Edward Alsworth Ross

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Edward Alsworth Ross

Den US-amerikanischen Wirtschafts- und Gesellschaftswissenschaftler Edward A(lsworth) Ross (* 12.12.1866 in Virden, Illinois; † 1951) machten u.a. seine Werke über Soziale Kontrolle und Sozialpsychologie bekannt. Durch die Einführung des Begriffs der sozialen Kontrolle in die fachwissenschaftliche Diskussion wurde er auch zu einer bedeutenden Figur der frühen Kriminologie. Sein Hauptaugenmerk galt der der Frage, wie Gruppen/Gesellschaften es bewerkstelligen, dass ihre Mitglieder sich erwartungsgemäß verhalten (Produktion von Konformität).

Leben

Nach philosophischen und ökonomischen Studien u.a. in Berlin (1888/89) und an der Johns Hopkins University (Ph.D. 1891) arbeitete Ross als Professor an mehreren Universitäten: Indiana (1891-1892), Cornell (1892-1893), Stanford (1893-1900). Nach seiner Entlassung aus Stanford aufgrund eines landesweit diskutierten Konflikts mit der Gründerfamilie der Universität über Fragen der Einwanderungspolitik und das Verhältnis der Stifter-Rechte zur Meinungsfreiheit der Universitätsangehörigen ging Ross zunächst an die Universität von Nebraska und wechselte 1906 an die Universität von Wisconsin in Madison, wo er fast 30 Jahre lang wirkte. Ross war Geschäftsführer der American Economic Association (1892) und Präsident der American Sociological Society (1914-16). Er unterstützte die Russische Revolution und war Mitglied der Dewey Kommission, die Trotzki von allen Vorwürfen freisprach, die während der Moskauer Prozesse gegen ihn erhoben worden waren.

Werk

Ross sah die "frontier" im Westen als Instrument der Integration von Einwanderern (Amerikanisierung, Assimilation). Als um 1890 das Ende der frontier - und damit der integrationsgenerierenden "wilderness" - proklamiert wurde, sah Ross darin eine Bedrohung für Amerikas Assimilationsfähigkeit gegenüber Immigranten aus Süd- und Osteuropa. 1897 vertrat Ross noch als Stanford-Professor die These, dass das Verschwinden des wilden Westens die "Schmelztiegel-Funktion" der USA beendet hätte. Ross war ein engagierter Sozialreformer.

Literatur von Ross

  • Social Control (1901; Neuauflage 2009)
  • The Foundation of Sociology, 1905.
  • Sin and Society (1907)
  • Social Psychology (1908)
  • The Changing Chinese (1911)
  • Changing America (1912)
  • The Old World in the New: The Significance of Past and Present Immigration to the American People (1914)
  • Italians In America (1914)
  • The Principles of Sociology (1920; zweite Auflage 1930).
  • The Russian Bolshevik Revolution (1921)
  • The Social Trend (1922)
  • The Russian Soviet Republic (1923)
  • Civis Sociology, 1925.


Literatur über Ross

Lewis A. Coser: Ross, Edward Alsworth, in: Wilhelm Bernsdorf/Horst Knospe (Hgg.): Internationales Soziologenlexikon, Bd. 1, Enke, Stuttgart ²1980, S. 357 f.


Grundlage dieses - noch zu kriminologifizierenden - Beitrags sind die Artikel über Edward Alsworth Ross in der Wikipedia (deutsch und englisch): [1], [2]