Gefängnisdemokratie: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Gefängnisdemokratie bei Frank Tannenbaum ===
=== Gefängnisdemokratie bei Frank Tannenbaum ===


Frank Tannenbaum verbrachte 1914 ein Jahr im New Yorker Gefängnis Blackwell's Island. Er hatte eine Gruppe von rund 200 arbeitslosen und hungrigen Männern auf der Lower West Side von Manhattan in Kirchen geführt, wo sie um Nahrung und Unterkunft nachsuchten und von einer Kirchengemeinde angezeigt wurden.
Frank Tannenbaum verbrachte 1914 ein Jahr im New Yorker Gefängnis Blackwell's Island, ließ sich später noch einmal freiwillig in Sing Sing einsperren und besuchte darüber hinaus rund 70 Anstalten überall in den USA. In seinem Buch Wall Shadows (1922) beschrieb er einerseits die Unzulänglichkeiten der Haftbedingungen, denen er selbst ausgesetzt war, und andererseits die Ansätze zu einer prison democracy, wie er sie vor allem in Sing Sing unter dem Anstaltsleiter Osborne erlebt hatte.
Auch unter Experten ist (immer schon) umstritten (gewesen), wie die Freiheitsstrafe ausgestaltet sein muss, um Gefangenen eine erfolgreiche (Wieder-) Eingliederung zu ermöglichen. Während manche die Eignung des Gefängnisses in dieser Hinsicht prinzipiell in Zweifel ziehen, schlug der us-amerikanische Autor Frank Tannenbaum (1893-1969) einen interessanten Mittelweg vor: das Gefängnis könne durchaus eine wichtige Station der Vorbereitung auf die Freiheit darstellen – nur müsse es in seinen internen Strukturen völlig umgestaltet werden. Vor allem sei den Gefangenen mehr Respekt entgegenzubringen und Verantwortung zu überlassen. Das Wort, das er dafür benutzte, erscheint wie ein Widerspruch in sich: prison democracy. also „Gefängnisdemokratie“.
Die Autorin skizziert den Lebensweg des Autors und konzentriert sich auf seine heute weitgehend in Vergessenheit geratenen Schriften zur Gefängnisdemokratie und dabei insbesondere auf sein Buch Wall Shadows aus dem Jahre 1922. Dabei macht sie die nicht wenig überraschende Entdeckung, dass der Begriff bei Tannenbaum kaum expliziert wurde.
Eine wichtigere Rolle als abstrakte Definitionen spielte für Tannenbaum die eigene Anschauung – einerseits aus seiner eigenen Wahrnehmung als Häftling auf Blackwell’s Island (heute Roosevelt Island) in New York City, andererseits aus seinem freiwilligen Aufenthalt als Häftling in Sing Sing und aus seinem Besuch von rund 70 Haftanstalten quer durch die USA.
In den von Mott Osborne geführten Anstalten fühlten sich Gefangene frei – „we govern ourselves as free men“. Es gab Parteien (der etablierten Büroarbeiter, derjenigen, die in diese Positionen aufrücken wollten – und der Langstrafer, die sich selbst als die Verantwortungsträger sahen: „we are the responsible party“. Offenbar kam die Übertragung von Verantwortung für das Funktionieren des Gefängnisses auf die Gefangenen gut an. Jedenfalls erklärte ein Dieb, der nie zuvor Lohnarbeiter gewesen war, er wolle nach seiner Entlassung Arbeiterführer werden, weil er eines begriffen habe: „democratic self-government, is the cure for all our troubles, and I am going to preach it when I get out“. Die Begeisterung der Gefangenen wirkte echt („ain’t so sorry that I am here. This is the greatest experience a man can have. I have learned more since I have been here than in all my other years put together, and I feel the better for it“; kein Gedanke an Flucht selbst bei besten Gelegenheiten: 35ff. etc.).
