Generalprävention: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Krimpedia – das Kriminologie-Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 11: Zeile 11:
2. Je wahrscheinlicher eine angedrohte Strafe auch wirklich verhängt wird, desto weniger übertritt man ein Verbot.
2. Je wahrscheinlicher eine angedrohte Strafe auch wirklich verhängt wird, desto weniger übertritt man ein Verbot.


Diese Idee, andere durch die Bestrafung eines Täters von der Begehung ähnlicher Taten abzuschrecken (vgl. [[Abschreckungseffekt]]) findet sich schon bei dem griechischen Philosophen. Häufig wird in diesem Zusammenhang der Dialog [[Protagoras]] von Platon genannt, in dem es in 324a,b heißt:
Diese Idee, andere durch die Bestrafung eines Täters von der Begehung ähnlicher Taten abzuschrecken (vgl. [[Abschreckungseffekt]]) findet sich schon bei dem griechischen Philosophen. Häufig wird in diesem Zusammenhang der Dialog [[Protagoras]] von Platon genannt, in dem es in 324a,b (Kapitel: Jeder hält diese Tugden für lehrbar, nach der Ausgabe von Heinz Hofmann, Gesammelte Werke) heißt:


((Ergänzung folgt))
"Denn wenn du bedenken willst das Bestrafen der Unrechttuenden, was damit wohl gemeint ist, so wird schon dieses dich lehren, dass alle Menschen glauben, die Tugend sei zu erwerben. Denn niemand bestraft die, welche Unrecht getan haben, darauf seinen Sinn richtend und deshalb, weil einer eben Unrecht getan hat, außer wer sich ganz vernunftlos wie ein Tier eigentlich nur rächen will. Wer aber mit Vernunft sich vornimmt, einen zu strafen, der bestraft nicht um des begangenen Unrechts willen - denn er kann ja doch das Geschehene nicht ungeschehen machen - sondern des zukünftigen wegen, damit nicht auf ein andernmal wieder weder derselbe noch einer, der diesen bestraft gesehen hat, dasselbe Unrecht begehe. Und indem er dieses beabsichtigt, denkt er doch wohl, dass die Tugend kann angebildet werden; denn der Ablenkung (Abschreckung) wegen straft er ja. Dieser Meinung sind also alle zugetan, welche strafen verhängen von Volks wegen und zu Hause."
 


Berühmt wurde die Theorie der Generalprävention im 18. und 19. Jahrundert, auch durch Autoren wie [[Cesare Beccaria]], [[Samuel von Pufendorf]] und [[Anselm von Feuerbach]], die die Auffassung vertraten, dass Kriminalität dann durch harte Strafen bekämpft werden könne, wenn das Verhängen der Strafen auch mit hoher Wahrscheinlichkeit zu erwarten sei.
Berühmt wurde die Theorie der Generalprävention im 18. und 19. Jahrundert, auch durch Autoren wie [[Cesare Beccaria]], [[Samuel von Pufendorf]] und [[Anselm von Feuerbach]], die die Auffassung vertraten, dass Kriminalität dann durch harte Strafen bekämpft werden könne, wenn das Verhängen der Strafen auch mit hoher Wahrscheinlichkeit zu erwarten sei.

Version vom 21. Oktober 2007, 20:52 Uhr

Definition

Das Wort Prävention stammt von dem lateinischen prae-venire "zuvorkommen, verhüten", General von lateinisch generalis "allgeimein, die ganze Gattung betreffend".

Erläuterung

Die Theorie der Generalprävention enthält folgende zwei Aussagen:

1. Je schwerer eine angedrohte Strafe ist, desto weniger würde man ein Verbot übertreten

2. Je wahrscheinlicher eine angedrohte Strafe auch wirklich verhängt wird, desto weniger übertritt man ein Verbot.

Diese Idee, andere durch die Bestrafung eines Täters von der Begehung ähnlicher Taten abzuschrecken (vgl. Abschreckungseffekt) findet sich schon bei dem griechischen Philosophen. Häufig wird in diesem Zusammenhang der Dialog Protagoras von Platon genannt, in dem es in 324a,b (Kapitel: Jeder hält diese Tugden für lehrbar, nach der Ausgabe von Heinz Hofmann, Gesammelte Werke) heißt:

"Denn wenn du bedenken willst das Bestrafen der Unrechttuenden, was damit wohl gemeint ist, so wird schon dieses dich lehren, dass alle Menschen glauben, die Tugend sei zu erwerben. Denn niemand bestraft die, welche Unrecht getan haben, darauf seinen Sinn richtend und deshalb, weil einer eben Unrecht getan hat, außer wer sich ganz vernunftlos wie ein Tier eigentlich nur rächen will. Wer aber mit Vernunft sich vornimmt, einen zu strafen, der bestraft nicht um des begangenen Unrechts willen - denn er kann ja doch das Geschehene nicht ungeschehen machen - sondern des zukünftigen wegen, damit nicht auf ein andernmal wieder weder derselbe noch einer, der diesen bestraft gesehen hat, dasselbe Unrecht begehe. Und indem er dieses beabsichtigt, denkt er doch wohl, dass die Tugend kann angebildet werden; denn der Ablenkung (Abschreckung) wegen straft er ja. Dieser Meinung sind also alle zugetan, welche strafen verhängen von Volks wegen und zu Hause."


Berühmt wurde die Theorie der Generalprävention im 18. und 19. Jahrundert, auch durch Autoren wie Cesare Beccaria, Samuel von Pufendorf und Anselm von Feuerbach, die die Auffassung vertraten, dass Kriminalität dann durch harte Strafen bekämpft werden könne, wenn das Verhängen der Strafen auch mit hoher Wahrscheinlichkeit zu erwarten sei.

Literatur

((Ergänzung folgt))