Czernowitz: Unterschied zwischen den Versionen

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Die heute zur Ukraine gehörende Stadt Czernowitz (bzw. Tschernowitz; ukrainisch Чернівці/Tscherniwzi; russisch Черновцы/Tschernowzy, rumänisch Cernăuţi, polnisch Czerniowce) war bis zum Zweiten Weltkrieg ein vielsprachiges und multiethnisches Zentrum geistigen Lebens mit einer reichhaltigen jiddischen Kultur, vergleichbar dem damaligen Sarajevo oder auch Thessaloniki. Der Kriminologe Franz Exner lehrte an der seinerzeit deutschsprachigen Franz-Josephs-Universität von 1912-1916 und verfasste während dieser Zeit seine "Theorie der Sicherungsmittel" (1914).  
Die heute zur Ukraine gehörende Stadt '''Czernowitz''' (bzw. Tschernowitz; ukrainisch Чернівці/Tscherniwzi; russisch Черновцы/Tschernowzy, rumänisch Cernăuţi, polnisch Czerniowce) war bis zum Zweiten Weltkrieg ein vielsprachiges und multiethnisches Zentrum geistigen Lebens mit einer reichhaltigen jiddischen Kultur, vergleichbar dem damaligen Sarajevo oder auch Thessaloniki. Der Kriminologe Franz Exner lehrte an der seinerzeit deutschsprachigen Franz-Josephs-Universität von 1912-1916 und verfasste während dieser Zeit seine "Theorie der Sicherungsmittel" (1914).  




== Kriminologie ==
== Kriminologische Forschung in Czernowitz==


=== Kultureller Kontext ===
=== Kultureller Kontext ===
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=== Universität ===
=== Universität ===
Die Franz-Josephs-Universität Czernowitz war 1875 anlässlich der 100jährigen Zugehörigkeit zu Österreich von Constantin Tomaszczuk gegründet worden. Sie befand sich teilweise im Pädagogium in der Bischofsgasse, teilweise (Naturwissenschaften und verschiedene Sammlungen) im Priesterhaus bei der erzbischöflichen Residenz. Bis zum Ende der deutschen Universität im Jahre 1918 lehrten dort u.a. Joseph Schumpeter (1909-1911), Friedrich von Kleinwächter, Eugen Ehrlich und Franz Exner. Als die Monarchie zerfiel, hörte auch "Cisleithanien", der Teil der Monarchie, zu dem die Bukowina gehört hatte, zu bestehen auf. Czernowitz gehörte kurz zu Polen (Oktober/November 1918) und dann als Cernăuţi - unterbrochen durch eine kurze erste sowjetische Besatzung (1940) zu Rumänien (November 1918-1944), gefolgt von einer erneuten sowjetischen Herrschaft (1944-1991), die u.a. den Sitz der Universität in die ehemalige erzbischöfliche Residenz verlegte. Seit 1991 ist Tscherniwzi Teil der Ukraine und die Universität heißt Yuri Fedkovych National University Tscherniwzi.
[[Datei:398px-Former Franz-Joseph University in Chernovci.jpg|miniatur|ehemalige Franz-Josephs-Universität in Czernowitz]]Die Franz-Josephs-Universität Czernowitz war 1875 anlässlich der 100jährigen Zugehörigkeit zu Österreich von Constantin Tomaszczuk gegründet worden. Sie befand sich teilweise im Pädagogium in der Bischofsgasse, teilweise (Naturwissenschaften und verschiedene Sammlungen) im Priesterhaus bei der erzbischöflichen Residenz. Bis zum Ende der deutschen Universität im Jahre 1918 lehrten dort u.a. Joseph Schumpeter (1909-1911), Friedrich von Kleinwächter, Eugen Ehrlich und Franz Exner. Als die Monarchie zerfiel, hörte auch "Cisleithanien", der Teil der Monarchie, zu dem die Bukowina gehört hatte, zu bestehen auf. Czernowitz gehörte kurz zu Polen (Oktober/November 1918) und dann als Cernăuţi - unterbrochen durch eine kurze erste sowjetische Besatzung (1940) zu Rumänien (November 1918-1944), gefolgt von einer erneuten sowjetischen Herrschaft (1944-1991), die u.a. den Sitz der Universität in die ehemalige erzbischöfliche Residenz verlegte. Seit 1991 ist Tscherniwzi Teil der Ukraine und die Universität heißt Yuri Fedkovych National University Tscherniwzi.