Am ehesten handelt es sich bei der von Tannenbaum gemeinten prison democracy wohl um eine begrenzte Selbstverwaltung von Angelegenheiten, die alle Insassen betreffen: „Eine Reform bedeutet im positiven Sinne einer Erneuerung, eine Umgestaltung, eine Herstellung eines Systems. Das Vorhandene soll verbessert werden. Dieses soll auf eine methodische und friedliche Art verlaufen. In einer Demokratie finden Debatten statt. Diese Art von Kommunikation verläuft nach festen Regeln und dient einer eventuellen Abstimmung. Es kann sich dabei um Sachfragen oder auch Personalfragen handeln“ (44 f.).
„Es darf nicht vergessen werden, dass es sich um eine isolierte Gemeinschaft handelt, um eine abgeschlossene Gemeinschaft, die niemand willkürlich verlassen kann, und dass das, was getan wird, sofort Auswirkung auf den Rest der Männer hat. Regieren ist im Gefängnis für jedermann eine sehr persönliche Erfahrung, weil jeder die Ergebnisse der Gruppenaktivität rasch als Nutzen oder Schaden für sich selbst verspürt. Hier taucht die Frage auf, ob das Gefängnis eine sich selbst regierende Gemeinschaft werden kann und inwieweit kann man im Gefängnis von ‚Regieren‘ sprechen? Diese reduzierte Form betrifft hauptsächlich den unmittelbaren sozialen und auch individuellen Lebensraum“ (33).
So schält sich allmählich heraus, worin die Gefängnisdemokratie bestand: aus der Übernahme von Verantwortung für die inneren Abläufe und Strukturen des Gefängnisses – man bewirbt sich um ein Amt in der Verwaltung, man errichtet zum Beispiel ein Schulsystem, “wie es ein Häftling namens ‘Doc’ Meyers in Sing Sing tat, ohne selbst merh als Grundschulwissen zu besitzen.” (40f.). Die Gefangenen entdecken andere Teile ihrer Persönlichkeit: „Wachtmeister oder Abgeordneter zu sein und Gesetze zu machen oder sie durchzusetzen. Alle diese Dinge haben ihren Einfluss und dann ist es keine kriminelle Gemeinschaft mehr. Es handelt sich um eine Gemeinschaft ehemaliger Krimineller und gegenwärtiger Häftlinge, die als unabhängige Bürgergemeinschaft innerhalb eines besonderen und festgelegten Raums auftritt. Sie sind zwar von Schattenwerfenden Mauern umgeben, innerhalb derer es aber eine relative Freiheit gibt“ (41).
In Sing Sing waren zu Osbornes Zeiten rund 200 Männer – ein Viertel aller Insassen -in Komitees beschäftigt: es gab Komitees für Hygiene, aber auch ein Komitee für die Reform des Verfassungsrechts. Andere hörten Vorlesungen, belegten Kurse, sahen Filme oder halfen im Unterricht.  In mancher Hinsicht sind die Bedingungen im Gefängnis vielleicht sogar besser als „draußen“: die Gruppe besteht aus Gleichen, die Gruppe ist klein und die Interessen der Mitglieder sind so eng miteinander verknüpft, dass die Handlungen eines jeden Mitglieds direkten Einfluss auf das Wohlergehen aller anderen haben (43). - Die Aufgabe besteht in der Errichtung einer „sich selbst regierenden Gemeinschaft“, die sich finanziell selbst trägt, die eine demokratische Arbeitsorganisation und die Absolvierung einer Ausbildung oder Fortbildung ermöglicht, aber auch die Stabilisierung der Kontakte zu Familien und Freunden „draußen“ (46 f.).
Der Autorin ist es unter großem persönlichen Einsatz (Besuch von Sing Sing, Korrespondenz mit staatlichen und privaten Adressaten in den USA) gelungen, ein Thema dem Vergessen zu entreißen, das für die heutige Reformdiskussion von erheblicher Bedeutung sein kann. – Andererseits ist die Arbeit sprachlich und konzeptionell nicht ausgereift. Eine selbständige Analyse der Begrifflichkeit von Gefängnisdemokratie hätte von einer Rekonstruktion der Tannenbaum’schen Perspektive (anarchistische Lehrzeit bei Emma Goldman!) ebenso wie von einer Kontrastierung mit heute geläufigen Verständnissen von Demokratie und von Querverbindungen zu damaligen und heutigen Experimenten bzw. Modellen ähnlicher Art stark profitiert. Alle Ansätze dieser Art fallen allzu knapp aus. Überhaupt kommt die Analyse im Vergleich zu Elementen der Deskriptio


