Kriminalistik: Unterschied zwischen den Versionen

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== Literatur ==
== Literatur ==
Groß / Geerds. Handbuch der Kriminalistik. Das Standardwerk. 778 S.m. zahlr. Abb u.. Tafeln. Bd.II , 10.völlig neu bearb. Aufl., J. Schweitzer Verlag Berlin  1978.
Ackermann, Rolf (2007): Handbuch der Kriminalistik. Boorberg, Stuttgart.
 
Berthel, Ralph (2006): Der kriminalstrategische Problemlösungsprozess. Ein Orientierungsrahmen. Boorberg, Stuttgart.
 
Gross, Hanns / Geerds, Friedrich (1977): Handbuch der Kriminalistik. Band 1 und 2. Schweitzer, Berlin.
 
Weihmann, Robert (2007): Kriminalistik. VDP, Verlag Dt. Polizeiliteratur. 9. aktualisierte und erw. Auflage.
 
Weihmann, Robert (2006): Musterklausuren Kriminalistik. VDP, Verlag Dt. Polizeiliteratur. 4. aktualisierte Auflage.

Version vom 11. Oktober 2007, 07:31 Uhr

Die Kriminalistik ist die Lehre von der Bekämpfung der Kriminalität. Es geht dabei im Kern um die Identifizierung und Überführung von Tätern, im weiteren Sinne aber auch um die Verhinderung von Straftaten.

Üblich ist die Unterteilung in die Sparten:

   * Kriminalstrategie
   * Kriminaltaktik
   * Kriminaltechnik
   * Kriminaldienstkunde.

Inhaltsverzeichnis [Verbergen]

   * 1 Geschichte der Kriminalistik
   * 2 Kriminalstrategie
   * 3 Kriminaltaktik
   * 4 Kriminaltechnik
   * 5 Kriminaldienstkunde
   * 6 Abgrenzung zur Kriminologie
   * 7 Auswirkungen kriminalistischer/kriminologischer Erkenntnisse
   * 8 Sonstiges
   * 9 Literatur

Geschichte der Kriminalistik [Bearbeiten]

Mit der Gründung der Kriminalpolizei in verschiedenen europäischen Staaten entwickelte sich ab dem Beginn des 19. Jahrhunderts die moderne Kriminalistik. Seit 1811 ermittelten am Berliner Criminalgericht Polizeibeamte in Verbrechensfällen. 1818 wurde in Frankreich die Sûreté gegründet - als deren ersten Direktor man einen berüchtigten Ex-Verbrecher namens Eugène François Vidocq (1775-1857) gewinnen konnte - und 1829 in England die berühmte Metropolitan Police, besser bekannt als "Scotland Yard".

Das Jahr 1922 markiert die Einführung der Institution der Kriminalpolizei in ganz Deutschland. In Deutschland spricht man gelegentlich von dem Sulzer Oberamtmann Jacob Georg Schäffer (1745-1814) als dem ersten modernen Kriminalisten - vielleicht Deutschlands, vielleicht aber auch nur Württembergs (Uli Rothfuss). Weniger folkloristisch ist der Hinweis auf den Berliner Kriminalisten Ernst Gennat (1880-1939) als Begründer der ersten modernen Mordkommission in Deutschland.



Kriminalstrategie [Bearbeiten]

Die Kriminalstrategie befasst sich mit der Planung des Vorgehens bei der allgemeinen Verbrechensbekämpfung. Darunter fällt auch die Vorbeugungsmaßnahmen der Kriminalität und einzelner Straftaten. Die Zweckmäßigkeit hat sich dabei nach Recht und Gesetz zu richten.

Kriminaltaktik [Bearbeiten]

Die Kriminaltaktik befasst sich mit dem planmäßigen und zweckmäßigen Vorgehen bei der Verbrechensbekämpfung. Hier ist besonders das ermittlungstaktische Vorgehen zu nennen, beispielsweise die Vernehmungstaktik.

Kriminaltechnik [Bearbeiten]

Unter dem Begriff der Kriminaltechnik sind alle Erkenntnisse und Maßnahmen zusammengefasst, die sich mit der Anwendung und Nutzbarmachung wissenschaftlicher und erfahrungsbasierter Erkenntnisse im Hinblick auf kriminalistische Spuren (Spurenkunde) beschäftigen. Hierzu gehören:

Kriminaldienstkunde [Bearbeiten]

Die Kriminaldienstkunde gehört nur für die Sicherheitsorganisationen zum Bestandteil der Kriminalistik. Sie hat die in Verwaltungsanordnungen, Erlassen und Dienstanweisungen reglementierte Handhabung der kriminalpolizeilichen Mittel und die Regelung des Dienstbetriebes zum Gegenstand.

Abgrenzung zur Kriminologie [Bearbeiten]

Kriminalistik muss als selbständige Disziplin von der Kriminologie abgegrenzt werden. Unter Kriminologie versteht man die Lehre von den Ursachen (Kriminalätiologie) und Erscheinungsformen (Kriminalphänomenologie) der Kriminalität. Beide Disziplinen können als Hilfswissenschaft der jeweils anderen gesehen werden.

Auswirkungen kriminalistischer/kriminologischer Erkenntnisse [Bearbeiten]

Aus den Erkenntnissen von Kriminalistik und Kriminologie können sich neben den unmittelbaren Folgen für Verdächtige auch Einflüsse und Auswirkungen auf

  1. die Kriminalpolitik im Hinblick auf die Gestaltung des formellen und materiellen Strafrechts, des Strafvollzugsrechts und
  2. die Kriminalstrategie

ergeben.

Literatur

Ackermann, Rolf (2007): Handbuch der Kriminalistik. Boorberg, Stuttgart.

Berthel, Ralph (2006): Der kriminalstrategische Problemlösungsprozess. Ein Orientierungsrahmen. Boorberg, Stuttgart.

Gross, Hanns / Geerds, Friedrich (1977): Handbuch der Kriminalistik. Band 1 und 2. Schweitzer, Berlin.

Weihmann, Robert (2007): Kriminalistik. VDP, Verlag Dt. Polizeiliteratur. 9. aktualisierte und erw. Auflage.

Weihmann, Robert (2006): Musterklausuren Kriminalistik. VDP, Verlag Dt. Polizeiliteratur. 4. aktualisierte Auflage.