auf seiner Ausarbeitung. Dieses Schema wird heute noch von der Kriminalpolizei angewendet.

Kriminalstrategie [Bearbeiten]

Die Kriminalstrategie befasst sich mit der Planung des Vorgehens bei der allgemeinen Verbrechensbekämpfung. Darunter fällt auch die Vorbeugungsmaßnahmen der Kriminalität und einzelner Straftaten. Die Zweckmäßigkeit hat sich dabei nach Recht und Gesetz zu richten.

Kriminaltaktik [Bearbeiten]

Die Kriminaltaktik befasst sich mit dem planmäßigen und zweckmäßigen Vorgehen bei der Verbrechensbekämpfung. Hier ist besonders das ermittlungstaktische Vorgehen zu nennen, beispielsweise die Vernehmungstaktik.

Kriminaltechnik [Bearbeiten]

Unter dem Begriff der Kriminaltechnik sind alle Erkenntnisse und Maßnahmen zusammengefasst, die sich mit der Anwendung und Nutzbarmachung wissenschaftlicher und erfahrungsbasierter Erkenntnisse im Hinblick auf kriminalistische Spuren (Spurenkunde) beschäftigen. Hierzu gehören:

Kriminaldienstkunde [Bearbeiten]

Die Kriminaldienstkunde gehört nur für die Sicherheitsorganisationen zum Bestandteil der Kriminalistik. Sie hat die in Verwaltungsanordnungen, Erlassen und Dienstanweisungen reglementierte Handhabung der kriminalpolizeilichen Mittel und die Regelung des Dienstbetriebes zum Gegenstand.

Abgrenzung zur Kriminologie [Bearbeiten]

Kriminalistik muss als selbständige Disziplin von der Kriminologie abgegrenzt werden. Unter Kriminologie versteht man die Lehre von den Ursachen (Kriminalätiologie) und Erscheinungsformen (Kriminalphänomenologie) der Kriminalität. Beide Disziplinen können als Hilfswissenschaft der jeweils anderen gesehen werden.

Auswirkungen kriminalistischer/kriminologischer Erkenntnisse [Bearbeiten]

Aus den Erkenntnissen von Kriminalistik und Kriminologie können sich neben den unmittelbaren Folgen für Verdächtige auch Einflüsse und Auswirkungen auf

  1. die Kriminalpolitik im Hinblick auf die Gestaltung des formellen und materiellen Strafrechts, des Strafvollzugsrechts und
  2. die Kriminalstrategie

ergeben.