Nach seiner Haft besuchte er mit einem Stipendium einer wohlhabenden New Yorker Philanthropin eine Hochschule und schrieb dann rund sieben Jahre nach seiner eigenen Hafterfahrung das Buch Wall Shadows, in dem er seine Erfahrungen mit dem Gefängnissystem beschrieb.
Nach seiner Haft besuchte er mit einem Stipendium einer wohlhabenden New Yorker Philanthropin eine Hochschule und schrieb dann rund sieben Jahre nach seiner eigenen Hafterfahrung das Buch Wall Shadows, in dem er seine Erfahrungen mit dem Gefängnissystem beschrieb.

Version vom 8. April 2014, 17:10 Uhr

Gefängnisdemokratie ist die Regelung der Angelegenheiten der Gefangenen - etwa im Bereich der Arbeit, der Aus- und Fortbildung, der Finanzen, der Küche und der Haushaltsführung, der Instandsetzungsarbeiten usw. - durch die Gefangenen, die sich ihrerseits in Wahlen und Abstimmungen demokratisch organisieren. Eine Grenze der Demokratie im Gefängnis stellt der Freiheitsentzug selbst dar: über den Aufenthalt im Gefängnis und über die Entlassung befindet nicht die Gemeinschaft der Gefangenen, sondern das Justizsystem.

Eine Schrumpfform der Gefängnisdemokratie in Deutschland ist die Gefangenenmitverantwortung (GMV). Sie hat deutlich geringere Ansprüche als die Gefängnisdemokratie, vermag aber auch diese nicht zu erfüllen.

Denkbar ist, dass Demokratie in einer totalen Institution ein Widerspruch in sich ist, eine contradictio in adjecto, ein Oxymoron.


Ruf nach "Gefängnisdemokratie"