=== Franz Exner ===
=== Franz Exner ===
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* Adorján, Johanna (2008) Es gibt keinen Hass. Es ist ein Wunder. Josef Burg lebt in Czernowitz und schreibt Jiddisch. Besuch bei einem Dichter, dessen Sprache fast verschwunden ist. FAZ 14.12.2008: 25.  
* Adorján, Johanna (2008) Es gibt keinen Hass. Es ist ein Wunder. Josef Burg lebt in Czernowitz und schreibt Jiddisch. Besuch bei einem Dichter, dessen Sprache fast verschwunden ist. FAZ 14.12.2008: 25.  
* Braun, Helmut, Hg. (2005) Czernowitz: Die Geschichte einer untergegangenen Kulturmetropole, Ch. Links Verlag, Berlin.
* Braun, Helmut, Hg. (2005) Czernowitz: Die Geschichte einer untergegangenen Kulturmetropole, Ch. Links Verlag, Berlin.
* Gaby Coldewey (Hrsg.): Zwischen Pruth und Jordan, Lebenserinnerungen Czernowitzer Juden, Köln 2003.
* Brzinka, Wolfgang, Hg. (2008) Pädagogik in Osterreich: Die Geschichte des Faches an den Universitaten vom 18. bis zum 21. Jahrhundert. Band 3: Padagogik an den Universitaten Czernowitz, Salzburg und Linz (German Edition).
* Coldewey, Gaby, Hg. (2003) Zwischen Pruth und Jordan, Lebenserinnerungen Czernowitzer Juden, Köln.
* Corbea-Hoisie, Andrei (2003) Czernowitzer Geschichten. Über eine städtische Kultur in Mittel(Ost)-Europa. Böhlau Verlag, Wien, Köln, Weimar.
* Corbea-Hoisie, Andrei (2003) Czernowitzer Geschichten. Über eine städtische Kultur in Mittel(Ost)-Europa. Böhlau Verlag, Wien, Köln, Weimar.
* Andrei Corbea-Hoisie (Hrsg.): Jüdisches Städtebild Czernowitz. Frankfurt/Main 1998.
* Corbea-Hoisie, Andrei, Hg. (1998) Jüdisches Städtebild Czernowitz. Frankfurt/Main.
* Cecile Cordon und Helmut Kusdat (Hrsg.): An der Zeiten Ränder. Czernowitz und die Bukowina. Geschichte - Literatur - Verfolgung - Exil. Wien 2002.
* Cordon, Cecile & Kusdat, Helmut, Hg. (2002) An der Zeiten Ränder. Czernowitz und die Bukowina. Geschichte - Literatur - Verfolgung - Exil. Wien.
* Harald Heppner (Hrsg.): Czernowitz. Die Geschichte einer ungewöhnlichen Stadt. Böhlau Verlag, Köln 2000.
* Heppner, Harald (2000) Czernowitz. Die Geschichte einer ungewöhnlichen Stadt. Böhlau Verlag, Köln.
* Florence Heymann: Le Crépuscule des Lieux. Identités Juives de Czernowitz. Paris 2003.
* Heymann,Florence (2004) Le Crépuscule des Lieux. Identités Juives de Czernowitz. Paris 2003.
* Kurt Scharr: Städtische Transformationsprozesse in der Westukraine seit der Unabhängigkeit 1991 am Beispiel der Entwicklung von Czernowitz. Eine Bestandsaufnahme. In: Mitteilungen der Österreichischen Geographischen Gesellschaft. 146. 2004, S. 125–146.
* Marciano, Francesca (2005) Czernowitz.
* Martens, Michael (2009) Der letzte Zeuge. Zum Todes des jiddischen Dichters Josef Burg. FAZ 12.08.09: 29.
* Martens, Michael (2009) Der letzte Zeuge. Zum Todes des jiddischen Dichters Josef Burg. FAZ 12.08.09: 29.
* Too Small to Matter by Edith Elefant Sommerfeld (2006)
*Rotter, Verena (2005) Mythos Czernowitz.
* Erinnerungen an Czernowitz by Zvi Yavetz (2007)
* Scharr, Kurt (2004): Städtische Transformationsprozesse in der Westukraine seit der Unabhängigkeit 1991 am Beispiel der Entwicklung von Czernowitz. Eine Bestandsaufnahme. In: Mitteilungen der Österreichischen Geographischen Gesellschaft. 146: 125–146.
* Pädagogik in Osterreich: Die Geschichte des Faches an den Universitaten vom 18. bis zum 21. Jahrhundert. Band 3: Padagogik an den Universitaten Czernowitz, Salzburg und Linz (German Edition) by Wolfgang Brezinka (2008)
* Sommerfeld, Edith Elefant (2006) Too Small to Matter.
* Mythos Czernowitz by Verena Rotter (2005)
* Yavetz, Zvi (2007) Erinnerungen an Czernowitz.
* Czernowitz by Francesca Marciano (2005)
 


== Filme ==
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