Anschlag in Marrakesch

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Baustelle!

Im April 2011 wurde ein Bombenanschlag auf ein Café in der marokkanischen Stadt Marrakesch verübt. 17 Menschen kamen ums Leben. Adil El-Atmani wurde als Hauptverdächtiger zum Tode verurteilt. Ein weiterer Beschuldigter erhielt eine lebenslange Freiheitsstrafe.

Anschlag

Das Touristen-Café Argana lag am Marktplatz Djemaa el Fna. Dieser Platz ist die bedeutsamste Sehenswürdigkeit für Touristen in Marrakesch. Der Hauptverdächtige Adil El-Atmani soll die Sprengsätze gebaut und sich als Tourist ausgegeben haben, um Rucksäcke mit zwei Bomben in dem Café zu deponieren. Die Detonation erfolgte am 28. April 2011 per Fernzündung und zerstörte das Erdgeschoss und die Terrasse im Obergeschoss des Cafés. 17 Menschen starben, weitere 21 wurden verletzt. Die meisten Opfer waren ausländische Urlauber, darunter acht Franzosen und drei Schweizer. Es war das schwerste Attentat in Marokko seit 2003. Damals starben über 40 Menschen durch Selbstmordattentate in Casablanca.

Täterschaft

Eine Woche nach dem Anschlag wurden zunächst drei Verdächtige festgenommen. Der Hauptver-dächtige war der 25-jährige Adil El-Atmani. Dem Innenministerium zufolge hatte er bereits mehrfach versucht, sich in Spannungsgebiete wie Tschetschenien und dem Irak zu begeben und sich dann aber für einen Anschlag in Marokko entschieden. Nach Angaben des Sicherheitsvertreters bestanden Beziehungen zu al-Qaida.

Prozess

Im Juni 2011 begann der Prozess gegen neun Tatverdächtige im Anti-Terror-Gericht in Salé bei Rabat. Den Angeklagten wurde vorgeworfen den Anschlag als kriminelle Bande geplant und ausgeführt zu haben. Die Staatsanwaltschaft forderte für den Hauptverdächtigen Adil El-Atmani und seinem Komplizen Hakim Dah die Todesstrafe. El-Atmani legte unmittelbar nach seiner Festnahme ein Geständnis ab und nahm ein einer Nachstellung des Anschlags am Tat-ort teil. Dieses widerrief er zu Prozessbeginn und sagte aus, dass er beides nur unter Andro-hung von Folter getan hatte. Im gesamten Prozessverlauf wies er alle Anklagepunkte zurück. Vor der Urteilsverkündung sagte er, dass er keine Verbindung zu dem Anschlag hat. Die an-deren Angeklagten plädierten ebenso auf nicht schuldig. Am 28. Oktober verurteilte das Ge-richt El-Atmani zum Tode. Hakim Dah erhielt eine lebenslange Haftstrafe. Die sieben weite-ren Angeklagten wurden zu Haftstrafen zwischen zwei und vier Jahren verurteilt.

Literatur

Weblinks