Gefängnisdemokratie bei Frank Tannenbaum

Frank Tannenbaum verbrachte 1914 ein Jahr im New Yorker Gefängnis Blackwell's Island, ließ sich später noch einmal freiwillig in Sing Sing einsperren und besuchte darüber hinaus rund 70 Anstalten überall in den USA. In seinem Buch Wall Shadows (1922) beschrieb er einerseits die Unzulänglichkeiten der Haftbedingungen, denen er selbst ausgesetzt war, und andererseits die Ansätze zu einer prison democracy, wie er sie vor allem in Sing Sing unter dem Anstaltsleiter Osborne erlebt hatte. Auch unter Experten ist (immer schon) umstritten (gewesen), wie die Freiheitsstrafe ausgestaltet sein muss, um Gefangenen eine erfolgreiche (Wieder-) Eingliederung zu ermöglichen. Während manche die Eignung des Gefängnisses in dieser Hinsicht prinzipiell in Zweifel ziehen, schlug der us-amerikanische Autor Frank Tannenbaum (1893-1969) einen interessanten Mittelweg vor: das Gefängnis könne durchaus eine wichtige Station der Vorbereitung auf die Freiheit darstellen – nur müsse es in seinen internen Strukturen völlig umgestaltet werden. Vor allem sei den Gefangenen mehr Respekt entgegenzubringen und Verantwortung zu überlassen. Das Wort, das er dafür benutzte, erscheint wie ein Widerspruch in sich: prison democracy. also „Gefängnisdemokratie“. Die Autorin skizziert den Lebensweg des Autors und konzentriert sich auf seine heute weitgehend in Vergessenheit geratenen Schriften zur Gefängnisdemokratie und dabei insbesondere auf sein Buch Wall Shadows aus dem Jahre 1922. Dabei macht sie die nicht wenig überraschende Entdeckung, dass der Begriff bei Tannenbaum kaum expliziert wurde. Eine wichtigere Rolle als abstrakte Definitionen spielte für Tannenbaum die eigene Anschauung – einerseits aus seiner eigenen Wahrnehmung als Häftling auf Blackwell’s Island (heute Roosevelt Island) in New York City, andererseits aus seinem freiwilligen Aufenthalt als Häftling in Sing Sing und aus seinem Besuch von rund 70 Haftanstalten quer durch die USA. In den von Mott Osborne geführten Anstalten fühlten sich Gefangene frei – „we govern ourselves as free men“. Es gab Parteien (der etablierten Büroarbeiter, derjenigen, die in diese Positionen aufrücken wollten – und der Langstrafer, die sich selbst als die Verantwortungsträger sahen: „we are the responsible party“. Offenbar kam die Übertragung von Verantwortung für das Funktionieren des Gefängnisses auf die Gefangenen gut an. Jedenfalls erklärte ein Dieb, der nie zuvor Lohnarbeiter gewesen war, er wolle nach seiner Entlassung Arbeiterführer werden, weil er eines begriffen habe: „democratic self-government, is the cure for all our troubles, and I am going to preach it when I get out“. Die Begeisterung der Gefangenen wirkte echt („ain’t so sorry that I am here. This is the greatest experience a man can have. I have learned more since I have been here than in all my other years put together, and I feel the better for it“; kein Gedanke an Flucht selbst bei besten Gelegenheiten: 35ff. etc.). Am ehesten handelt es sich bei der von Tannenbaum gemeinten prison democracy wohl um eine begrenzte Selbstverwaltung von Angelegenheiten, die alle Insassen betreffen: „Eine Reform bedeutet im positiven Sinne einer Erneuerung, eine Umgestaltung, eine Herstellung eines Systems. Das Vorhandene soll verbessert werden. Dieses soll auf eine methodische und friedliche Art verlaufen. In einer Demokratie finden Debatten statt. Diese Art von Kommunikation verläuft nach festen Regeln und dient einer eventuellen Abstimmung. Es kann sich dabei um Sachfragen oder auch Personalfragen handeln“ (44 f.). „Es darf nicht vergessen werden, dass es sich um eine isolierte Gemeinschaft handelt, um eine abgeschlossene Gemeinschaft, die niemand willkürlich verlassen kann, und dass das, was getan wird, sofort Auswirkung auf den Rest der Männer hat. Regieren ist im Gefängnis für jedermann eine sehr persönliche Erfahrung, weil jeder die Ergebnisse der Gruppenaktivität rasch als Nutzen oder Schaden für sich selbst verspürt. Hier taucht die Frage auf, ob das Gefängnis eine sich selbst regierende Gemeinschaft werden kann und inwieweit kann man im Gefängnis von ‚Regieren‘ sprechen? Diese reduzierte Form betrifft hauptsächlich den unmittelbaren sozialen und auch individuellen Lebensraum“ (33). So schält sich allmählich heraus, worin die Gefängnisdemokratie bestand: aus der Übernahme von Verantwortung für die inneren Abläufe und Strukturen des Gefängnisses – man bewirbt sich um ein Amt in der Verwaltung, man errichtet zum Beispiel ein Schulsystem, “wie es ein Häftling namens ‘Doc’ Meyers in Sing Sing tat, ohne selbst merh als Grundschulwissen zu besitzen.” (40f.). Die Gefangenen entdecken andere Teile ihrer Persönlichkeit: „Wachtmeister oder Abgeordneter zu sein und Gesetze zu machen oder sie durchzusetzen. Alle diese Dinge haben ihren Einfluss und dann ist es keine kriminelle Gemeinschaft mehr. Es handelt sich um eine Gemeinschaft ehemaliger Krimineller und gegenwärtiger Häftlinge, die als unabhängige Bürgergemeinschaft innerhalb eines besonderen und festgelegten Raums auftritt. Sie sind zwar von Schattenwerfenden Mauern umgeben, innerhalb derer es aber eine relative Freiheit gibt“ (41). In Sing Sing waren zu Osbornes Zeiten rund 200 Männer – ein Viertel aller Insassen -in Komitees beschäftigt: es gab Komitees für Hygiene, aber auch ein Komitee für die Reform des Verfassungsrechts. Andere hörten Vorlesungen, belegten Kurse, sahen Filme oder halfen im Unterricht. In mancher Hinsicht sind die Bedingungen im Gefängnis vielleicht sogar besser als „draußen“: die Gruppe besteht aus Gleichen, die Gruppe ist klein und die Interessen der Mitglieder sind so eng miteinander verknüpft, dass die Handlungen eines jeden Mitglieds direkten Einfluss auf das Wohlergehen aller anderen haben (43). - Die Aufgabe besteht in der Errichtung einer „sich selbst regierenden Gemeinschaft“, die sich finanziell selbst trägt, die eine demokratische Arbeitsorganisation und die Absolvierung einer Ausbildung oder Fortbildung ermöglicht, aber auch die Stabilisierung der Kontakte zu Familien und Freunden „draußen“ (46 f.). Der Autorin ist es unter großem persönlichen Einsatz (Besuch von Sing Sing, Korrespondenz mit staatlichen und privaten Adressaten in den USA) gelungen, ein Thema dem Vergessen zu entreißen, das für die heutige Reformdiskussion von erheblicher Bedeutung sein kann. – Andererseits ist die Arbeit sprachlich und konzeptionell nicht ausgereift. Eine selbständige Analyse der Begrifflichkeit von Gefängnisdemokratie hätte von einer Rekonstruktion der Tannenbaum’schen Perspektive (anarchistische Lehrzeit bei Emma Goldman!) ebenso wie von einer Kontrastierung mit heute geläufigen Verständnissen von Demokratie und von Querverbindungen zu damaligen und heutigen Experimenten bzw. Modellen ähnlicher Art stark profitiert. Alle Ansätze dieser Art fallen allzu knapp aus. Überhaupt kommt die Analyse im Vergleich zu Elementen der Deskriptio

Nach seiner Haft besuchte er mit einem Stipendium einer wohlhabenden New Yorker Philanthropin eine Hochschule und schrieb dann rund sieben Jahre nach seiner eigenen Hafterfahrung das Buch Wall Shadows, in dem er seine Erfahrungen mit dem Gefängnissystem beschrieb.

