Essen als Droge

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Essen als Droge

Drogen zum Essen

Pilze

Inhaltsstoff Psilocybin: CY-39, Indocybin; O-Phosphoryl-4-Hydroxy-N,N-dimethyltryptamin, 3(2-Dimethylamino)ethylindol-4-ol Dihydrogenphosphatester, Summenformel: C12H17N2O4P Psilocin: 4-Hydroxy-N,N-dimethyltryptamin, 3-[2-(dimethylamino)ethyl]-1H-indol-4-ol, Summenformel: C12H17N2O Stoffklasse: Tryptamine, Indolamine (Indolalkaloide) Es bestehen strukturelle Ähnlichkeiten zu Mutterkornalkaloiden (z.B. Lysergsäure, LSD) sowie zu dem Botenstoff (Neurotransmitter) Serotonin. Der durchschnittliche Gehalt beträgt abhängig von Pilzart 0,1 -2% des Trockengewichts, das entspricht ungefähr 0,01 - 0,1% des Pilzfrischgewichtes


Es gibt 144 Psilocybe-Arten weltweit, davon sind 81 halluzinogen, davon 10 in Europa Der bekannteste europäische psilocybinhaltige Pilz ist: Psilocybe semilanceata (Spitzkegeliger Kahlkopf). Er wächst auf gedüngten Wiesen.

Wirkung

Körperliche Auswirkungen:

unterschiedlich stark ausgeprägt Kopfschmerzen Schwindelgefühl, Benommenheit und Gleichgewichtsstörungen Muskelschwäche, "Ameisenlaufen" und ein taubes Gefühl auf der Haut Übelkeit und Erbrechen in Frühphase (bis 30 Minuten nach Verzehr) schnelleren/langsameren Puls Blutdruck erhöht/erniedrigt Erweiterung der Pupillen unkontrollierter Abgang von Harn oder Stuhl (Inkontinenz) unkontrollierte Bewegungen

psychische Auswirkungen:

Für die psychischen Wirkungen ist die strukturelle Ähnlichkeit des Psilocybins mit dem Serotonin von Bedeutung. Serotonin spielt eine wichtige Rolle in der Informationsübermittlung vom Thalamus ("Tor zum Bewußtsein") zur Großhirnrinde. Die große Flut von optischen, akustischen und anderen Sinneseindrücken muß „gefiltert“ werden. Normalerweise wird durch eine Rückkopplungsschleife eine Überflutung durch äußere Sinnesreize verhindert. Durch die Imitation des körpereigenen Botenstoffes Serotonin durch die Halluzinogene Psilocybin und LSD kommt es zu einer Entkopplung dieser schützenden Rückkopplungsschleife und somit zu einer Reizüberflutung. Sinnesinformationen werden nicht mehr mit dem Gedächtnis verglichen und damit sinnvoll interpretiert. Es kommt zu optischen (visuellen), gefühlten (taktilen) und gehörten (auditorischen) Halluzinationen bei noch vorhandener aber verzerrter Realitätswahrnehmung. Je nach Grundeinstellung kann es zu Glücksgefühl, Lachanfällen oder zu Angst, Unruhe, Gewalttätigkeit, Delirium und Panikanfällen mit akuter Suizidgefährdung kommen.


Coca

Betel

Betelnuss (Areca catechu) Volkstümliche Namen: Arekanüsse, Betel. Herkunft: Heimisch auf den Philippinen und Sundainseln; seit alter Zeit kultiviert in Vorder- und Hinterindien, Pakistan, Sri Lanka, Taiwan und auf dem Malaiischen Archipel. Die 12 bis 20 Meter hohe Palme trägt als Frucht eine Beere mit einem Samenkern. Die Artbezeichnung "catechu" ist irrtümlich, weil man früher annahm, daß die Nuss das sogenannte Katechu (Gerbstoff) enthält.

Inhaltsstoffe: Alkaloide (Arecolin, Arecaidin, Guvacin, Guvacolin) und Gerbstoffe. Angew. Pflanzenteil: Arecae semen = Betelnüsse Anwendung: In Asien nimmt man ein halbes Gramm gelöschten Kalk (hydrathaltiges Kalziumoxid), Betelnuss-Pulver und Catechu als Gemisch, umwickelt alles mit einem kleinen Betelpalmenblatt und kaut das Ganze wie einen Priem. In Europa wird das Betelnuss-Pulver wie Kaffee gekocht und getrunken oder mit Kräutern gemischt als Zigarette geraucht. In den USA benutzt man zum Betelkauen statt des Betelpalmblattes einen Kaugummi. Man schätzt die Zahl der Betelkauer in der Welt heute auf über 100 Millionen Menschen. Betelkauen färbt den Speichel und bei ständiger Verwendung auch die Zähne rot. Es stärkt jedoch die Zähne und das Zahnfleisch. Übermässiger Genuss kann Rauschzustände, Schwindelgefühle, Übelkeit und Erbrechen verursachen.

Wirkung

Körperliche Auswirkungen

Stimuliert das zentrale Nervensystem, steigert die Speichel- und Schweißsekretion, regt die Darmtätigkeit an, stärkt das Zahn- und Gaumenfleisch, tötet Eingeweide-Würmer

Psychische Auswirkungen

Wirkt anregend und entspannend, mild berauschend und euphorisierend. Nebenwirkung: keine bekannt; bei Überdosierung (ab 8g) ist eine Vergiftung möglich.

Heute werden Betelpräparate nur noch in der Veterinärmedizin bei Koliken von Pferden oder bei Würmern von Rindern und Hunden verwendet. Fertigpräparate für Menschen gibt es nicht.

Weblinks