Besonders lag ihm die Integration der aus der Haft Entlassenen, die Erarbeitung von Resozialisierungsmöglichkeiten und eine Anpassung der Lebensbedingungen in der Haft an diejenigen in der Freiheit am Herzen.

Dazu gehörte für ihn, dass den Häftlingen ein Großteil an Macht zur Behandlung ihrer eigenen Angelegenheiten übertragen wird, einschließlich der hochwichtigen Frage der Haftdisziplin.

Diesen Vorgang bezeichnete er als Gefängnisdemokratie.

Ziel der Gefängnisdisziplin sollte "nicht die Herstellung guter Gefangener, sondern guter Bürger sein“ (Thomas M. Osborne).

Der Inhalt von Wall Shadows:

  • Was ist ein Gefängnis? (Das größte Labor für Psychologie; Notbehelf; Spiegel der Gesellschaft; Krankheit; gleichmacher)
  • Was ist ein Gefangener? (Komplexität der Inhaftierten; Verdienst von Thomas Mott Osborne; Änderung des Gefängnissystems)
  • Gefängnisdemokratie (Wirksamkeit der demokratischen Ausrichtung; Zukunftsvisionen der Häftlinge; Resultate einer Gefängnisdemokratie; Übernahme von Verantwortung; Aus Induviduen werden Gesellschaftsmitglieder; Neue Werte)
  • Besserung durch Gefängnisdemokratie (Paradoxie – Kriminelles Verhalten versus Verantwortungsvolles demokratisches Verhalten; Eigene Regierung durch demokratische Wahl)
  • Gefängnis als demokratische Organisation (Gefängnisdemokratie, Für wen? Wirksamkeit der demokratischen Ausrichtung
  • Wahl von Komiteemitgliedern; Beschreibung von Eigenschaften der Gefängnisdemokratie: Demokratie in Reinkultur. Soziale Marktwirtschaftsform)
  • Vorteile (Irritation beim Neuling: Soziales Handeln: Gleichheit; Sozialisationsprozesse; Soziale Kontrolle; Resozialisierung)
  • Was ist ein Gefängnis jetzt? Ein nützlicher und interessanter Ort und ein Kolleg zur Neuentwicklung und ein Ort der Reformen
  • Politik (Besuch und Gespräch im Auburn Gefängnis; Ablehnung von Politik im Gefängnis)
  • Professionalisierung der Gefängnisverwaltung
  • Verzicht auf das Leitbild der Bestrafung
  • Strafverfolgungsbehörden abschaffen
  • Programmpunkte für Gefängnisreform
  • Gesundheitsprogramm
  • Reorganisation von Gefängnisarbeit
  • Eignung
  • Bezahlung
  • Bildung ist konstruktiv
  • Arbeitsqualifizierung
  • Selbstverwaltung als geistiges Wachstum

Widerspruch zwischen Gefängnis und Demokratie ?

Gefangenenmitverwaltung

Zitate

  • "We must destroy the prison, root and branch. That will not solve our problem, but it will be a good beginning." (Wall Shadows, S. 141).

Literatur

  • Tannenbaum, Frank (1921) Wall Shadows. A Study in American Prisons. Auburn, N.Y., 1921 (with foreword by Thomas Mott Osborne)
  • Tannenbaum, Frank (1922) Wall Shadows. A Study in American Prisons. New York & London: G.P. Putnam`s Son; Reprint 1975 (with a new foreword by William J.Mathias).
  • Murton, Tom (1973) Shared Decision-Making in Prison Management: a Survey of Demonstrations Involving the Inmate in Participatory Government. In: Michele G. Hermann/Marilyn G.Haft (Hrsg.) Prisoners' Rights Sourcebook. Theory, Litigation, Practice. New York 1973: 543-573(mit Phyllis Jo Baunach).
  • Nix, Christoph (1990) Die Vereinigungsfreiheit im Strafvollzug. Gießen: Focus Verlag 1990.